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Kontinuität oder Wandel?

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Am 13. September wählt das Schwarzenburger Stimmvolk neben einem neuen Gemeinderat auch einen neuen Gemeindepräsidenten. Weil Martin Haller (SVP) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antritt, ist dieses Amt bald frei. Zur Wahl stellen sich der bisherige Gemeinderat Daniel Rebetez (EVP) sowie der frühere Gemeinderat Urs Rohrbach (Schwarzenburg links der Mitte, SLM).

Beide fühlen sich bereit

Ich treffe die beiden Kandidaten an einem heissen Sommertag bei der Kirche Wahlern, wo man einen guten Blick auf das Dorf Schwarzenburg und die Umgebung hat. Rebetez und Rohrbach kennen sich – obwohl sie Gegner sind, diskutieren sie freundlich miteinander. «Nachdem Martin Haller bekannt gab, dass er nicht für eine weitere Amtszeit kandidiere, habe ich mir diesen Schritt überlegt. Ich spürte das Vertrauen der bürgerlichen Fraktion und entschied mich dafür, zu kandidieren», sagt Daniel Rebetez. Die Aufgabe reize ihn. «Ich konnte im Gemeinderat die letzten vier Jahre aktiv mitmachen und dabei viel lernen. Nun bin ich bereit für dieses Amt.»

Auch Urs Rohrbach traut sich zu, oberster Schwarzenburger zu werden. «Ich habe gemerkt, dass die Unterstützung für eine Kandidatur da ist – von der linken Seite, aber auch von der Schwarzenburger Bevölkerung.» Rohrbach sitzt zwar momentan nicht im Gemeinderat, zählt sich selbst jedoch auch als eine Art Bisheriger. Er sass bereits im Gemeinderat, war vor vier Jahren aber nur für das Gemeindepräsidium angetreten und hatte die Wahl gegen Martin Haller verloren. «Nun bin ich reifer geworden, habe Erfahrungen gesammelt und spüre, dass der Zeitpunkt gekommen ist.» Und obwohl Rohrbach ein fairer Konkurrent ist, nimmt er kein Blatt vor den Mund: «Als Gemeindepräsident will ich einiges besser machen.»Vor allem im kommunikativen Bereich sehe er Handlungsbedarf. «Als Bürger von Schwarzenburg wusste man vielfach nicht, was der Gemeinderat will und in welche Richtung er gehen möchte.» Falls er zum Gemeindepräsidenten gewählt wird, wolle er kommunikativer sein. «Ich möchte einen Draht zur Bevölkerung finden, indem ich raus zu den Leuten gehe, an den Stammtisch, und wieder Sprechstunden einführe.» Schwarzenburg fehle zudem eine Vision für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre. «Der Gemeinderat braucht eine Strategie, die über die nächste Legislatur hinausgeht.»

Auch für Rebetez ist es wichtig, dass der Gemeinderat eine Vision 2030 entwickelt. Er lässt aber nicht gelten, dass der aktuelle Gemeinderat nicht kommunikativ genug war. «Vor jeder grösseren Abstimmung gibt es Informationsanlässe, die Gemeinde unterhält einen neuen, stets aktuellen Internetauftritt und besitzt mit dem Magazin «Schwarzeburger» eine eigene Publikation.» Auch er möchte als Gemeindepräsident wieder Sprechstunden einführen. «Allerdings gab es die auch schon bei Martin Haller, und diese wurden äusserst selten genutzt.»

Keine Steuersenkung in Sicht

Als eine der grössten Herausforderungen sehen die beiden Kandidaten die Folgen von Corona und die Finanzen für die Gemeinde. Die Krise werde man wohl noch in einigen Jahren spüren, sind sich Rohrbach und Rebetez einig. Rebetez geben vor allem die fehlenden Steuereinnahmen zu denken. «Wir streben an, dass Schwarzenburg in den nächsten zehn Jahren moderat wächst. Ziel ist es, zwei- bis dreihundert neue Einwohnerinnen und Einwohner zu bekommen, die Steuern zahlen – die Infrastruktur dafür ist bereits da.» Steuererhöhungen schliessen beide Kandidaten aus, vor allem weil Schwarzenburg bereits jetzt einen hohen Steuerfuss habe. «Eine Steuersenkung wäre utopisch», so Rebetez. Denn auch für die nächsten Jahre stünden wieder dringende Investitionen an. «Wir haben Investitionen lange hinausgeschoben. Wenn wir nicht aufpassen, rächt sich das eines Tages.» Pro Legislatur könne sich die Gemeinde aber nur ein Grossprojekt leisten. In dieser Legislatur sei dies die Sanierung des Gemeindehauses. Das nächste grosse Projekt ist für Rebetez die Sanierung des Oberstufenzentrums inklusive Turnhalle.

