Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Zeit ist ein menschliches Konstrukt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Können Sie es sich überhaupt leisten, hier zu sein? Ich meine nicht finanziell gesprochen, sondern aus Zeitgründen?» Diese Frage stellt ein Schauspieler dem Publikum zu Beginn des Stücks. Bei den vollen Terminkalendern, die heutzutage jeder und jede habe, würde man es sich nicht mehr leisten können, Zeit zu verschwenden.

Bei der neuen Eigenproduktion der Tonne Laupen mit dem Namen «Zytsoguet» dreht sich alles um den Begriff der Zeit. Die Protagonisten fragen sich, was «Zeit» überhaupt ist. Es sei ein weitläufiger Begriff, sind sie sich einig, und kaum fassbar. «Alle wissen, was Zeit ist. Aber wenn man das jemanden erklären muss, wird es schwierig.»

Siebtes Programm des Cabarets

Das Theaterstück lebt von den vielen Wortspielen rund um den Begriff Zeit. So ist auch der Titel des Theaterstücks eine Spielerei: «Zytsoguet» – «siget so guet». Dieses Spiel mit den Worten zeichne das Cabaret-Ensemble ScherzGrenze aus, das hinter der Produktion steht, erzählt der Schauspieler Stephan Hugentobler. Dies ist nun bereits das siebte Programm des Ensembles, das seit rund 20 Jahren existiert. Behandelt würden stets Themen, welche die Menschen im Alltag beschäftigen würden, erzählt Marcel Reber, der das Stück geschrieben hat. Nach Stücken rund um Gesundheit oder Bildung sei nun ein Theaterstück rund um das Thema Zeit dran gewesen. «Dieses Thema hat mich immer interessiert», erzählt Reber. «Der Begriff ist vielschichtig und kompliziert. Er ist schwer zugänglich.» Neben Reber sind auf der ­Bühne Christian von Erlach, Ursula Walther-Hofer, Stephan Hugen­tobler sowie Urs ­Ruprecht zu sehen.

Kritik an der Gesellschaft

Neben den Wortspielen ist «Zytsoguet» geprägt von kleinen Sketches, die im Verlaufe des Abends vorgeführt werden. Beispielsweise debattieren die Protagonisten, ob früher nicht alles besser gewesen sei. «Alte Zeiten – schöne Zeiten!» Es ­habe noch Sicherheit gegeben, und alles sei sauber gewesen – «früher war alles besser.» Jedoch stellt sich bald heraus, dass dies nur bedingt stimmt. Denn früher habe der Lehrer die Kinder, wenn sie nicht gehorchten, noch körperlich gemassregelt; früher habe man die Faulen und Randständigen einfach weggesperrt – und noch vieles mehr.

Neben dieser Szene gibt es weitere Beispiele, in denen klar wird, dass diese Inszenierung bisweilen gesellschaftskritische Züge hat. So diskutieren die Protagonisten spielerisch, ob es Schicksal, Zufall oder ­Fügung sei, dass man gerade heute in dieser Zeit an diesem Ort der Welt geboren wurde. Auch Kritik am Optimierungswahn der heutigen Gesellschaft wird im Schauspiel laut. Jede Minute im Alltag müsse geplant sein, und das Nichtstun sei keine Option mehr. Eine Szene über einen ge­stressten Ostschweizer, der das Zeitmanagement seiner Ansicht nach perfektioniert hat und für einige Lacher sorgt, zeigt dies anschaulich.

Zeit ist nur ein Konstrukt

Im Theaterstück untermalt das fünfköpfige Ensemble ­seine Szenerien mit musikalischen Darbietungen. Urs ­Ruprecht am Klavier, Christian von Erlach an der Gitarre und am Banjo sowie der Rest der Truppe singend, sorgen für eine ­abwechslungsreiche ­Mischung von Musik und Schauspiel.

Um dem Phänomen «Zeit» etwas näherzukommen, haben die Akteure ein «Lied über die Zeit» komponiert. Hier gehen sie der Frage nach, was dieser Begriff überhaupt bedeutet: «Was ist Zeit? Ein Konstrukt des menschlichen Geistes», wird im Verlaufe des Stücks klar. Zeit kennen nur die ­Menschen und das auch noch nicht seit Ewigkeiten. «Der Mensch ist zum Sklaven der Zeit ge­worden», stellen die ­Protagonisten fest. Seit die Zug-Fahrpläne grenzüber­greifend verein­heitlicht worden seien, sei auch die Zeit ­vereinheitlicht worden. «Zeitvielfalt gibt es nicht mehr!» Danach habe die Massenpro­duktion in der Industrie Einzug gehalten. «Mit der Folge, dass die Zeit mehr denn je unseren Alltag bestimmt.»

Programm

Die Premiere findet morgen Abend statt

Das Theaterstück «Zytsoguet» feiert morgen Abend Premiere im Theater «die Tonne» in Laupen. Danach finden bis zum 22. Februar elf weitere Vorstellungen statt. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20.15 Uhr, am Sonntag um 17 Uhr.

Theater «die Tonne», Marktgasse, Laupen. Premiere: Fr., 24. Januar, 20.15 Uhr. Vorverkauf/Reservation: Schlossapotheke im Stedtli. www.dietonne.ch

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema