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«Einfach nicht gut genug»: England leidet, Spanien jubelt – das sind die Erkenntnisse nach dem EM-Final

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Spanien besiegt England im EM-Final 2:1. Was passierte danach in der Nacht von Berlin? Wer sind Helden und Verlierer? Wie geht es weiter? Alles, was Sie rund um den Höhepunkt dieser EM wissen müssen.

England Sehnsucht nach erstem Titel seit 1966 geht weiter

Wo beginnen nach einem aufwühlenden Abend wie diesem? Die grosse Bühne gehört den Siegern. Sie sind die Könige der Nacht. Helden für die Ewigkeit. Diese Ehre gebührt Spaniens Fussballer nach ihrem Triumph. Aber manchmal verbergen sich die emotionaleren Geschichten in den Gesichtern der Verlierer.

So ist das auch an diesem Abend in Berlin. Der Moment, als Harry Kane mit gesenktem Haupt am Pokal vorbeigeht, eine nächste Silbermedaille um den Hals. Der Moment, als Jude Bellingham beim Verlassen des Spielfelds gegen einen Getränkehalter kickt. Der Moment, als Gareth Southgate mit leerem Blick den Fans applaudiert. Der Schmerz eint sie. Wieder ist es nichts geworden mit Englands erstem Titel seit 1966. Wie vor drei Jahren schon verliert England einen EM-Final. Diesmal heisst der Gegner Spanien statt Italien. Und diesmal entscheidet nicht das Penaltyschiessen. Das entscheidende 1:2 fällt fünf Minuten vor Schluss. Zu Hause am TV, in der Übertragung der BBC, fragt Gary Lineker pathetisch: «Wird es jemals passieren?»

England-Trainer Southgate: War der EM-Final sein Abschied?

Es ist 00:15 Uhr, als Southgate im Bauch des Berliner Olympiastadions vor die Medien tritt. Gut zehn Minuten lang spricht Englands Nationaltrainer über das soeben erlebte. Die Enttäuschung ist ihm in jedem Moment anzusehen. Aber Southgate bewahrt Haltung. Er ist ein guter Verlierer, das wird schnell klar. «Diese Niederlage ist unglaublich hart, aber Gratulation an Spanien, sie waren die Besten im ganzen Turnier.»

Im September wird Southgate 54 Jahre alt. Die grosse Frage ist nun: Wird er dann noch immer Trainer der «Three Lions» sein? 2016 übernahm er das Amt. Und was er seither geschafft hat, verdient allergrössten Respekt. Halbfinal an der WM 2018. Final an der EM 2021. Viertelfinal an der WM 2022. Und nun wiederum im Final. Aber eines ist eben auch klar: das Bild, das in England von dieser EM bleibt, ist getrübt. Das Gefühl einer ganzen Nation sagt, mit diesen tollen Einzelspielern hätte doch mehr möglich sein müssen.

Wie geht es weiter? Gareth Southgate könnte im EM-Final zum letzten Mal an Englands Seitenlinie gestanden haben.
Bild: Martin Meissner/AP

Experte Alan Shearer: «Einfach nicht gut genug für dieses Team»

Dieses Gefühl in Worte fasst Alan Shearer, Rekordtorschütze der Premier League und ehemaliger treffsicherer Nationalspieler, jetzt BBC-Experte: «Was wir gesehen haben, ist einfach nicht gut genug für dieses Team, für diese Qualität. Die Spieler sind besser als das, was sie uns gezeigt haben.» Der Hauptvorwurf von Shearer: England war an dieser EM ein «Team der Momente». Im Gegensatz zu den Spaniern, die als Kollektiv überzeugten, war Southgate auf die Genieblitze seiner Stars angewiesen, die immer dann kamen, als England am Abgrund stand. Man kann Shearer kaum widersprechen.

Der Vertrag von Southgate läuft aus. Wie geht es also weiter? Er sagt: «Ich verstehe die Frage und es ist klar, dass sie gestellt werden muss. Aber ich muss zuerst Gespräche führen mit der Verbandsspitze und möchte nicht zuvor öffentlich darüber diskutieren.» Dann fügt er noch an: «Es ist ohne Zweifel so, dass England viele fabelhafte junge Spieler hat. Auch die Jungen haben nun schon einiges an Turniererfahrung – den meisten von ihnen bleibt viel Zeit, um etwas zu erreichen. Zwei, vier, sechs oder gar acht Jahre. Jetzt geht es darum, den letzten Schritt zu machen.»

Harry Kane noch immer ohne Titel – Trost von Königsfamilie

Für niemanden ist die Niederlage schwieriger zu verdauen als für Harry Kane. Noch immer wartet der Stürmer auf seinen ersten Titel als Profi. Nach einem Jahr ohne Pokal mit seinem neuen Verein Bayern München schafft auch das Nationalteam keine Abhilfe. «Es ist so schmerzhaft, wie es nur sein kann, diesen Final so zu verlieren», sagt Kane. Im Moment der Entscheidung sitzt er bereits ausgewechselt auf der englischen Bank. Von dort muss er zusehen, wie Mikel Oyarzabal das 2:1 für Spanien schiesst. Gerade einmal auf 13 Ballkontakte kam Kane während der 60 Minuten, in denen er auf dem Platz stand. «Wir haben es wieder nicht geschafft, das wird eine ganze Weil weh tun.»