Ein regionales Zentrum

Auch für Rohrbach ist ein sanftes Wachstum für Schwarzenburg erstrebenswert. «Wir sind eine attraktive Gemeinde – das müssen wir promoten können.» Der Gemeinderat müsse aber selbst aktiv werden und beispielsweise gemeinnützigen Wohnraum für Familien schaffen. «Die Gemeinde hat es selbst in der Hand und kann baulich aktiv werden.» Es gebe in der Bevölkerung nämlich Unmut über grosse Investoren, die viele Immobilien zusammengekauft hätten. «Diesen Unmut muss man ernst nehmen.» Für Rebetez geht es nicht ganz ohne Private. «Wir müssen vermehrt Partnerschaften mit Privaten suchen.» Ein gutes Beispiel hierfür sei die geplante Eis­halle bei der Schwarzwasser­brücke. «Wir möchten das notwendige Land zusammen mit der Gemeinde Köniz kaufen und im Baurecht abgeben. Eine private Körperschaft wird die Anlage dann bauen und betreiben.» Dies sei sicherlich die beste Lösung, denn die Gemeinde könne dies alleine unmöglich stemmen.

Aber auch Partnerschaften mit anderen Gemeinden – auch vom Kanton Freiburg – müsse Schwarzenburg vermehrt eingehen. «Wir müssen regionaler denken», sagt Rebetez, und Rohrbach stimmt ihm zu: «Schwarzenburg ist ein Zen­trum in der Region und muss seine Rolle wahrnehmen. Hier kann der Gemeindepräsident eine Leader-Funktion übernehmen, denn das Potenzial ist gross.»

Vorreiter im Umweltschutz?

Für Rohrbach soll Schwarzenburg auch eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz und erneuerbare Energien einnehmen. Dass Schwarzenburg unlängst das Energiestadtlabel verlängert wurde, ist für Rohrbach nicht genug. «Wir können uns nicht auf unseren Lor­beeren ausruhen.» Er als Grüner pendle zum Beispiel ab und zu mit dem Velo nach Bern. Die Gemeinde müsse mit dem Kanton zusammen eine Lösung finden, damit der Veloverkehr besser und sicherer werde und die Bedingungen für die Pendler besser werden. «Auch der lokale Kreislauf und das Kleingewerbe sind mir wichtig.»

Auch für Rebetez sind die erneuerbaren Energien die Zukunft. Schwarzenburg sei da auf gutem Wege, beispielsweise mit Wärmeverbunden, an die man angeschlossen sei. «Man muss sich nur mal umschauen. Holz hat es hier genug.» Dennoch geht er nicht so weit wie Rohrbach, der am liebsten den Klimanotstand in Schwarzenburg ausgerufen hätte. «Das finde ich übertrieben, als Gemeinde kannst du nicht die Verantwortung für die gesamte Welt tragen, jedoch als Vorbild lokal handeln.»

Anderer Führungsstil?

Obwohl die beiden Kandidaten bei vielen inhaltlichen Fragen ähnlicher Meinung sind, gibt es auch markante Unterschiede zwischen ihnen. So sagt Rebetez von sich selber: «Ich habe eine liberale Ader in mir, Freiheit und Selbstverantwortung sind mir wichtig.» Aufgrund seiner grossen Führungserfahrung auf verschiedenen Ebenen sei er für das Amt als Gemeindepräsident besser geeignet als der 25 Jahre jüngere Rohrbach. Dieser lässt dieses Argument nicht gelten: «Auch ich habe Führungserfahrung. Ich habe etliche Projekte geleitet und weiss, wie man ein Team führt.» Vielleicht sei sein Führungsstil jedoch ein anderer. «Als Gemeindepräsident möchte ich, dass der Gemeinderat eine Einheit bildet und als Team zusammenarbeitet. Ein Unterschied zwischen ihnen beiden sei schliesslich auch das Alter. «Ich finde es wichtig, dass alle Generationen Verantwortung übernehmen und in der Politik mitmachen», so Rohrbach.

Dass der Gemeinderat ein Team bilden sollte, sei natürlich auch im Sinne von Rebetez. «Falls ich Gemeindepräsident werde, kann man wie bisher im Gemeinderat über alles diskutieren und auch abstimmen. Wenn aber ein Entscheid demokratisch getroffen ist, so erwarte ich, dass dieser vom ganzen Gemeinderat getragen wird.»

Zur Person

Daniel Rebetez

Daniel Rebetez wurde 1956 in Freiburg geboren und lebt nun seit 32 Jahren in Schwarzenburg. Nach einer Ausbildung als Chemielaborant arbeitete er als Gemeindehelfer und Jugendarbeiter für die evangelisch-reformierte Kirche, bevor er als eidg. dipl. Zivilschutzinstruktor beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz Fuss fasste. Dort bekleidete er zuletzt die Funktion des Fachbereichsleiters Führung und Übungen. In der Schweizer Armee diente er als Major und war Vizekommandant der Feuerwehr Schwarzenburg. Rebetez ist seit 2017 im Gemeinderat von Schwarzenburg, wo er das Ressort Sicherheit betreut. Er ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und zwölf Enkelkinder.

Zur Person

Urs Rohrbach

Urs Rohrbach wurde 1983 in Schwarzenburg geboren. Er hat Archäologie und öffentliches Recht an der Universität Bern studiert, wo er zurzeit eine Promotion abschliesst. Gleichzeitig arbeitet er als Projektleiter für die Kantons­archäologie Luzern. Zwischen 2013 und 2016 war er Gemeinderat von Schwarzenburg, wo er das Ressort Sicherheit innehatte. Rohrbach ist seit zwölf Jahren in einer Beziehung und wohnt in Zumholz.

 

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