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Ein Traumwurf auf Ibiza

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Seit über 40 Jahren spielt Meinrad Neuhaus Pétanque. In der FN-Sommerserie «Lass uns spielen» erzählt er davon, wie sich das Spiel verändert hat und welcher Wurf ihm in Erinnerung bleibt.

Auf der einen Seite des Kiesplatzes stehen die aktuellen Weltmeister, auf der anderen der Freiburger Meinrad Neuhaus und seine beiden Teamkollegen. Den Schweizern droht im Halbfinal gegen das überlegenere Team das Aus – da gelingt Neuhaus der Wurf seines Lebens. «Ich habe mir gesagt, jetzt mach’ ich einfach mal, und liess die Kugel gehen. Sie berührte eine, dann die nächste und räumte schliesslich vier Kugeln der Gegner ab. Es war pures Glück», erinnert sich der langjährige Pétanque-Spieler. Dieser Moment bei «einem der schönsten Pétanque-Turniere der Welt» auf Ibiza wird ihm sein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Meinrad Neuhaus spielt seit über 40 Jahren Pétanque.
Bild: Aldo Ellena

In sein Lieblingsspiel hat Neuhaus, der lange auch Präsident des Pétanque-Clubs La Vallée war, in über 40 Jahren viel Zeit investiert. Noch heute verbringt der Rentner rund 15 Stunden pro Woche auf dem Platz. «Wir trainieren dreimal pro Woche, und am Wochenende haben wir oft Turniere», erzählt er. Als Präsident sei der Zeitaufwand noch viel grösser gewesen. «Bei Turnieren war ich schon morgens um sechs Uhr auf dem Platz und kam erst nach Mitternacht nach Hause.» Heute sei es schwierig, Leute zu finden, die auch so viel in das Pétanque-Spiel investieren können und wollen. Gerade Nachwuchs zu finden, sei kaum möglich.

Alkohol verboten

«In meiner Jugend wurde noch kaum Fussball gespielt, man ging entweder Fischen oder Langlaufen. Heute gibt es einfach zu viel Auswahl», ist Neuhaus überzeugt. In Bezug auf das Spiel und die Regeln habe sich aber vieles auch zum Besseren verändert. «An der Meisterschaft müssen alle ein T-Shirt des Klubs und richtige Schuhe tragen. Und man darf während der Spiele nicht mehr rauchen.»

Zudem sei es verboten, betrunken zu spielen. «Vor 30 Jahren wurde flaschenweise Pastis von Ricard getrunken, und dann sind sie trotzdem mit dem Auto nach Hause gefahren», erinnert sich Neuhaus. «Ich mochte das nie, so zu spielen.» Heute sei das glücklicherweise eher selten, getrunken werde höchstens Bier und Softgetränke.

Offizielle Pétanque-Kugeln sind mit Gewicht und einer einzigartigen Nummer beschriftet.
Bild: Aldo Ellena

Strikter ist heute auch die Überprüfung der Spielgeräte, die mit einer einzigartigen Nummer und Gewicht beschriftet sein müssen. «Bei der Meisterschaft gibt es einen Schiedsrichter, der zufällige Kontrollen während der Spiele durchführt», erklärt Neuhaus. Früher habe es immer mal wieder Betrugsversuche mit getürkten Kugeln gegeben. «Sie hatten eine Flüssigkeit im Innern, die für einen stabileren Wurf sorgte.»

Die personalisierten Metallkugeln kosten pro Set à drei Kugeln bis zu 300 oder 400 Franken. «Ein Billigset bekommt man vielleicht für 100 Franken», so Neuhaus. Um diese aufzubewahren, ist nur das Beste gut genug: Viele Spieler aus Freiburg bestellen handgefertigte Ledertaschen bei der Strafanstalt Bellechasse. «Die Sekretärin von dort spielt auch Pétanque», erklärt Neuhaus die ungewöhnliche Zusammenarbeit. Neben den Kugeln gehört gerade für Spieler mit Rückenproblemen auch eine Schnur oder Kette mit einem Magnet zur Standardausrüstung. «Um die Kugeln einfacher wieder aufzuheben.»

Ein Plausch für jedes Alter

Wenn man so vermeiden kann, sich bücken zu müssen, ist Pétanque wirklich für jedes Alter geeignet. «Der älteste Spieler bei uns ist 84-jährig», so Neuhaus. Und auch die Senioren von Pro Senectute treffen sich regelmässig im «Boulodrome» in der Freiburger Unterstadt zum Spiel. Gespielt wird jeweils in Teams zu dritt, zu zweit oder auch alleine. Neuhaus spielt davon am liebsten die «Doublette», also zu zweit. «Jeder kann drei Kugeln werfen, wenn man zweimal Seich macht, kann man nachher noch korrigieren», findet er. Als vielseitiger Spieler könne er sich auch immer gut seinen Spielpartnern anpassen. «Es gibt Leute, die lieber Kugeln setzen oder lieber Kugeln wegschiessen, Leute, die lieber kurze oder lange Distanzen haben, solche, die die Kugel eher am Boden entlang rollen, andere, die sie in einem hohen Bogen werfen.» Das alles gelte es bei der Partnerwahl zu berücksichtigen.


Auch wenn sein Sieg gegen die Weltmeister einen besonderen Platz unter Neuhaus’ Erinnerungen einnimmt, ist ihm das Gewinnen beim Pétanque aber nicht allzu wichtig. «Es geht mir darum mitzumachen, zusammen einen Plausch zu haben und Leute für das Spiel begeistern zu können», sagt er. «Ich spiele oft mit Familienmitgliedern, da geht es auch einfach um das Zusammensein.»

Serie

«Lass uns spielen»

Schon seit Urzeiten gibt es Beispiele von Aktivitäten, die nicht dem Überleben oder der Fortpflanzung dienen, sondern einfach nur einen Gemeinschaftssinn und Freude in eine Gesellschaft bringen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Im Rahmen einer Sommerserie beleuchten die FN verschiedene Spiele und Aspekte rund ums Spielen.

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