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Deutsche Musik lockt nicht alle an

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Autor: Pascal Jäggi

Schon vor dem Konzert ereiferte sich ein aus unserem nördlichen Nachbarland stammender junger Mann: «Das sind doch Weltstars! Wieso spielen die in so einem Kaff!?»

Tja, das wird dann wohl am Ruf des Fri-Son liegen, das es als einziges Konzertlokal westlich von Laax geschafft hat, die Berliner auf ihrer «Soundso»-Tour in die Schweiz zu holen. Dennoch bleibt eine gewisse Bitterkeit, wenn man bedenkt, wie bekannt die «Helden» sind.

Falsche Erwartungen

Die Mischung aus Deutschschweizern und deutschen Studenten, die dennoch ans Konzert kamen, gaben sich lange höflich zurückhaltend. Es war die alte Geschichte, die Band hat mittlerweile drei Alben herausgegeben, das neueste erst 2007, also freuten sich wohl die meisten auf die Lieder der ältesten Platte, «Die Reklamation» aus dem Jahre 2003, die neueren Lieder wurden geduldet, aber nicht überschwänglich gefeiert.

Immerhin, bei «Die Konkurrenz» wurde eifrig mitgesungen, und auch der erste Song «Ode an die Arbeit» fand seine Abnehmer. Warum die Leute gekommen waren, zeigte sich aber erst bei «Guten Tag» und vor allem «Denkmal», die beide vom ersten Album stammen. Während Ersteres mittendrin eingestreut wurde, war Letzteres standesgemäss eine Zugabe. Bloss, danach kamen die Helden noch mal auf die Bühne und lieferten zwei Balladen, was um halb ein Uhr morgens nicht wirklich mitreissend war.

Allerdings, so richtig beschweren kann man sich bei neunzig Minuten Spielzeit nicht, auch wenn nicht jeder Song ein Hit war, die Band verstand es, das Publikum bei der Stange zu halten, versuchte sich gar auf französisch auszudrücken, was höchstens für die Techniker und Türsteher des Fri-Son nötig war.

Ein nettes Wort für alle

In alter Frische präsentierte sich das Quartett nach der Babypause der Frontfrau Judith Holofernes am Konzert.

Unterstützt wurden die vier von drei zusätzlichen Musikern in Pilotenhemden, vor allem die beiden Bläser sorgten für angenehme neue Töne in den Heldenliedern. Die im Hintergrund stehenden Instrumentalisten wurden natürlich von der Band angemessen vorgestellt, genauso wie dem Publikum Honig um den Mund geschmiert wurde. Gewohnt leger zogen die Helden ihr Best-of-Programm durch, der Humor kam auch nicht zu kurz, und musikalisch sind die vier, die einer Studenten-WG entstammen könnten, eh Profis.

Weshalb die Vorreiter der Neuesten deutschen Welle ausserhalb von Freiburg so erfolgreich sind, liegt nicht nur an den eingängigen Liedern mit den oft selbstironischen Texten, sondern wohl auch an den Mechanismen der Musikindustrie und dem Fakt, dass sie zu Beginn der Karriere bei Harald Schmidt zu Gast waren, dies aufgrund einer Anspielung im Videoclip zu «Guten Tag».

Ähnliches war der Vorband «The Paces» aus Basel noch nicht vergönnt, ihr angesagter Rock’n’roll begeisterte dennoch einen grossen Teil der Zuschauer. Vielleicht sucht Viktor Giacobbo noch Gäste.

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