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Ein lebenslanges Engagement für die Menschen

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Seit 1982 engagiert sich Yvonne Stempfel für soziale Angelegenheiten und für Menschen jeden Alters. In den FN erzählt sie, wie sie ihre vielen Ämter unter einen Hut gebracht hat.

Gemeindepräsidentin, Grossrätin und für ein Jahr sogar Vorsitzende des Kantonsparlaments, Vereinspräsidentin und erst Verwalterin, dann Geschäftsleiterin des Hospizes St. Peter: Seit Jahrzehnten setzt sich Yvonne Stempfel an der Spitze von zahlreichen Organisationen und Vereinen für soziale Angelegenheiten in der Region Gurmels und im ganzen Kanton ein. Mit ihrer Pensionierung gibt sie nun das letzte ihrer Ämter und Funktionen ab – die Leitung des Altersheims Hospiz St. Peter in Gurmels. Ihre Nachfolgerin ist Isabelle Buchert Hostettler (die FN berichteten).

Damit ist ihr Engagement für die Region und ihre Bewohnerinnen und Bewohner aber bei weitem nicht zu Ende. «Ich könnte das gar nicht, auf einmal nichts mehr machen», sagt sie im Gespräch mit den FN. Sicher bis zum Ende des Jahres werde sie ihre Nachfolgerin noch beratend unterstützen und auch dem Stiftungsrat bei verschiedenen laufenden Projekten mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite stehen. 

Auch politisch aktiv

Von beidem verfügt sie über enorm viel – ab 1982 war Stempfel Gemeinderätin der damaligen Gemeinde Guschelmuth und bis zur Fusion mit Gurmels 2002 Gemeindepräsidentin. «Ich habe mich immer für soziale Fragen engagiert – ab 1996 auch als Grossrätin», erinnert sich die heute 66-Jährige. So war sie unter anderem massgeblich an der Reform des alten Schulgesetzes von 1986 beteiligt. Sie reichte 2003 die entsprechende Anfrage zur Revision an den Staatsrat gemeinsam mit der heutigen Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (Die Mitte) ein. 2011 wurde Stempfel dann gar zur höchsten Freiburgerin gewählt, 2016 gab sie ihr Amt als Grossrätin der damaligen CVP und heutigen Mitte-Partei schliesslich ab.

Februar 2014: Yvonne Stempfel begutachtet im Grossen Rat die Erstfassung der auf ihre Initiative durchgeführten Revision des Schulgesetzes. Archivbild: Alain Wicht

«Ich habe einfach den Menschen gern und will, dass es den Menschen gutgeht», erklärt Stempfel ihr enormes Engagement. «Schon als Gemeinderätin war es mir wichtig, dass jeder und jede, vom Jüngsten bis zum Ältesten, einen Platz findet.»

Mit dieser Einstellung war sie wohl auch genau die richtige Person, als das Hospiz St. Peter 1999 eine neue Verwalterin suchte. «Der damalige Verwalter, Bruno Bürgy, fragte mich, ob mich das nicht interessieren würde», erinnert sie sich. Der Posten sei eher als Nebenamt mit einem Pensum von circa 40 Prozent gedacht gewesen und kombinierte die Aufgaben Bürgys als Sekretär und Kassierer des Altersheims. «Heimleiterin Marie-Agnes Schmutz kümmerte sich um das Haus, ich übernahm Dinge wie das Personalwesen und die Buchhaltung. Es war eine ziemliche Herausforderung für mich – ich habe nie eine KV-Lehre oder Ähnliches gemacht, aber durch die Arbeit im Gemeinderat bereits mit solchen Aufgaben zu tun gehabt.»

Mit dem Wechsel in der Verwaltung hatte die Stiftung auch beschlossen, neu mit dem Computer zu arbeiten. «Mein Vorgänger hatte noch alles von Hand gemacht», so Stempfel. Sie selbst arbeitete mit einem neuen Heimprogramm und mehrheitlich aus dem Homeoffice. Trotz der zusätzlichen Belastung mit der neuen Stelle blieb sie Gemeindepräsidentin von Guschelmuth. «Ich wusste, es würde bald Diskussionen um eine Fusion geben und dass ich dann auch mein Amt abgeben kann», sagt sie rückblickend. Trotzdem sei damals gerade sehr vieles parallel passiert: Fusionsgespräche, ein grosses Umbauprojekt für das Hospiz und die Arbeit im Grossen Rat. «Wenn ich jetzt zurückdenke, was da alles gleichzeitig kam – ich weiss fast nicht, wie ich das alles geschafft habe», räumt Stempfel heute ein.

