Ein guter Lebensabend

Für Esther De Mamiel ist es eine Berufung, älteren Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Dabei kommt sie immer wieder mit interessanten Lebensgeschichten in Berührung.

Im Arbeitsalltag von Esther De Mamiel kommt die Frage «Was ist ein gutes Leben?» immer wieder auf. Sie ist Aktivierungsfachfrau im Pflegeheim Sonnmatt in Schmitten und plant dort allerlei Aktivitäten und Angebote für die betagten Bewohnerinnen und Bewohner, um deren Leben zu verbessern. «Wir rüsten, spielen, singen, stellen Dekorationen her – damit immer irgendetwas läuft im Pflegeheim», erklärt sie. 

Durch ihren engen Kontakt mit den Seniorinnen und Senioren hat sie schon manche aussergewöhnliche Lebensgeschichte mitbekommen. Im Vorfeld des Gesprächs mit den FN hat De Mamiel diese auch direkt mit der philosophischen Frage konfrontiert – und ist dabei zum Schluss gekommen, dass die Definition eines guten Lebens sehr individuell und auch eine Frage der Einstellung sei.

Von Grundbedürfnissen bis Selbstverwirklichung

Im Pflegeheim gebe es alles: Menschen, die sich nur schon jeden Tag über gutes Essen freuen und für die dies essenziell für ein gutes Leben sei, aber auch Menschen, die im Alter sich noch auf irgendeine Weise selbst verwirklichen wollen – durch Malen oder gar durch einen Helikopterflug.

Auf diese individuellen Wünsche einzugehen, ist für De Mamiel das Wichtigste an ihrem Alltag. Sie möchte alles tun, um den Menschen im Heim weiterhin ein «gutes Leben» zu ermöglichen. Dieser Job, den sie liebt und seit 34 Jahren ausübt – erst als Pflegehelferin und nun als Leiterin Aktivierung in der Stiftung St. Wolfgang mit einem Team von neuen Personen in vier verschiedenen Heimen – ist für sie selbst ein wichtiges Element dafür, dass sie ihr eigenes Leben auch als «gut» bezeichnet.

Serie

«Was ist ein gutes Leben?»

Im Rahmen einer Sommerserie setzen wir uns mit der Frage auseinander, was ein gutes Leben ausmacht. Da es selbstredend keine allgemeingültige Antwort darauf gibt, sprechen wir darüber mit Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts sowie unterschiedlicher Herkunft, Lebens- und Berufserfahrung. (rsa)