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Wer mit wem soll und warum

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Wer mit wem soll und warum

Was man vor dreissig Jahren vorgeschlagen hat und was heute

Die vor kurzem präsentierte Studie von Professor Bernard Dafflon ist nicht die erste, die Vorschläge für Seebezirkler Gemeindefusionen liefert. 1971 befasste sich der «Bericht über den Zusammenschluss von Gemeinden des Kantons Freiburg» der Professoren Gaston Gaudard und Jean-Luc Piveteau mit der Thematik. Ein Vergleich.

Zwischen den beiden Studien liegen knapp 30 Jahre. Beide sind Früchte des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Uni Freiburg. Wenn bei der älteren neben Professor Gaston Gaudard – und u.a. Assistent Joseph Deiss – Geographen (Professor Jean-Luc Piveteau) zum Zuge kamen, ist sie doch stärker von der Ökonomie geprägt, nennt auch eine «Rentabilitätsschwelle», die auf der Gemeindegrösse von 800 bis 1200 liege.

Trotzdem haben Aspekte wie Pfarreien, Schul- und Friedensgerichtskreise Eingang in die Studie gefunden. Überraschend deshalb, dass sie in der Bibliographie von Bernard Dafflon fehlt. Immer wieder wird in der Studie von Gaudard/Piveteau auf die Bevölkerungsentwicklung Wert gelegt, die aus heutiger Sicht überholt ist. Beide Studien, die sich mit dem ganzen Kantonsgebiet befassen, zeigen Schwierigkeiten bei der Suche nach guten Lösungen für den Seebezirk.

Die Begründungen – gerade für den Seebezirk – gehen in der älteren Studie weiter, die neuere bleibt zurückhaltender, sieht sich als Anstoss für Diskussionen.

Fräschels und Kerzers

Da sind sich die Professoren einig: Die Gemeinden Kerzers und Fräschels eignen sich für eine Fusion sehr gut. Bernard Dafflon stellt fest, dass eine gute Zusammenarbeit (Schulkreis, Pfarrei und Sporthalle) existiert.

In der älteren Studie wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass bereits Beziehungen zwischen den Gemeinden bestünden (Pfarrei, Zivilstandskreis). Zwar könne Kerzers durchaus allein bestehen, aber es sei nicht möglich, «Fräschels isoliert zu lassen».

Wistenlach/Vully

Auch hinsichtlich Wistenlach/Vully stimmen die Professoren überein. Die verschiedenen gemeinsamen Einrichtungen werden aufgelistet (Schul- und Zivilstandskreis, neuerdings Schützengesellschaft, Pfarrei, Sporthalle). «Ausserdem erlaubt die Lage keine andere Lösung» für eine Fusion, heisst es in der älteren Studie.

Region Büchslen-Ried

Mehr Schwierigkeiten stellen sich für die Region um Büchslen: Bernard Dafflon gruppiert die Gemeinden Agriswil, Büchslen, Galmiz, Gempenach und Ried zusammen. Eventuell könne man auch noch Lurtigen dazu legen. Obwohl Ulmiz mit einigen Gemeinden einen Schulkreis und eine Kirchgemeinde bildet, findet sie in dieser Ansammlung von Kleingemeinden trotzdem keinen Platz – genau genommen gar nirgends.

Im Gegensatz zu Galmiz. Die Studie von 1971 sieht ebenfalls vor, Galmiz zu Ried zu schlagen, mit Agriswil. Man müsse Galmiz unterbringen, es sei sonst isoliert, verzeichne bereits einen Bevölkerungsrückgang.

Ein Zusammenschluss sei ebenfalls mit dem anderen Sammelsurium möglich, halten Gaudard/Piveteau fest: mit dem Zusammenschluss von Büchslen, Gempenach und Ulmiz. Denn die Fusion dieser drei Gemeinden dränge sich zwar durch die geografische Nähe auf, sei aber alleine nicht befriedigend. Insbesondere wären die drei Gemeinden auch gemeinsam noch zu klein.