Alles bis zum Ende durchgezogen

Trotzdem habe sie nie in Betracht gezogen, eines der Ämter abzugeben. «Es hätte nicht meinem Charakter entsprochen aufzuhören, während eine Fusion diskutiert wird», erklärt sie ihre Haltung. Ganz allgemein liegt es nicht in Stempfels Natur, die Dinge nicht bis zum Ende durchzusehen oder sie halbfertig abzugeben. So stellte sie sich auch vor drei Jahren als Heimleiterin zur Verfügung, als Marie-Agnes Schmutz in Pension ging. «Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir die Stelle ausschreiben sollen, aber es lief noch das Projekt mit den Alterswohnungen, bei dem ich von Anfang an dabei war, und wir waren noch an der Planung des Umbaus.» Also wurde Stempfel neu Geschäftsführerin und gab dafür den Posten als Verwalterin ab. Alles, um einen guten Übergang zu ermöglichen. 

Der Wechsel zu einem 100-prozentigen Posten war aber nicht immer einfach. «Mein Mann war schon pensioniert und hat den Haushalt übernommen», erläutert Stempfel. «Es war für ihn auch eine gute Beschäftigung. Trotzdem war es natürlich eine Herausforderung für das Zusammenleben.» Weiterhin habe das Paar die Enkelkinder gehütet, dafür blieb Yvonne Stempfel aber nicht immer viel Zeit. «Die Pandemie war nicht einfach», erinnert sie sich. Wegen Mangels beim Heimpersonal sprang Stempfel oft selbst ein. «Ich habe immer mitgeholfen und versucht zu entlasten – oft auch noch am Abend», sagt sie und betont: «Ich war immer erreichbar.» Trotzdem seien die letzten Jahre als Heimleiterin für sie «nie ein Müssen» gewesen. «Ich war immer vor dem Wecker wach, ich ging nie ungern zur Arbeit.»

Mehr Zeit für die Familie

Inzwischen ist der Bau der Alterswohnungen abgeschlossen und die Baubewilligung für den Umbau erteilt – Stempfel kann die Leitung guten Gewissens abgeben. «Ich freue mich, wieder mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können», meint sie. «Ich geniesse es, für andere zu kochen.»

Aktiv bleibt sie trotzdem in verschiedensten Vereinen, etwa als Präsidentin des Vereins Insieme, der sich für die Unterstützung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung einsetzt. Auch für diesen Posten wolle sie sich aber bald auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge machen.

Yvonne Stempfel im Garten des Hospizes St. Peter. Bild: Til Bürgy

Das zeigt sich in Stempfels Laufbahn immer wieder: Jedes Mal, wenn sie ein Amt ablegte, bemühte sie sich um eine saubere Übergabe, bei der alle Angelegenheiten abgeschlossen waren. Jedes Mal – bis auf eine Ausnahme: 2023 verliess sie einen Posten abrupt. Ohne das Ende der Legislatur abzuwarten, ohne eine Nachfolge sicherzustellen. Nach fünf Jahren im Exekutivrat der Katholischen Kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg entschied sie sich, zu demissionieren. «Nachdem all diese Missbrauchsfälle ans Licht kamen, konnte ich nicht mehr hinter der Kirche stehen», begründet sie ihren kurzfristigen Schritt. «Es war nicht mehr mit meiner Gesinnung vereinbar, und ich wollte mit dem Rücktritt ein Zeichen setzen.» Stempfel, die früher auch Religionslehrerin war und sich in der Kirche sehr aktiv eingesetzt hatte, ist enttäuscht von der Reaktion auf die Enthüllungen des letzten Jahres. «Ich habe gesehen, dass nichts passiert. Man hat nicht gesagt: ‹Jetzt muss sich etwas ändern!›. Es gab kein Zeichen, dass man reagiert.»

Dennoch sei ihr der Entscheid, aus dem Rat auszutreten, nicht einfach gefallen. Und auch der Rückzug von der Spitze des Hospizes St. Peter bedeutet eine grosse Veränderung im Leben der 66-Jährigen. «Ich war immer präsent, habe immer gegeben. Es scheint mir fast natürlich, dass das jetzt auch mal anders aussehen wird», stellt sie jedoch klar. Sie werde sich sicher weiter für Angelegenheiten, die ihr wichtig sind, einsetzen – etwa für das Projekt «Senior plus». «Es ist so viel passiert im sozialen Bereich, mit dem überarbeiteten Schulgesetz, aber auch bei der Altenbetreuung. Ich bin Neuerungen gewohnt. Und mit meinem künftigen Lebensabschnitt ist es ähnlich: Ich werde weiter aktiv sein, aber halt auf eine neue Art.»

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