Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Sinnstifter

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nach der Motivierungs- und Coachingwelle haben findige Berater einen neuen Zauberstab zur Mitarbeiterbeglückung erfunden. «Sense Making» ist der neue Renner für Führungskräfte. Unternehmen als Sinnstifter auf der Suche nach Aposteln. Der eigentliche Unternehmenszweck, nämlich Werte schaffen für Kunden, Mitarbeitende, Shareholders und Umfeld, macht offenbar zu wenig Sinn, um noch sinnvoll zu sein. Da muss schon Gröberes her. Klimarettung und Rettung der Welt sind das mindeste. Unterhalb dieser Messlatte können höchstens noch Gesundheit, Ökologie und Gemeinwohl ein wenig mithalten. Aber, was ist mit Zugbegleitern, Anwälten, Hauswarten, Finanzberatern, Gerüstbauern, Prostituierten, Journalisten, Textern für Alkoholwerbung, Steuerbeamten und Kehrichtentsorgern? Ist deren Tätigkeit sinnlos, nur weil sie gerade nicht am Klima retten sind?

Sinn kommt bekanntlich aus dem althochdeutschen «Sinnan». Sinnan meint «den Weg auf etwas zu».

Wenn also Arbeit definitionsgemäss eine Tätigkeit in Bezug auf andere und damit für andere ist, ist Sinnan erfüllt. Offenbar haben wir vergessen, dass in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft längst niemand mehr für sich selbst arbeitet. Der Bäcker backt für andere. Der Busfahrer fährt andere von A nach B, obwohl er selbst nicht dorthin muss. Der Arzt sorgt für die Gesundheit anderer. Der Dachdecker sorgt dafür, dass andere ein Dach über dem Kopf haben. Die Liste der Tätigkeiten kann beliebig erweitert werden: Ausser Selbstversorgern arbeiten alle für andere. Diesen sozialen Aspekt der Arbeit haben wir offenbar aus den Augen verloren. Dabei ist hier der Ansatz zu «Sense Making».

Offenbar gibt es so etwas wie eine Gesetzmässigkeit: Je weniger sich der einzelne Mensch für den Mittelpunkt des Weltgeschehens und je mehr er sich in Zusammenhang mit andern sieht, desto mehr Sinn kann entstehen.

Man kann die Sinnfrage natürlich auch anders sehen. So war Sigmund Freud der Auffassung, dass Menschen, die nach dem Sinn fragen, verrückt sind. Ich halte es lieber mit Hermann Hesse, der meinte: «Frag nicht nach des Lebens Sinn, gib ihm einen.»

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbands Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema