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«Ein zweites solches Hochwasser würden wir nicht überleben»

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Das Wallis ist nicht nur Tourismusmagnet, sondern auch ein Industriekanton. Die überschwemmten Produktionsanlagen sind jedoch eine schlechte Visitenkarte im Kampf um Arbeitsplätze. Jetzt reagiert die Regierung.

An diesem Donnerstag erstrahlt die Bergwelt um Siders im Sonnenlicht. Doch das Walliser Städtchen hat erlebt, wie brutal die Natur sein kann. Vor knapp zwei Wochen richteten Unwetter wie in anderen Gebieten des Wallis und im Tessin massive Schäden an. Das Hochwasser überflutete in Siders die Wohngebiete und die Industriezone an der Rhone.

Auch wenn die Strassen nun vom Schlamm geräumt sind, kämpft die Region immer noch mit den Folgen der Naturkatastrophe. «Die Walliser Bevölkerung wurde sehr stark erschüttert. Aber auch die Unternehmen haben Schwierigkeiten, wir müssen ihnen jetzt zur Seite stehen», sagte der Walliser Wirtschaftsminister Christophe Darbellay am Donnerstag vor den Medien. Er rief in Erinnerung, dass die Industrie im Wallis für 25 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich ist.

Arbeitsplätze in Gefahr

In Siders ist die Abhängigkeit besonders gross: Seit über hundert Jahren wird hier Aluminium hergestellt und verarbeitet. 1200 Menschen arbeiten in den beiden Alu-Werken der multinationalen Unternehmen Novelis und Constellium.

Ihre Produktion steht noch immer still, die meisten Mitarbeitenden sind in Kurzarbeit. Wie lange diese Situation andauert und was die finanziellen Konsequenzen sind, können die Unternehmen nicht sagen. Man sei nun damit fertig, das Produktionsgelände oberflächlich vom Schlamm zu reinigen, sagte der Direktor des Novelis-Werks, Serge Gaudin. Die Wiederinstandsetzung der Technik werde jedoch noch Wochen in Anspruch nehmen.

Die Kundschaft sei beunruhigt, man könne ihr keine Zeithorizonte nennen, erklärte Paul Robillard, der Leiter des Constellium-Standorts in Siders. Er sprach von einem Imageschaden. Liebäugeln die Unternehmen darum damit, den risikobehafteten Standort im Wallis aufzugeben?

Novelis werde nicht «innert fünf Minuten» wegziehen, erwiderte Gaudin. Das Wichtigste sei nun, die Produktion wieder zu starten. Er fügte jedoch an: «Wir haben grosse Anforderungen betreffend Hochwasserschutz-Massnahmen, die der Kanton jetzt ergreifen muss.»

Hochwasserschutz: Das ist im Wallis so eine Sache. Seit 20 Jahren ist das Jahrhundertprojekt der dritten Rhonekorrektion in Planung. Kurz vor dem Unwetter verfügte der Kanton einen Marschhalt, um das Vorhaben zu revidieren.

Diese Sofortmassnahmen sind geplant

Wirtschaftsminister Darbellay ist sich des dringenden Handlungsbedarfs bewusst. «Ein zweites Hochwasser desselben Ausmasses würden wir nicht überleben», sagte der Mitte-Politiker. Schon jetzt würden gewisse Investitionsprojekte vorübergehend pausiert. Darum müssten die Konzernleitungen der Unternehmen – bei Novelis und Constellium sitzen sie in Amerika – von der Sicherheit des Industriestandortes Wallis überzeugt werden.

Die Kantonsregierung will darum noch bis Ende Sommer zwei Sofortmassnahmen aufgleisen. Zum einen sollen zwei Rhone-Brücken zwischen Siders und Chippis erhöht werden, damit das Schwemmholz nicht mehr darunter staut. Zum anderen will die Regierung das Flussbett im Gebiet ausbaggern lassen. Dabei setzt sie auf Notrecht, wodurch das Parlament aussen vor bleibt.

«Wir können nicht noch zehn Jahre warten.» Der nächste Frühsommer komme schnell, begründete Darbellay. Seiner Ansicht nach ist die Problematik rund um Siders offensichtlich. Es gebe keine Interessenskonflikte, wie sie sonstwo bei der dritten Rhonekorrektion vorhanden seien. Darbellay verteidigte den Entscheid, das Gesamtprojekt einer Revision zu unterziehen. Gleichzeitig soll aber dort, wo es am drängendsten ist, schon jetzt vorwärtsgemacht werden.

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