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Wo Yaks und Forellen sich gute Nacht sagen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Aus biologischem Anbau mit Liebe» steht auf den Produkten der Familie Casini aus Sangernboden. Liebe und Bauchgefühl haben das junge Paar vor acht Jahren auf das 1050 Meter über Meer gelegene Stampferli geführt. «Als wir nach einer langen Zeit der Suche endlich hier oben standen, fühlte es sich für uns einfach richtig an», erinnert sich Sarah Priti Casini. Seit 2013 arbeitet das Paar unermüdlich auf seinem Betrieb, dem «Naturkreislauf Stampferli» und nimmt Interessierte gern mit auf eine kleine Besichtigungstour.

Such die Nische

Im Steilhang oberhalb des Bauernhauses grast eine friedliche Ziegenherde: langhaarige, kurzhaarige, junge, alte Geissen und mittendrin der Ziegenbock. Sie alle gehören auf das Stampferli und recken neugierig die Hälse, als Familie Casini mit ihrem Hund über die Weide läuft. «Sie wollen nun langsam in den Stall», erklärt Sarah Priti, erteilt den neugierigen Ziegen ein paar Streicheleinheiten und spricht mit ihnen.

Weiter oben hört man hinter einem kleinen Hügel ein zufriedenes Grunzen. Hier oben weiden die Yaks. Die langhaarigen Grunzochsen werden von den Casinis zur Fleischerzeugung gehalten. Auch die Haare der Yaks seien sehr hochwertig und könnten weiterverarbeitet werden, erklärt Sergio Casini. «Yaks haben uns zwei schon immer fasziniert», verrät Sarah Priti. «Es war aber von Anfang an klar, dass Hof und Land die Auswahl der Tiere bestimmen werden.» So hätten sich die Casinis bei der Wahl eines anderen Betriebs vielleicht für Wasserbüffel entschieden. Auf jeden Fall ist es ihnen wichtig, Nischenprodukte anzubieten. «Anfangs haben wir Ziegenkäse gemacht», erinnert sich Sergio Casini. «Es gibt aber ringsum schon Bauern, die Ziegenkäse anbieten. Darum wollen wir lieber auf Nischenprodukte wie das Yak- und Ziegenfleisch setzen.» Bereitwillig hält eine Yak-Kuh still und lässt sich fotografieren. Am Schluss darf der dreijährige Jeronimo gar noch kurz auf den Rücken des tibetischen Hochlandrinds. Wenn Fremde auf der Yak-Weide sind, ist trotzdem Vorsicht geboten. Stier Lido vermag allein durch seine Masse Mensch und Tier gehörig zu beeindrucken. «Wir kennen unsere Tiere nun aber schon gut und merken, wenn ein Besucher von der Herde nicht akzeptiert wird», meint Sarah Priti Casini.

Exoten unter den Bergbauern

Die Yaks sind nicht das Einzige, was die Casinis zu Exoten unter den Bergbauern macht. Sie betreiben auch eine Forellenmast. «Die Forellen sind der Renner unter unseren Produkten», freut sich Sergio Casini. Die Teiche hat bereits ihr Vorgänger erstellt. Das Paar hat sie nun renaturiert und bepflanzt. Vor ein paar Tagen wurde ein Teich geputzt und konnte die ersten Bachforellen in Empfang nehmen. «Bisher hatten wir Regenbogenforellen», erklärt Sergio Casini. Nun würden sie es auch mit der heimischen Bachforelle versuchen. «Die Arbeit auf unserem Hof ist ein stetiges Lernen und Wachsen», weiss das Paar. «Ob der Versuch mit den Bachforellen wirklich gelingt, werden wir erst in ein paar Jahren sagen können.» Auf dem Hof werden mit Fleisch, Fisch und Honig zum Grossteil tierische Produkte hergestellt. Mit dem Anbau von Einkorn kommt etwas Neues dazu. Das mannshohe Urgetreide gedeiht bereits auf dem Stampferli. «Jetzt hoffen wir noch, bald einen geeigneten Dreschkasten kaufen zu können», verrät Priti Casini.

