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Der Gnomenweg hat eine neue Figur

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Der Künstler Jürg Ernst blickt von «seinem» Thron in die Kamera und erklärt, was es mit dieser Skulptur auf sich hat. Eine rote Treppe führt zum Thron hinauf. Rechts von ihm blickt der «Thronfolger» auf ihn, sein Blick verrät nichts Gutes. Links von ihm steht die Amme. «Die Amme versucht den Thronfolger zu behüten und gut zu erziehen. An seinem mürrischen Blick erkennt man jedoch, dass hier schon der nächste Diktator kommen könnte», erklärt der Erschaffer der Skulptur. Bei den meisten Figuren könne man solche Assoziationen machen. «Jeder und jede interpretiert die Figuren aber auch anders», sagt er.

Jürg Ernst hat mehrere solche Betonfiguren geschaffen – neun Figuren waren seit über drei Jahren Teil des sogenannten «Gnomenwegs». Die zehnte Figur, der Thron, wurde letzte Woche in der Nähe des Bahnhofs Schwarzenburg aufgestellt.

«Jeder und jede interpretiert die Figuren anders.»

Jürg Ulrich Ernst

Künstler

Vom Garten zum Gnomenweg

Dass der Gnomenweg vor nun fast vier Jahren installiert werden konnte, sei ein Glücksfall, sagen Jürg Ernst und seine Frau Maria Messerli. Davor waren die Figuren 15 Jahre lang im sogenannten «Gnomengarten». Als sich abzeichnete, dass dieser längerfristig nicht bestehen könne, habe man nach einer Lösung gesucht. «Wir wollten, dass die Skulpturen Schwarzenburg erhalten bleiben», sagt Messerli. So sei aus dem ehemaligen Vorstand des Vereins «Gnomengarten» eine Projektgruppe entstanden. Die Idee, den Gnomengarten einfach an einen anderen Ort zu platzieren, habe diese rasch verworfen. Bald sei der Projektgruppe der Gedanke gekommen, die Figuren überall in Schwarzenburg aufzustellen, damit sie so einen Rundgang durch das Dorf bilden. «Diese Idee hat ein grosses Echo und viel Unterstützer gefunden», so Messerli. Er hätte am Anfang eigentlich nicht daran geglaubt, dass dies umgesetzt werden könne, sagt Ernst. «Ich war positiv überrascht, dass so gute Standorte für die Figuren gefunden wurden.»

Damit der Gnomenweg finanziell tragbar bleibt, hat die Trägerschaft des Gnomenweges, der «Kunstverein Schwar­zenburg», öffentliche Institutionen um Unterstützung für das Projekt gebeten. So hätten viele Figuren ihren Platz in Schwar­zenburg gefunden, beispielsweise auch beim Regionalmuseum Schwarzwasser, wo der «Wahrheitssänger» stehe. «Auch die Gemeinde und der Kanton haben uns finanziell unterstützt, mit der Bedingung, dass wir eine App machen.» Mit dieser App könne man den Rundgang auf eigene Faust machen und erhalte Hintergrundinformationen.

«Neckische Geister»

Die Gnomen habe er intuitiv kreiert, sagt Ernst. «Ich vergleiche sie mit neckischen Geistern.» Er habe bei der Schaffung der Skulpturen stets gesellschaftliche Entwicklungen aufgenommen und sie in die Figuren hineingesteckt. «Meine Figur «Der schnelle Brüter» ist beispielsweise eine Anlehnung an die richtigen «Schnellbrüter», also die Atomkraftwerke, gegen die wir vor dreissig Jahren protestiert haben.»

Der 70-jährige Ernst hat auch schon ein Projekt für die Zukunft: «Corona wird die neue Worthülse beim Wahrheitssänger heissen», sagt er mit einem Lachen.

Der Gnomenweg sei nun fast komplett, sagt er. Nur die Figur «Helvetia» hat noch keinen neuen Besitzer gefunden und steht im Garten des Künstlers. «Die Mutter der Figuren soll den Gnomenweg komplettieren.»

Sechs Tonnen schwer

Der Transport letzte Woche sei zum Glück gut abgelaufen, sagt Ernst. Das sei nicht selbstverständlich. Denn die Skulptur aus Beton, Metall und Glas wiegt nämlich ganze sechs Tonnen. Für den Transport habe es einen Kran gebraucht, der das Werk am neuen Standort am Bahnhofplatz Schwarzenburg aufstellte.

Der neue Besitzer des Throns, Karl Mäder, freut sich über die Skulptur. Jürg Ernst hat sie ihm geschenkt, mit der Bedingung, dass Mäder für den Transport aufkommt und die Figur dem Gnomenweg zur Verfügung stellt. Dass der «Thron» nun am Bahnhof einen so prominenten Platz gefunden hat, freut den Künstler wie den Beschenkten gleichermassen. Der Architekt hat die zehnte Gnomenfigur vors «Hexenhaus» gestellt, wie er die alten Garage nennt, die früher dem Dorfarzt Spycher gehört hat und nun im Besitz Mäders ist. «Mir machen die Gnomenfiguren Freude und ich wollte Schwarzenburg etwas zurückgeben.» Der Platz, wo der Thron nun stehe, solle nun zu einen Ort der Begegnung werden, hofft Mäder.

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