Der gelbe Riese kündigte vergangenes Jahr einen neuen Markenauftritt an, der stark an jenen der Paraplegiker-Stiftung erinnert. Diese reagierte mit rechtlichen Schritten. Doch nun ist es zu einer Wende gekommen.
Dieses Jahr feiert die Post ihr 175-jähriges Bestehen. Für diesen runden Geburtstag machte sie sich selbst ein Geschenk in Form eines neuen Logos, das sie vergangenes Jahr ankündigte: ein rotes Schweizer Kreuz und ein schwarzes P daneben vor gelbem Hintergrund. Inzwischen ist es bereits omnipräsent – auf Uniformen, in Filialen und online.
Nur: Ob es dabei bleiben würde, war bis vor kurzem nicht klar. Denn nach der Bekanntgabe wurden kritische Stimmen laut. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung stellte auf Instagram ihr Logo neben jenes des Brief- und Paketkonzerns und schrieb mit einem lachenden Emoji versehen: «Liebe @swisspost. Schön, dass euch unser Logo so gefällt.»
Widerspruchsverfahren eingeleitet
Zum Lachen fand es die Stiftung allerdings nur online. Aufgrund der Verwechselungsgefahr leitete sie beim Eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum ein Widerspruchsverfahren ein (CH Media berichtete). Das Ziel: Die Behörde sollte abklären, ob eine Verwechselungsgefahr besteht und was mit der Registrierung der neuen Post-Marke geschehen würde.
Doch zu einem Entscheid des Instituts kommt es nicht, wie CH Media erfahren hat. Demnach hat sich die Paraplegiker-Stiftung mit der Post über den Einsatz des Logos geeinigt und die Beschwerde vor dem Institut für geistiges Eigentum zurückgezogen. Die Post kann somit auch in Zukunft ihr neues Logo verwenden. In einem Communiqué, das am Dienstag nach der Publikation der CH-Media-Recherche verschickt wurde, spricht die Stiftung von einer «gütlichen Vereinbarung». Diese halte fest, dass die Post ihr neues Logo nur in der gelb-roten Variante verwendet.
Post war sich der Ähnlichkeit bewusst
Bekannt ist, dass die Post den Zwist in Kauf genommen hat: «Dass unser modernisiertes Logo eine gewisse Ähnlichkeit zum Logo der Schweizer Paraplegiker-Stiftung hat, ist uns bewusst», sagte ein Sprecher beim Bekanntwerden der juristischen Auseinandersetzung gegenüber CH Media. Entscheidend sei beim Entscheid aber insbesondere gewesen, ob eine Verwechslungsgefahr bestehe. «Diese existiert unseres Erachtens nicht. Die Post ist in einer ganz anderen Branche tätig.»
Zuvor gab es 15 verschiedene Varianten des Post-Logos. Das erneuerte Erscheinungsbild soll für eine Vereinheitlichung sorgen. Das schwarze P ersetzt den je nach Sprache unterschiedlichen Schriftzug «Die Post», «La Poste», «La Posta», «Swiss Post». «Dieses Logo wird zum verbindenden Element der Sprachregionen, so wie die Post es im Alltag ist», liess sich Post-Chef Roberto Cirillo in einem Communiqué im April zitieren. Die Umgestaltung aller Logos ist über die nächsten fünf Jahre geplant.
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