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Nordafrikaner vom Jaunpass verschwunden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Viele Menschen aus den Unruheregionen in Nordafrika suchen zurzeit in der Schweiz Asyl. Für einen Teil der Flüchtlinge mit offenem Verfahren hat das Bundesamt für Migration (BFM) den Jaunpass als provisorischen Wohnort auserkoren. Vor acht Tagen sind die ersten Asylbewerber hier, auf 1500 Meter über Meer, in eine unterirdische Militäranlage eingezogen. Die Anlage liegt auf dem Gebiet der Berner Gemeinde Boltigen, unweit der Freiburger Gemeinde Jaun. Schon vor sieben Jahren wurde hier kurzzeitig eine Asylunterkunft betrieben. Der Kanton Bern stimmte nun einem neuerlichen Provisorium zu – für maximal ein halbes Jahr.

Zurzeit wohnen fünf Asylbewerber in der Anlage. Ursprünglich waren es zehn, doch einer hat inzwischen auf eigene Faust die Unterkunft gewechselt, und vier weitere sind offenbar untergetaucht (siehe Text rechts).

Laut dem BFM werden noch diese Woche 20 weitere Asylbewerber auf dem Jaunpass einquartiert, bis Ende Monat soll das Maximum von 50 Bewohnern erreicht sein.

Aufruhr auf Berner Seite

In Boltigen sind viele Einwohner verunsichert. Als BFM-Vertreter vor Ort über die provisorische Asylunterkunft informierten, wurde laut einem Bericht der Zeitung «Berner Oberländer» die Befürchtung geäussert, es könne zu Diebstahl und Übergriffen kommen. Oder zu Aggressionen unter den Asylbewerbern selber, da sich diese nicht sinnvoll betätigen können. Auch die Lüftung und die Bedingungen für die Feuerwehr, sollte es diese brauchen, seien nicht optimal, wurde gesagt.

Kaum Ängste in Jaun

«Wir haben keine Sorgen», sagt Jean-Claude Schuwey, Ammann von Jaun. Von den Asylbewerbern werde man wohl gar nichts merken. «Ich glaube kaum, dass die hier Spektakel machen.» Auf die Freiburger Seite sei bisher keiner gekommen, so Schuwey. «Ich habe in Jaun bisher niemanden gesehen. Und wenn, dann würden sie höchstens einkaufen kommen», vermutet er.

Weder das BFM noch der Kanton Bern hat die Gemeinde Jaun offiziell informiert. Schuwey stört dies nicht. «Der Jaunpass befindet sich auf Berner Gebiet», hält er fest. Und so eifrig wie dort werde das Thema in Jaun nicht diskutiert. Für die Sorgen der Boltiger habe er aber schon Verständnis, sagt Schuwey. «Sie befürchten, dass diese Unterkunft ihrem Tourismus schaden könnte, wenn auf einmal Asylbewerber rumschlendern.»

Dass vier der Asylbewerber nun nicht rumgeschlendert, sondern untergetaucht sind, überrascht Schuwey nicht. «So ist es halt. Denen gefällt es in den Bergen nicht, die wollen das Stadtleben geniessen.»

Bis Ende Woche werden weitere 20 Asylbewerber auf dem Jaunpass einquartiert.Bild Aldo Ellena

Untergetaucht:«Leute dürfen sich frei bewegen»

Von den zehn Asylbewerbern aus Nordafrika, die vor einer Woche auf dem Jaunpass einquartiert wurden, ist nur noch die Hälfte da. Ein Mann ist auf eigene Faust nach Vallorbe ins Empfangs- und Verfahrenszentrum zurückgekehrt. Von den anderen vier Personen fehlt jede Spur, wie Michael Glauser, Pressesprecher des Bundesamts für Migration (BFM) sagt. Erstaunt ist er darüber nicht. «Diese Leute können nicht eingesperrt werden, sie sind keine Kriminellen. Tagsüber dürfen sie sich frei bewegen, und da ist es immer möglich, dass jemand untertaucht.»

Aktiv gesucht würden diese Asylbewerber nicht, weder vom BFM noch von der Polizei, so Glauser weiter. Weil ihre Daten registriert seien, könnten sie aber zum Beispiel bei Personenkontrollen auffliegen. «Ihr Asylgesuch bleibt noch einige Zeit offen», erklärt er. Es liege darum in ihrem eigenen Interesse, sich zu melden.mk

«Denen gefällt es in den Bergen nicht, die wollen das Stadtleben geniessen.»

Autor: Jean-Claude Schuwey

Autor: Gemeindeammann Jaun

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