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Zusammen musizieren trotz Corona

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Viele Musikgesellschaften in der Region müssen ihre Instrumente für den Moment ruhen lassen. Nicht nur Frühlingskonzerte sagten die Musikgesellschaften ab, auch das Proben miteinander ist seit einigen Wochen verboten. Für die Musikge­sellschaft Laupen-Mühleberg (MGLM) gilt dieses Verbot gleichermassen – die Probelokale in Allenlüften und in Laupen bleiben vorerst ungenutzt.

«Bereits an der Probe vom 27.  Februar habe ich davor gewarnt, dass wir die Frühlingskonzerte wohl absagen müssen», sagt der Präsident der Musikgesellschaft Laupen-Mühleberg, Dominik Nyffenegger. Am 3.  März habe ein eigens einberufener Krisenstab beschlossen, sämtliche Frühlingskonzerte «schweren Herzens» abzusagen. Anschliessend habe der Krisenstab alle Hände voll zu tun gehabt, erzählt Nyffenegger. «Zunächst haben wir entschieden, weiterhin zu proben und eine Tonaufnahme zu produzieren, um für uns eine Standortbestimmung zu machen.» Dies wäre insbesondere für den neuen Dirigenten, Simon Lüthi, wichtig gewesen, da dieser dieses Amt erst Anfang Jahr angetreten hat. «Die Frühlingskonzerte wären seine Feuerprobe gewesen.» Als die Epidemie sich weiter verbreitete, mussten sie jedoch auch dieses Projekt absagen. «Diese Kröte war schwer zu schlucken, doch es war klar, dass auch wir die ­soziale Verantwortung wahr­nehmen müssen.»

Dirigent Simon Lüthi habe in dieser Krise nicht untätig bleiben wollen und die Idee gehabt, die Zwangspause produktiv zu nutzen. So sei die MGLM-Community entstanden. In dieser Whatsapp-Gruppe gibt Lüthi den Mitgliedern der Musikgesellschaft gewisse Aufgaben, die jeder zu Hause erledigen kann – unter anderem Übungen zur Atemtechnik oder Rhythmusübungen. «Jedes Mitglied kann diese machen, wann es gerade Zeit und Lust dazu hat.»

Mit der neusten Aufgabe, die der Dirigent in Auftrag gab, soll sogar eine virtuelle Band entstehen. «Jede Musikerin und jeder Musiker soll zu Hause ein Stück, das wir schon länger im Repertoire haben, für sich spielen und mit Video auf­nehmen.» Die gesammelten Videos werden später geschnitten und zusammengefügt. «Die verschiedenen Tonspuren werden dann mit einer Software übereinandergelegt.» Bei dem Musikstück handelt es sich um das Lied «Flowerfield Rock» des Berner Komponisten Mario Bürki. «Bereits haben einige Mitglieder der Musikgesellschaft ihre Videos eingeschickt. Ich bin guten Mutes, dass schon bald ein Video ­entsteht, das wir dann zeigen können.»

Das Schöne an der MGLM-Community sei, dass trotz Social Distancing die sozialen Kontakte gepflegt werden könnten. Für viele Personen in der MGLM sei der Ausfall der Proben deshalb schlimm, weil neben dem Musizieren auch der soziale Austausch zu kurz komme. Dank digitalen Hilfsmitteln könne sich die Musikgesellschaft wenigstens ein wenig austauschen.

Beim Projekt mitzumachen, ist für die 39 aktiven Mitglieder der MGLM freiwillig. «Wir zwingen niemanden dazu, dabei aktiv mitzutun, und üben auch keinen Druck auf diejenigen aus, die keine Zeit dazu haben.» Für Personen mit Kindern oder Selbstständigerwerbende sei es natürlich schwieriger, Zeit dafür zu finden.

Musikgesellschaften würde manchmal nachgesagt, dass sie ein wenig altbacken und sehr traditionell seien, sagt Nyffenegger. Mit diesem Projekt beweise die Musikgesellschaft Laupen-Mühleberg das Gegenteil. «Wir sind eigentlich sehr modern unterwegs, beispielsweise auch mit virtuellen Vorstandssitzungen.»

Dennoch: Obwohl die Community Spass mache und eine Abwechslung zum Alltag in der Krise sei, sei es doch nicht dasselbe, wie gemeinsam im Proberaum zustehen. «Über allem steht der Wunsch, irgendwann wieder zusammen und vor Publikum spielen zu können.»

Finanzielle Einbussen

Auch die Musikgesellschaft Laupen-Mühleberg muss wegen der entgangenen Einnahmen der abgesagten Konzerte finanzielle Einbussen verkraften. Wie hoch diese sind und für welchen Teil die Musikgesellschaft eine finanzielle Entschädigung erhält, ist noch offen.

«Über allem steht der Wunsch, irgendwann wieder zusammen und vor Publikum spielen zu können.»

Dominik Nyffenegger

Präsident Musikgesellschaft Laupen-Mühleberg

Fakten

Bund hilft auch Laienvereinen

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern, hat der Bundesrat ein Massnahmenpaket beschlossen. Auch Kultur­vereine im Laienbereich sollen von den finanziellen Entschädigungen profitieren. Dies betrifft insbesondere Kulturvereine in den Bereichen Musik und Theater (inklusive Tanz, Trachten­gruppen und Jodel). Die Entschädigung beträgt maximal 10 000 Franken pro Kulturverein.

nj

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