Ein Geben und Nehmen

Nebst der Haltung von Yaks, Ziegen, Forellen, Hühnern, Bienen und Pferden legen die zwei Bergbauern besonderen Wert auf die Artenvielfalt. In den letzten Jahren schufen die Casinis Lebensbedingungen für eine Vielzahl an Lebewesen. Der Name «Naturkreislauf» ist für das junge Elternpaar in jedem Fall Programm. «Wenn ich der Natur etwas wegnehme, muss ich auch immer etwas zurückgeben», meint Sergio Casini und nimmt als Beispiel den Lebensraum für die bedrohten Edelkrebse, welchen die Familie dieses Jahr geschaffen hat, oder auch die zahlreichen Wieselbehausungen auf den Weiden. «In Zusammenarbeit mit dem Naturpark Gantrisch und freiwilligen Helfern haben wir den Wieseln Lebensräume zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug jagen die Wiesel Mäuse und helfen uns auf diese Weise.» Eine Vielzahl an Sträuchern und Bäumen wächst seit ein paar Jahren auf den Weiden des Stampferlis: Hochstammobst, Bergfeigen, Edelkastanien. Sie alle gehören in den Naturkreislauf Stampferli und bieten einer anderen Lebensart Schutz oder Nahrung.

Vision entstand auf Reise

Über den Kreislauf der Natur und den Platz, welchen der Mensch in ihm hat, haben die Casinis ausgiebig nachgedacht. Angefangen hat der ganze Denkprozess auf einer Reise, welche die beiden drei Jahre lang durch Europa führte. Mit Pferd und Wagen reisten der gelernte Strassenbauer und die in der Administration tätige Priti von 2005 bis 2007 durch die Schweizer Nachbarländer und Osteuropa. «Wenn du so langsam unterwegs bist, hast du Zeit, die Gegend wirklich zu erfahren», erzählt Sarah Priti. «Wir haben über Kilometer den Gestank von Pestiziden ertragen müssen, riesige Monokulturen gesehen und in Italien einen Milchbetrieb besucht, der mir durch seine schiere Grösse und Masse Angst eingejagt hat.» Für die Casinis stand nach dieser Reise fest, dass sie selber einen Kleinbetrieb aufbauen möchten, in dem Mensch und Natur Hand in Hand arbeiten, der Boden geschont und die Artenvielfalt gefördert wird. Sergio und Priti liebäugelten mit einem Betrieb im Ausland, bekamen auch ein Angebot aus Österreich. Doch all diese Pläne haben Sergio und Sarah Priti verworfen. «Wir wollten in der Schweiz leben. Hier sind unsere Familien und unsere Freunde.» Ein Inserat in der «Tierwelt» brachte dem Paar den entscheidenden Kontakt zum früheren Besitzer des Stampferlis.

Crowdfounding für neuen Stall

Auch wenn die Tage lang, die Hänge steil und die Arbeit hart sind, bereuen die Casinis ihren damaligen Entscheid nicht. «Natürlich ist es manchmal streng, vor allem wenn ich mich mit Dingen herumschlagen muss, die nichts mit meinem Herzensprojekt zu tun haben», gesteht Sarah Priti. Der neue Stall ist so ein Ding, welches sie nun angehen müssen. Auf dem Betrieb gibt es unbewilligte Nebengebäude, welche noch vor Casinis Zeit auf dem Stampferli erstellt wurden. Das Paar soll diese Missstände nun bereinigen und einen neuen Stall bauen. «Falls uns dieses Vorhaben nicht gelingt, müssen wir uns von unseren Yaks und Ziegen trennen», erklärt Sarah Priti. Um dies zu verhindern, möchte sie ein Crowdfounding starten. Die Vision, die vor 15 Jahren auf dem Kutschbock entstanden ist, soll auf dem Stampferli weiterhin gelebt werden.

«Die Arbeit auf unserem Hof ist ein stetiges Lernen und Wachsen.»

Sergio und Sarah Priti Casini

Bio-Bergbauern

Zur Person

Vierköpfige Familie auf dem Stampferli

Sergio und Sarah Priti Casini haben den Ganzjahresbetrieb auf dem Stampferli im Jahr 2016 offiziell übernommen. Aufgewachsen ist der 40-jährige Sergio in Ennetmoos im Kanton Nidwalden. Sarah Priti ist 37 Jahre alt. Sie hat indische Wurzeln und ist in Steffisburg aufgewachsen. Das Paar hat zwei kleine Söhne.

cbs

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