FREIBURG «Die Firma Saidef freut sich, die Ernennung von Herrn Gabriel Nussbaumer zum Direktor bekannt zu geben», verkündete gestern das Kehrichtverbrennungsunternehmen Saidef in einer Medienmitteilung. Und weiter schreibt die Saidef: «Ausschlaggebend für diese Entscheidung war dessen Erfahrung an der Spitze eines bedeutenden Industrieunternehmens.» Gabriel Nussbaumer ist nämlich seit 21 Jahren Direktor der Firma Sika in Düdingen. Die Nachricht überrascht. Warum verlässt Nussbaumer das international tätige Unternehmen Sika, welches im Bereich der chemischen Produkte für Bau und Industrie spezialisiert ist, im Alter von bald sechzig Jahren?
Mit Politik nicht mehr voll einverstanden
Eine offizielles Communiqué von Seiten der Sika-Gruppe gibt es nicht. Es scheint fast, als ob der Weggang Nussbaumers für die Unternehmensgruppe aus Baar mit Tochtergesellschaften in fast 70 Ländern, keine Zeile wert wäre. Auch Nussbaumer selbst, äusserst sich gegenüber den FN nur zurückhaltend: «Ich bin mit der Unternehmenspolitik der Sika nur noch zum Teil einverstanden. Es weht heute ein anderer Wind als früher, als noch die Mentalität des guten alten Patrons herrschte.» Mehr wollte Gabriel Nussbaumer dazu nicht sagen. Als Hauptgrund für seinen Weggang nennt er jedoch die Lust auf eine neue Herausforderung.
Wie die Saidef mitteilt, hat sich der Verwaltungsrat nach der Fertigstellung der Klärschlammverbrennungsanlage entschieden, die organisatorische Struktur der neuen Situation anzupassen. Anstelle des Direktionskomitees und des Betriebsdirektors leitet künftig ein einziger Direktor zu 100 Prozent die Saidef.
Gabriel Nussbaumer wird frühestens am 1. Oktober die Direktion bei der Saidef übernehmen. rsa