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«144 – j’écoute»

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Das Team der zehn EinsatzleiterInnen trägt eine grosse Verantwortung

An der Notrufzentrale im Kantonsspital Freiburg arbeiten zehn Einsatzleiter und -leiterinnen. Ihre Aufgabe ist es, die Anrufe entgegenzunehmen. Rund 100 pro Tag. Zwei Arbeitsplätze mit je zwei Computern stehen zur Verfügung. Der eine Computer wird mit den Angaben gefüttert, welche die Einsatzleiterin telefonisch entgegennimmt. Auf dem zweiten Bildschirm erscheint eine geografische Karte, auf welcher der eingegebene Ort auftaucht.

In einem nächsten Schritt wird mittels Funk und «Pager» die Ambulanz benachrichtigt. «Pager» nennt sich der kleine Bildschirm, der im Ambulanzfahrzeug angebracht ist. Hier erhält der Rettungssanitäter weitere Informationen – oftmals, wenn er bereits unterwegs ist.
Der Sanitätsnotruf 144 kostet dem Staat jährlich rund 1 Million Franken.

Das leidige Natel

Was die EinsatzleiterInnen gar nicht schätzen, ist das Natel. Denn nur beim Anruf über die normale Telefonleitung zeigt der Computer die Nummer und die Adresse des Anrufers direkt auf dem Bildschirm an. Anders ist dies mit dem Natel. «Oft sind die Leute sehr nervös», bemerkt Béatrice Derron. Sie geraten in Panik und sind nicht mehr fähig, die nötigen Infos richtig weiterzugeben. Es könne daher schon vorkommen, dass die Anrufer selber nicht genau wissen, wo sie sich befinden. «So verlieren wir mit dem Nachfragen oft kostbare Zeit.»

Verantwortungsvoller Posten

Den Anruf entgegennehmen, das ist das eine. Das andere hingegen ist das Entscheiden. Niemand anders als die Einsatzleitung bestimmt, in welcher Formation die Ambulanz auszurücken hat. Das setzt aber auch eine richtige Einschätzung der Situation voraus. Die Frage sei erlaubt, ob dabei das Personal nicht ab und zu überfordert ist? Zumal unter den 10 Mitarbeitern der Notrufzentrale nur gerade eine Frau als Krankenschwester ausgebildet ist. Dazu Peter Baumann, Arzt und stellvertretender Leiter der Zentrale: «Es ist sehr schwierig, das richtige Personal zu finden. Die Anforderungen sind sehr hoch.» Es haben sich, so Baumann, medizinisch gut ausgebildete Leute gemeldet, viele seien jedoch an den sprachlichen Anforderungen gescheitert.

Die Bedeutung der Ausbildung im Hinblick auf die Verantwortung ist jedoch nicht zu unterschätzen. Fährt nämlich die Ambulanz unter Order «Einsatz 1», so bedeutet dies, dass mit der bestmöglichen Ausrüstung ausgerückt wird. Die Einsatzleiterin oder der Leiter entscheidet ebenfalls, ob ein Notfallarzt an den Einsatzort aufgeboten werden muss. Die Grösse der Formation jedoch ist wiederum eine Kostenfrage. Eine 30-Kilometer-Fahrt koste bald einmal gegen die 800 Franken, sagt Peter Boschung vom Ambulanzdienst Sense. Und eine Einlieferung in die Notfallstation mindestens 1500 Franken. Fehleinschätzungen können allenfalls recht massiv zu Buche schlagen. Peter Baumann meint dazu, dass mit einer gewissen Quote zu rechnen sei. «Es ist sicher besser, mit einer zu gross bemessenen Ausrüstung auszurücken, als irgendwann einmal mit leeren Händen dazustehen.»
Die Einsatzleiter geben oft auch die ersten Ratschläge per Telefon durch. Sie teilen den Zeugen oder Angehörigen mit, was bis zur Ankunft des Rettungswagens getan werden kann. «Calmer le jeux» heisst dies im Fachjargon. Also wiederum eine Arbeit, die Wissen und Ausbildung voraussetzt.

«Die Leute sind oft ratlos»

«Erste Hilfe leisten – ein grosses Manko in unserer Bevölkerung», stellt Peter Baumann besorgt fest. «Die Leute wissen oft nicht einmal über die einfachsten Massnahmen Bescheid – so zum Beispiel, dass einem Bewusstlosen das Kinn zu heben ist.» Was ist dagegen zu tun? In den OS-Schulen muss angesetzt werden, und zwar mit einem regelmässigen Unterricht in «Erste Hilfe», fährt Peter Baumann fort. Angesprochen sei aber auch das Pflegepersonal. Krankenschwestern und Pflegerinnen müssten sich vermehrt ausserhalb des Spitales engagieren.

Andererseits verstehe er aber auch, warum sich die Leute damit schwer tun: Es ist die Angst vor Fehlgriffen und die Angst vor einem juristischen Nachspiel.

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