Pfarrei Gurmels

Bernard Dafflon vollzieht die Zweiteilung der Pfarrei Gurmels in Cordast-Guschelmuth einerseits und Gurmels, Kleingurmels, Kleinbösingen und Liebistorf andererseits. Aussen vor bleibt Wallenbuch, das seit kurzem einen bernischen Partner (Ferenbalm) sucht. Guschelmuth tendiert heute allerdings eher nach Gurmels.

Diskutiert wird schon lange eine Fusion des gesamten Pfarreigebiets. Auch Gaudard/Piveteau sehen nach einem ersten Schritt, in dem zum einen Liebistorf mit Kleinbösingen und Wallenbuch, zum andern der Rest fusionieren, eine Gesamtlösung. Liebistorf-Kleinbösingen-Wallenbuch sei eine noch zu kleine Einheit – das Argument der geringen Bevölkerungszahl gälte heute allerdings kaum mehr.

Auffallend: Die Eingemeindung von Monterschu und Kleingurmels sind nicht mehr zu diskutieren, genauso wenig wie der Zusammenschluss von Gross- und Kleinguschelmuth.

Region Courtepin

Für die Region Courtepin sind sich die Autoren wieder einig: Courtepin, Courtaman und Wallenried gehören aufgrund der geografischen Nähe und der bereits engen Zusammenarbeit zusammen. Während die ältere Studie die Möglichkeit eines späteren Anschlusses von Bärfischen/Barberêche nennt, findet sich in der neuen kein Partner für diese Gemeinde.

Grissach/Cressier

In der neuen Studie bleibt Grissach/Cressier ohne Partner. Als mehrheitlich französischsprachige Insel scheint eine Fusion schwierig. Gaudard/Piveteau schlagen den Zusammenschluss mit Courlevon, Coussiberlé und Gurwolf/Courgevaux vor. Sie gestehen aber ein, dass die Sprachenfrage «ohne Zweifel»
ein Problem darstelle. Coussiberlé und Courlevon haben seither fusioniert.

Jeuss und Salvenach

Jeuss und Salvenach sollten gemäss beiden Studien fusionieren, sind doch die Verbindungen vielzählig. Die ältere Studie postuliert noch den Einbezug von Lurtigen, die jüngere sieht sie als Möglichkeit. Nicht mehr möglich ist hingegen der Anschluss von Altavilla, das – wie Burg – bereits Teil der Gemeinde Murten ist.

Gross-Murten

Murten als grösster Knotenpunkt des Bezirks soll nach der Studie von Bernard Dafflon auch das grösste Umland erhalten. Nicht nur die Agglomeration mit Muntelier, Merlach und Gurwolf, sondern auch Greng und Courlevon sollen eingemeindet werden.

Ähnliches schlägt die ältere Studie vor – die Verflechtung von Murten, Merlach und Greng sei schon sehr fortgeschritten; und bald auch mit Muntelier, heisst es da. Je nach wirtschaftlicher Entwicklung könnte auch noch die Region bis nach Gempenach angeschlossen werden.

Villarepos und Misery

Was 1971 empfohlen wurde – der Zusammenschluss von Villarepos und Chandossel – ist längst realisiert. Die beiden hätten eher Beziehungen nach Avenches als nach Murten. Trotz der schlechten Verkehrslage sei später ein Zusammengehen mit den Gemeinden um Misery anzustreben. Keinen Vorschlag für Villarepos bringt Bernard Dafflon. Auch nicht für Misery-Courtion, das möglicherweise das Soll bereits erreicht hat, ist doch der 1971 gemachte Vorschlag zur Fusion zwischen Cormérod, Cournillens, Courtion und Misery realisiert. Und die fünfte Gemeinde, Corsalettes, wechselt nach Grolley in den Saanebezirk. pa

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