Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Cinderella-Story in der Wohlfühloase: Das Wunder von Bologna mit einem Schweizer Trio mittendrin

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Remo Freuler, Michel Aebischer und Dan Ndoye erreichten mit dem FC Bologna einen Platz in der Champions League. Das sind die Gründe für den fussballerischen Aufschwung in einer Stadt, die bekannt ist für feine Pasta und hohe Lebensqualität.

Wenn Michel Aebischer in Bologna auf der Piazza Maggiore sitzt und einen Cappuccino schlürft, dann tut er das völlig unbehelligt. Und wenn er danach noch ein paar Schritte zu seiner Lieblingsgelateria «La Vecchia Stalla» geht, nehmen nur wenige Menschen Notiz von ihm. Hier in Bologna muss ein Fussballprofi nicht ständig für Selfies herhalten.

Das hektische Treiben rund um den Calcio ist hier weit weg. Es sei in Bologna nicht so, dass man erst um Mitternacht auswärts essen gehen könne und sich dann durch die Hintertür in einen Nebenraum der Trattoria schleichen müsse, wie es der Ex-Internationale Blerim Dzemaili über seine Zeit in Neapel erzählt. Dzemaili spielte nicht nur für Napoli, sondern auch für Bologna. Er sagt: «Bologna ist eine Wohlfühloase. Hier kannst du ohne Druck spielen.»

Dzemailis Erklärung gibt einen Hinweis darauf, weshalb es in Italien als erstrebenswert gilt, in dieser Stadt zu leben. Und das nicht nur wegen der weltberühmten «Pasta al ragù alla bolognese». Im Ranking der Lebensqualität belegt Bologna in Italien seit Jahren einen Spitzenplatz. Rang 1 vor zwei Jahren, Platz 2 hinter Udine im letzten Jahr.

Essen, Wohlstand, Lebensqualität: Spitzenpositionen sind sich die Bologneser gewohnt. Nur im Fussball, da geht lange nichts. Der letzte von sieben Meistertiteln liegt 60 Jahre zurück. 2005 und 2014 steigt man ab. Dann kommt der milliardenschwere Kanadier Joey Saputo als Investor und Besitzer. Aus dem notorischen Abstiegskandidaten wird ein Mittelfeldklub, ehe in der letzten Saison der grosse Wurf gelingt. Dank Platz 5 spielt Bologna nächste Saison erstmals überhaupt in der Champions League.

Auf den Schicksalsschlag folgt der Glücksgriff

Sucht man den Ursprung für den aktuellen Erfolg, findet man diesen nicht nur im Dezember 2014, als Saputo den Klub übernahm, sondern vor allem am 6. September 2022. Groteskerweise ist es ein trauriger Tag in der Vereinsgeschichte. Der Klub trennt sich von Trainer Sinisa Mihajlovic. Die Resultate sind nicht gut. Bologna liegt nach fünf Runden in der Abstiegszone. Vor allem aber hat Mihajlovic keine Kraft mehr. Seine Leukämieerkrankung schwächt ihn mehr und mehr. Wenige Wochen später ist er tot.

Der Baumeister des Erfolgs: Bologna-Trainer Thiago Motta.
Bild: Antonio Calanni/AP

Für Mihajlovic kommt Thiago Motta. Ein Glücksgriff. Als Spieler war der Italo-Brasilianer ein smarter Mittelfeldarbeiter. Mit Inter Mailand wird er Champions-League-Sieger, mit Italien EM-Zweiter. In Bologna baut er ein Team auf, das die Saison 2022/23 auf Platz 9 abschliesst, erstmals nach elf Jahren wieder in der vorderen Tabellenhälfte.

Thiago Motta entwickelt das Team weiter. Und bei diesem Prozess kommen die Schweizer ins Spiel. Michel Aebischer spielt schon seit Januar 2022 hier, im letzten Sommer stossen Dan Ndoye und Remo Freuler hinzu. Sie lotst der Sportchef Giovanni Sartori nach Bologna. Der Ex-Profi ist ein Nerd, ein akribischer Arbeiter. Er soll sich pro Jahr über 200 Spiele anschauen, bis hinunter in die Serie D, heisst es in Italien.

Dan Ndoye (links) nach der Qualifikation für die Champions League.
Bild: Keystone-SDA

Den 23-jährigen Ndoye entdeckte er in der Schweiz beim FC Basel zusammen mit Riccardo Calafiori, dem Shootingstar Italiens an dieser EM. Um ihn von Bologna zu überzeugen, habe Sartori ihn 50-mal angerufen, so erzählt das Ndoye. Weniger Überzeugungsarbeit braucht es bei Freuler. Ihn kennt Sartori aus der gemeinsamen Zeit bei Atalanta Bergamo. Er holt Freuler nach dessen verunglücktem Jahr in Nottingham nach Italien zurück.

Motta überträgt dem 31-jährigen Freuler, dem Routinier mit WM-, EM- und Champions-League-Erfahrung, viel Verantwortung. Gegen Saisonende hin führt Freuler das Team als Captain aufs Feld. Doch die Verantwortung verteilt Motta auf mehrere Schultern. Auch Aebischer läuft mehrmals mit der Binde am Arm auf. Motta entscheidet situativ, wer als Captain spielt. Die Spieler können sich für dieses Amt im Training aufdrängen. Somit nimmt er alle ins Boot. Es ist ein geschickter Schachzug. Er stärkt das Kollektiv. Ein Schlüssel zum Erfolg.

Remo Freuler (rechts) führte Bologna mehrmals als Captain aufs Feld.
Bild: Alessandro Garafolo/AP

Neun Spieler von Bologna sind an der EM

Die gute Saison Bolognas spiegelt sich in den EM-Kadern. Neben dem Schweizer Trio sind sechs weitere Spieler an der Euro dabei. Aus Italien stellt nur Meister Inter Mailand mehr Spieler ab. Grossklubs wie Manchester United, Milan, Borussia Dortmund oder Chelsea sind an der EM weniger präsent als Bologna.

Doch der Erfolg hat seinen Preis. So ist das beim fussballerischen Mittelstand. Trainer Thiago Motta verlässt Bologna in Richtung Juventus Turin, Calafiori könnte ihm folgen. Und Topskorer Joshua Zirkzee dürfte zu Milan wechseln.

Dzemaili ist überzeugt, dass Bologna trotzdem zumindest in der vorderen Hälfte der Serie A bleibt. «Sartori hat bei Atalanta bewiesen, dass er immer wieder ein schlagkräftiges Team aufbauen kann und Saputo wird weiter in die Mannschaft investieren. Langfristig ist eine Klassierung zwischen Platz 5 und 8 realistisch.» In der Wohlfühloase ist etwas Nachhaltiges entstanden.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema