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Courtaman kriegt eine Kita und einen neuen Dorfkern

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Seit der Fusion mit Courtepin hat Courtaman keinen eigentlichen Dorfkern mehr. Bis 2028 soll der Bau eines neuen Mehrzweckgebäudes für Kita und Vereine dies ändern.

Die Anforderungen der Gemeinde Courtepin an die Architektinnen und Architekten waren nicht gering: Im Zentrum von Courtaman soll eine Begegnungszone entstehen, ein neuer Dorfkern, der zugleich aber auch Platz für die Kindertagesstätte und für die ausserschulische Betreuung bietet. Zudem braucht es Räumlichkeiten für Vereine und die Ludothek. Das Projekt stiess auf grosses Interesse. 65 Architekturbüros hatten ihre Vorschläge eingereicht. Am Freitag haben die Verantwortlichen nun den Gewinnerentwurf vorgestellt und fünf weitere Pläne prämiert.

«Es geht uns darum, den Dorfkern von Courtaman in Szene zu setzen», erklärte Gemeinderat Jonas Aebischer bei der Präsentation für die Medien. «Seit es nach der Fusion kurz nach der Jahrtausendwende keine Gemeindeverwaltung mehr dort gibt, fehlt eine solche Begegnungszone.» Zudem ist dringend ein neuer Standort für die Kindertagesstätte des Vereins Carré de sable gesucht. Spätestens im Jahr 2028 muss diese das Gebäude bei der Micarna verlassen. «Wir haben etwas gesucht, das zu Fuss erreichbar ist», so Aebischer.

Dabei sei die unbebaute Parzelle im Herzen von Courtaman, die bereits der Gemeinde gehört, ins Spiel gekommen. Das so ausgeschriebene Projekt «Ferme Michel» habe nun zum Ziel, die beiden Nutzungen zu vereinen. Die Gemeinde hat dafür im aktuellen Finanzplan 16,5 Millionen Franken reserviert.

Die Zürcher Architekten Dominik Isler und Manuel Gysel haben den Architekturwettbewerb für den Dorfkern von Courtaman gewonnen.
Bild: Marc Reidy

Die Sieger des Architekturwettbewerbs, das Zürcher Duo Manuel Gysel und Dominik Isler, hat die gestellte Aufgabe offenbar gelöst. Die beiden vereinen die vier Elemente Parkplatz, Kita, ausserschulische Betreuung und Vereinslokal unter einem Dach. «Wir nutzen den Niveauunterschied, indem wir das Gebäude in den Hang hineinbauen», erklärte Gysel an der Präsentation am Freitag. «So ist es uns gelungen, dass jedes der vier Stockwerke einen eigenen Eingang hat.»

Vier Stockwerke

Zuunterst, auf der Höhe der Hauptstrasse, ist nun ein gedeckter Parkplatz mit 30 Plätzen vorgesehen. Eine Treppe führt nach oben zum Garten – auf halber Höhe befindet sich der Eingang zur Ludothek – und zum Bereich für die Vereine, der in Richtung Strasse über grosse Fenster verfügt. «So sieht man, wenn dort das Licht brennt und etwas los ist», erklärt Gysel.

Auf der anderen Seite des Gebäudes befindet sich die darüberliegende Kita dann ebenerdig zum Garten mit einer gedeckten Terrasse, die auch bei schlechtem Wetter Aktivitäten im Freien ermöglichen soll. Das Stockwerk ist zudem unterteilt in zwei Bereiche, einen für die ganz Kleinen und einen für die älteren Kita-Kinder. Ganz zuoberst im vierten beziehungsweise im zweiten Stock – je nachdem, auf welcher Seite des Gebäudes man steht – ist dann die ausserschulische Betreuung angesiedelt. 

Das Gebäude, das entfernt an eine Scheune erinnert, fügt sich auch optisch gut in das Ortsbild ein. Bei den unteren beiden Stockwerken gegen die Strassen ist noch Beton sichtbar, die oberen Stöcke sind mit Holz verkleidet. «Wir wollten dem Gebäude auch eine gewisse Präsenz geben, um es als öffentliches Gebäude zu kennzeichnen», so Gysel.

Diese Elemente haben auch die Jury überzeugt. Marianne Scherrer Brantschen, die im Gemeinderat unter anderem für die Schulen zuständig ist, stellt klar: «Es hat allen sehr gefallen, dass alles in einem Gebäude vereint wurde.» Trotzdem habe es auch andere sehr schöne Projektvorschläge mit mehreren Gebäuden gegeben. Kita-Leiterin Marie-Claude Peruzzi-Gachet bestätigt: «Ich finde es vor allem toll, dass die Kita und die ausserschulische Betreuung am gleichen Ort sind. Das Gebäude scheint mir so sehr funktional zu sein – sowohl für die Kinderbetreuung, als auch für die Gemeinschaft.»

