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Auf den Spuren des Bibers

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Etwas abseits der strömenden Sense hat sich der Biber einen Nebenfluss gesucht, wo das Wasser stiller ist. «Der Fluss ist hier ruhig», erzählt Peter Lakerveld, Projektleiter der «Aktion Biber und Co.» bei Pro Natura. In der Nähe des Sodbachs hat eine Biberfamilie einen Damm sowie eine Wohnhöhle gebaut. Schon von Weitem sind diese bemerkenswerten Bauten sichtbar.

Der Biber baut

In der Nähe des Sodbachs können Naturfreunde die eindrücklichen Bauten des Bibers beobachten. Augenfällig sind vor allem die grossen Dämme, die den Fluss stauen, so dass sich kleine Seen bilden. «So kann der Biber den Kontakt mit Feinden vermeiden und bei Gefahr schnell abtauchen.» Auch bei der Futtersuche sei eine gestaute Wasserfläche für den Biber nützlich. «So kann er schwimmend zu Nahrung und Holz kommen, was einfacher ist als auf dem Landweg.» Deshalb staue der Biber Flüsse, um auf einer gewissen Fläche einen stets gleich hohen Wasserspiegel zu haben. Dies sei vor allem auch deshalb wichtig für den Biber, weil er so einen Ort hat, wo sein Wohneingang stets unter Wasser ist.

Die andere grössere Infrastruktur des Nagers ist sein Biberbau, wo die gesamte Familie das ganze Jahr hindurch lebt. «Die Tiere dichten den Bau mit Schlamm ab und legen Holz und Steine darauf, wodurch ein massives Gebilde entsteht.»

«Artenvielfalt explodiert»

Durch diese Bauten schafft der Biber extrem wichtige Lebensräume für die Natur. Der Biber bringt viel Holz in das Wasser und schafft völlig neue Strukturen im Gewässer. Von diesen vom Nagetier neu geschaffenen Teichen und Auenlandschaften profitieren auch andere Lebewesen wie Amphibien, Libellen, Wasservögel und Pflanzen. «Wo der Biber auftaucht und er den Lebensraum gestalten kann, explodiert die Artenvielfalt regelrecht.» Dies hätten auch schon etliche wissenschaftliche Studien belegt. Tiere und Pflanzen reagieren unheimlich positiv auf die kleineren Flachwasser­gewässer, die der Biber kreiert. «Der Nutzen des Bibers für die Natur ist einmalig, da das Tier eine Schlüsselart ist.» Sein Einfluss auf das Gesamtökosystem sei einzigartig.

Das Revier an der Sense sei besonders interessant, weil es eines der wenigen an einem natürlich grossen Fliessgewässer sei. «Die Sense ist ein tolles Gewässer, das als eines der na­türlichsten der Alpen gilt.» Wenn es für alle Flüsse in der Schweiz so viel Platz wie für die Sense hätte, gäbe es keine Konflikte mit dem Biber, sagt Lakerveld.

Es gibt auch Konflikte

Dass der Biber nicht überall nur Freunde hat, wird klar, wenn man realisiert, was für einschneidende Veränderungen das Nagetier in der Umwelt bewirkt. An der weitläufigen Sense stört der Biber kaum jemanden, im dicht besiedelten Schweizer Mittelland gibt es jedoch einige Problemfelder. «Der Biber ist kein Alpentier wie der Bär oder der Steinbock.» Er hält sich im Mittelland auf und somit im Siedlungsgebiet. «Dort, wo der Mensch anzutreffen ist, ist auch der Biber.»

Dass der Nager gerne Feldfrüchte wie Zuckerrüben oder Mais fresse, führe gelegentlich zu Konflikten mit Landwirten. «Diese Ausfälle werden den Landwirten jedoch entschädigt, und die meisten finden das nicht so dramatisch.» Ein Sicherheitsproblem könne das Fällen von Bäumen mit sich bringen. Aber auch dieses Problem sei lösbar.

