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Cyrener und Samariter

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Kein Kreuzweg ohne den Namen des Simon von Cyrene! Denn Matthäus, Markus und Lukas erwähnen, dass er gezwungen wurde, Jesu Kreuz zu tragen. Für Lukas war er ein einfacher Bauer, der gerade von der Feldarbeit kam und vorbeiging, nicht einfach ein «Schaulustiger» am Rande des Weges. Markus nennt ihn «den Vater des Alexander und des Rufus», die nach dem Tode Jesu vermutlich Mitglieder der ersten jesuanischen Gemeinde in Jerusalem waren, wie Simon selbst. Mehr sagen die Evangelien nicht, auch nicht, wie weit Simon das Kreuz auf Befehl der römischen Soldaten, die den Kreuzweg überwachten, getragen hat, aber vermutlich dann bis zum Golgota. Denn er war stark genug, hatte einen durch die tägliche Feldarbeit trainierten Körper und wurde sicherlich vom Anblick des sanften und demütigen, nun aber gequälten und entstellten Jesus zum Mitleid bewegt.

Später fehlten nicht gnostische Irrlehrer, für die Simon anstelle Jesu gekreuzigt worden sei, weil beide die Rollen getauscht hätten. Diese Irrlehre heisst «Doketismus» (griechisch: «scheinen») und ist wirkungsreich geworden. Denn sie fand ein Echo im Koran (Sure 4,157), wonach man «in Wirklichkeit» Jesus «nicht getötet und auch nicht gekreuzigt» hätte, sondern einen ähnlichen Menschen, den sie «mit Jesus verwechselten und töteten». Die Wahrnehmung Jesu im Christentum und im Islam ist sehr verschieden… Und dies darf in der heutigen multireligiösen Gesellschaft nicht vergessen werden.

Simon von Cyrene war ein realer Mensch, der wie der barmherzige Samariter «auf seinem Weg» vom Mitleid mit einem geschundenen Menschen bewegt wurde. Vom Samariter kennen wir aber nicht einmal den Namen, wie es oft in Gleichnissen oder Lehrgeschichten der Fall ist. Denn es kommt auf sein Werk an. Er steht für Menschen, die Mitleid mit fremder Not haben, selbst wenn die leidende Person nicht zu ihrem eigenen Volk gehört. Er verkörpert die universale Geschwisterlichkeit ohne Grenzen von Klasse, Nation und Religion. Kein Wunder, dass diese Geschichte der biblische Kern der Enzyklika «Fratelli tutti» (2020) von Papst Franziskus ist.

Der mitleidige Simon von Cyrene und der barmherzige Samariter stehen beide für das Tun der Liebe angesichts der Lebensumstände. Das ist das Einzige, was wirklich zählt – gleich, ob wir es freiwillig oder gezwungenermassen tun. «Cyrener» und «Samariter» mit einem mitleidigen Herzen für die fremde Not auf ihrem alltäglichen Weg haben die vom Christentum geprägte «Kultur der Barmherzigkeit» angestossen, die die Welt verändert hat.

Mariano Delgado

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