Mehr Plätze für Kinderbetreuung

Durch das neue Gebäude wird die Kapazität für Kinderbetreuung in der Gemeinde deutlich erhöht. «Bei der ausserschulischen Betreuung werden wir Platz für 120 Kinder haben, statt wie bisher für 80», so Peruzzi-Gachet. «Und die Kita erhöht die Kapazität von 30 auf 48.» Dies sei auch notwendig, um der wachsenden Bevölkerung in Courtepin gerecht zu werden. Die Abdeckung bei der Kinderbetreuung in der Gemeinde sei allerdings bisher schon gut. «Wir haben nie wirklich lange Wartelisten bei der Kita – dieses Jahr waren es nur zwei Anmeldungen zu viel, und das hat sich dann durch zurückgezogene Anmeldungen schon erledigt», weiss die Kita-Leiterin. Der Gemeinderat habe bislang immer rechtzeitig reagiert, wenn die Plätze knapp wurden – auch die neue Vergrösserung komme genau zum richtigen Zeitpunkt.

Bis das Multifunktionsgebäude nun gebaut werden kann, muss die Gemeinde noch eine wichtige Hürde nehmen. «Der nächste Schritt ist die Erstellung des Detailbebauungsplans», erklärt Aebischer. «Wir haben abgewartet, bis wir wussten, welches Projekt gewinnt, damit wir dieses beim Detailbebauungsplan berücksichtigen können.» Diesen muss der Kanton dann noch absegnen – aber Aebischer ist zuversichtlich, dass einem Baubeginn allerspätestens im Jahr 2027 nichts im Wege stehen wird: «Wir haben bereits Gespräche mit dem Kanton geführt und sie haben uns versichert, dass das zügig gehen wird – höchstens ein Jahr.»

Mangel an Betreuungsplätzen im Kanton

Wie eine kürzliche Studie der Direktion für Gesundheit und Soziales zusammen mit dem Freiburger Gemeindeverband zeigt, fehlt es im Kanton vielerorts an Plätzen für Kinderbetreuung. Insbesondere der Seebezirk schneidet mit einem Deckungsgrad von 48 Prozent bei der vorschulischen und 37 Prozent bei der ausserschulischen Betreuung schlecht ab. Der Bedarf ist nicht einmal zur Hälfte gedeckt.

«Ich bin nicht überrascht, dass Betreuungsplätze fehlen», sagt Isabelle Bohrer, Leiterin der Abteilung Gesellschaft der Stadt Murten, auf Anfrage. Die Gemeinden würden alle fünf Jahre den Bedarf erheben, und einmal pro Jahr kämen die Gemeinden mit den privaten Anbietern zusammen, um die Situation zu beurteilen. Neu an dieser kantonalen Studie sei einfach die Gesamtübersicht.

Isabelle Bohrer ist sich aber nicht sicher, ob die Studie die ganze Wahrheit offenlegt. So könne es durchaus sein, dass es in Regionen wie dem Seebezirk noch mehr Familien gebe, in denen sich jemand um die Kinderbetreuung zu Hause kümmern kann. «Der Bedarf mag hier durch die Familienkonstellation etwas tiefer sein, und die familiären Netze mögen besser funktionieren.»

Sie stellt aber auch fest, dass Murten bei der ausserschulischen Betreuung Zentrumslasten tragen muss. «Viele Eltern anderer Gemeinden bringen ihre Kinder zu Betreuungseinrichtungen nach Murten.»

Im Bezirk laufen gemäss Bohrer aber derzeit einige Anstrengungen, um das Angebot zu erhöhen. So ziehe die Einrichtung Heprolino in Murten mit der Privatschule an die Erlachstrasse um, um am bisherigen Standort an der Bernstrasse mehr Betreuungsplätze zu schaffen. Gemäss deren Direktorin Cornelia Schmid-Hörhager würden im vorschulischen Bereich so zehn neue Plätze entstehen, dazu kommt neu eine bilinguale Spielgruppe mit zwölf Plätzen. Auch in Courgevaux gibt es beim Schulhaus in der ehemaligen Gemeindeverwaltung Überlegungen für eine Kindertagesstätte. Und die Gemeinde Mont-Vully schafft beim Schulhaus Lugnorre entsprechenden Platz. Somit zeigt sich Bohrer optimistisch: «Es ist nicht so, dass es keine Lösungen gäbe.» (uh)

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