Das grössere Konfliktpotenzial birgt das Stauen und das Graben, sagt Lakerveld. An kleineren, schnurgeraden Flüssen staue der Biber das Wasser und sorge für Überschwemmungen. «Es kommt auch vor, dass die landwirtschaftlichen Drainagen, die das Land entwässern sollten, nicht mehr funktionieren, weil der Wasserspiegel zu hoch ist.»

Das zweite grössere Problem sei das Graben. «Biber wollen stets eine Wohnhöhle graben. Wenn das Gewässer zu wenig Platz bietet, kann es sein, dass ein Fussweg oder das Landwirtschaftsland neben dem Gewässer einbricht.» Im schlimmsten Fall könne so beispielsweise ein Traktor am Rand eines Flusses einstürzen, weil Biber darunter eine Wohnhöhle gegraben haben.

Der Biber ist auch in Laupen

In den allermeisten Fällen finde die verantwortliche Jagdverwaltung zusammen mit Landnutzern und Naturschutzverbänden jedoch eine Lösung für diese Probleme. «Die Mehrheit der Biber­reviere in der Schweiz verursachen keine Probleme.»

In der Vergangenheit haben Biber so auch in Laupen für gewisse Probleme gesorgt. In der Nähe der ARA Laupen hat eine Biberfamilie das Gewässer gestaut und so Landwirtschaftsland überschwemmt. «Die Gemeinde hat dann interveniert und plant, einen Schutzdamm bauen.» Ein weiteres Revier sei in einem Weiher in der Nähe des Bahnhofs Laupen. «Da der Biber über die Eisenbahnschwelle muss, um ins Fliessgewässer zu kommen, werden immer wieder Tiere vom Zug überfahren.» Im Rahmen des neuen Bahnhofprojekts in Laupen wird eine Unterführung für den Biber gebaut.

Schweizer wollen den Biber

Der Biber wurde in der Schweiz vor 200 Jahren ausgerottet. Gründe dafür waren sein wertvolles Fell, sein Fleisch, das gerade in der vorösterlichen Fastenzeit als «Fisch» genossen werden durfte, und sein Drüsensekret, das lange als Heilmittel galt. «Zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren wurden 141 Tiere in der Schweiz ausgesetzt.» Erst in den letzten 20  Jahren hat sich der Biber stark vermehrt. «Aktuell haben wir rund 3500 Tiere in der Schweiz. Platz hätte es schweizweit für etwa 8000 Biber.

Die Schweizer sind dem Biber auf jeden Fall positiv gesinnt. In einer Umfrage gaben 92 Prozent der Bevölkerung an, dass sie die Rückkehr des ­Nagetiers begrüssen, sagt ­Lakerveld.

«Wo der Biber auftaucht und er den Lebensraum ­gestalten kann, explodiert die Artenvielfalt ­regelrecht.»

Peter Lakerveld

Projektleiter Pro Natura «Aktion Biber und Co.»

Der Biber

Familientier, guter Schwimmer und Vegetarier

Der Biber ist das zweitgrösste Nagetier der Welt und das grösste Europas. Ausgewachsene Tiere können bis zu 30 Kilogramm wiegen. Einen Biber zu sichten, ist nicht ganz einfach, da die Nager nachtaktiv sind. Die Tiere machen keinen Winterschlaf und ernähren sich ausschliesslich vegetarisch. Biber werden zehn bis fünfzehn Jahre alt. Sein typisches Merkmal ist sein langer Schwanz, der ihn zu einem ausgezeichneten Schwimmer macht. «Die Biber haben einen extrem hohen Familiensinn», sagt der Projektleiter der «Aktion Biber und Co.» bei Pro Natura, Peter Lakerveld. Die Jungen bleiben zwei Jahre bei den Eltern, bis sie sich im Frühling ein neues Revier suchen müssen. Nach der Partnerwahl bleibt das Biberpaar ein Leben lang zusammen.

nj

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