Wieder nichts. Harry Kane schreitet mit gesenktem Haupt am Pokal vorbei.
Bild: Manu Fernandez/AP

Ersten Trost spendete der englische König Charles III. Die Königsfamilie veröffentlichte nach dem Spiel ein Schreiben an das gesamte Team mit den Worten: «Auch wenn Ihnen der Sieg heute Abend verwehrt geblieben ist, möchten wir Sie auffordern, den Kopf hochzuhalten.» Und weiter: «Seien Sie sich bitte bewusst, dass Ihr Erfolg, das Finale der Europameisterschaft erreicht zu haben, an sich schon eine grossartige Leistung ist, die den Stolz einer Nation mit sich bringt, die die Three Lions heute weiter anfeuern wird – und bei den vielen Triumphen, die zweifellos noch vor uns liegen.»

Vierter EM-Titel für Spanien – Rekord und neue Dynastie?

Für England mögen die Triumphe vielleicht noch bevorstehen. Mit Spanien aber steht ein Widersacher bereit, der sich nach dem Rekord-Europameistertitel, dem vierten seiner Geschichte, nicht ausruhen wird. Rodri, der famose Mann von Manchester City, der zum besten Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, kündigt schon einmal an: «Wir haben Geschichte geschrieben, aber wir können nicht hier aufhören. Wir haben das Talent in unseren Reihen, weiterzumachen.»

Mit vier EM-Titeln ist Spanien nun der alleinige Rekordhalter vor Deutschland. Doch der Blick geht weiter. Eine neue Dynastie, wie einst zwischen 2008 und 2012 mit drei Titeln in Serie, nichts weniger ist das Ziel der Spanier. Und ja, warum auch nicht? Die Flügelzange Lamine Yamal, 17, und Nico Williams, 22, kann man sich gut auch in einem WM-Final 2026 vorstellen. Die Barcelona-Virtuosen Pedri und Gavi waren wegen Verletzungen nicht einmal dabei in diesem EM-Final. Auch Rodri selbst ist erst 28 Jahre alt. Und der Trainer? Der kann scheinbar einfach nicht anders, als zu gewinnen.

Sieht schön aus, diese Goldmedaille! Lamine Yamal und Nico Williams.
Bild: Manu Fernandez/AP

Der Baumeister des spanischen Triumphs

Luis de la Fuente heisst der Mann, der Spanien zurück auf den Fussball-Thron geführt hat. Er hat als Trainer lange Jahre verschiedene Nachwuchs-Auswahlen von Spanien trainiert. Viele der wichtigsten Spieler kennt er schon lange – und diese kennen de la Fuentes Fussball. Es ist eine Symbiose, die sie in England gerade auch gerne hätten.

Und so steht auf der Visitenkarte des Luis de la Fuente nach den EM-Titeln mit der U19 und der U21 nun auch der «echte» Europameistertitel. Er sagt: «Es ist ein wunderbarer Tag für uns. Ich könnte nicht glücklicher sein. Aber man kann immer besser werden. Das ist vielleicht ein bisschen unser Geheimnis: Wir können immer besser werden.» Bald schon wird die Schweizer Nationalmannschaft dieses Spanien herausfordern dürfen. Am 8. September in der Nations League ist es soweit, voraussichtlich in Genf.

Helden unter sich: Wunderkind Lamine Yamal und Trainer Luis de la Fuente.
Bid: Manu Fernandez/AP

Ein Titel mit dem Geschmack von San Sebastian

Eine kleine Besonderheit hält dieser Titel auch noch bereit. Wer an Spaniens Fussball denkt, landet normalerweise automatisch bei Real Madrid und Barcelona. Dieser jüngste Triumph aber trägt auch die Handschrift von Real Sociedad San Sebastian. Siegtorschütze Oyarzabal hat sein ganzes Fussballerleben in San Sebastian verbracht. Auch Mikel Merino, jener Mann, der das Herz von Deutschland gebrochen hat mit seinem Tor im Viertelfinal, spielt da. Verteidiger Robin Le Normand ebenso. Und schliesslich ein gewisser Martin Zubimendi – dieser musste in der zweiten Hälfte des Finals den verletzten Rodri ersetzen, er tat das hervorragend.

Ein Triumph mit dem Geschmack von San Sebastian. Vielleicht musste das sein an diesem Turnier in Deutschland. Nach einer Fussball-Saison, in der Deutschland so sehr über den Trainer Xabi Alonso staunte. Xabi Alonso? Der hat, bevor er mit Leverkusen sein grosses Märchen schrieb, drei Jahre in – genau – San Sebastian gearbeitet.

Der Moment der Entscheidung: Mikel Oyarzabal trifft zum 2:1 für Spanien.
Bild: Filip Singer/EPA

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