Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Analoge Nostalgie: Die Vinylplatte hat in Kerzers ein Zuhause gefunden

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Daniel «Dänu» Beer betreibt in Kerzers den DB Records Corner. In seinem Plattenladen kaufen auch junge Musikliebhaber wieder Vinylscheiben.

Es ist wie eine Reise in die gute alte Zeit des Musikhörens, als noch nicht jedes erdenkliche Stück jederzeit auf dem Smartphone verfügbar war: Im DB Records Corner in Kerzers reihen sich hunderte Vinylschallplatten aneinander und warten auf Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber. Und das sind keineswegs nur Nostalgiker im fortgeschrittenen Alter, sagt der Ladenbesitzer Daniel «Dänu» Beer beim Besuch der FN. «Es kommen durchaus auch junge Leute, denn Vinylplatten sind wieder gefragt. Im Alter zwischen 20 und 30 Jahren habe ich einige Kundschaft.» Seine jüngsten Kunden seien 14 Jahre alt – «aber natürlich kommen auch viele Ältere, die mit den LPs und CDs aufgewachsen sind».

Im DB Records Corner reihen sich die Vinylscheiben aneinander.
Bild: Aldo Ellena

Die eigene Sammlung

Angefangen habe alles mit einer Notlage. Er habe zu Hause langsam aber sicher nicht mehr gewusst, wohin mit all seinen geliebten Langspielplatten, erzählt Beer. «Zuerst habe ich mir überlegt, ob ich irgendwo einen Lagerraum mieten soll, aber meine Frau meinte, ich solle doch einen Laden eröffnen.» Und so wurde ein grosser Teil von Beers Plattensammlung – rund 20’000 Tonträger – 2021 in die Oelegasse in Kerzers gebracht, wo er schliesslich den DB Records Corner eröffnet hat. Dieses Lokal musste er jedoch wenig später wieder verlassen und siedelte seinen Laden am heutigen Standort an der Burgstatt an. «Hier habe ich mehr Platz, am alten Standort war es auf 30 Quadratmetern doch sehr eng.»

Auch wenn er den Laden mit einem grossen Teil seiner Privatsammlung eröffnet hatte, ganz alle Platten konnte Beer doch nicht hergeben. «Meine wichtigsten Stücke, das sind ungefähr 3000 Platten, habe ich bei mir behalten.»

Meine Plattensammlung zu Hause wurde einfach zu gross.

Daniel «Dänu» Beer

Das Comeback von Analog

«Dänu» Beer in seinem Plattenladen in Kerzers.
Bild: Aldo Ellena

«Dänu» Beer ist nicht allein mit seinem Plattenladen. Auf der ganzen Welt und auch in der Schweiz hat die Vinylplatte in den letzten Jahren ein Comeback gefeiert. Auch wenn die physischen analogen Tonträger in den Zeiten des digitalen Streamings natürlich längst nicht mehr so oft verkauft werden wie in der Blütezeit der 1960er- bis 1990er-Jahre, sieht man doch wieder den einen oder anderen Plattenladen: in der Stadt Freiburg etwa Ablette Records im Fri-Son oder Audiopur, der vor allem Hi-Fi-Geräte verkauft. Für Beer hat das alte Format eine ganz eigene Faszination. «Die Vinylplatten leben, die Musik wird dadurch spürbar, und man hört viel bewusster Musik, wenn man eine Platte auflegt.»

Trotz Comeback des Vinyls – die Umsätze aus dem Verkauf von Langspielplatten reichten nicht aus, um davon leben zu können, sagt Beer. «Ich mache das aus purer Freude und habe bis vor kurzer Zeit noch als Verkaufsleiter in der Elektronikbranche gearbeitet.» Ihm sei einfach wichtig, die Kosten decken zu können, sagt der frisch gebackene Frührentner.

Selbstverständlich spielt Beer in seinem Laden auch immer eine Platte ab.
Bild: Aldo Ellena

Leben könnte ich vom Verkauf von Schallplatten nicht.

Daniel «Dänu» Beer

Neu und Secondhand

Der DB Records Corner ist jeweils am Freitag und Samstag geöffnet. Das soll sich auch jetzt, da Beer pensioniert ist, nicht ändern. Die beiden Tage hätten sich bewährt, und die Kundschaft habe sich daran gewöhnt, sagt Beer. «Ich werde sicher noch etwas mehr Zeit im Laden verbringen. Neben dem Verkauf muss ich auch das Lager verwalten, Neuerwerbungen sortieren oder Platten waschen.» Denn neben neuen Schallplatten verkauft Beer auch Secondhand-Scheiben. Und er reinigt jede einzelne Platte aus zweiter Hand in einer speziellen Waschmaschine, bevor er sie ins Verkaufsregal stellt.

Am besten verkauft werden in Kerzers Platten aus dem Bereich Rock. «Das geht von Pop-Rock und Blues-Rock über Hard Rock bis Metal. Zudem habe ich aber auch Jazz, Elektro, Blues und Hip-Hop.»

Secondhand-Platten werden gewaschen, bevor sie in den Verkauf gelangen.
Bild: Aldo Ellena

Geschichte: Von der Schallplatte zum Streaming

1897 wurden erstmals Schallplatten aus Schellack hergestellt, die auf einem Grammophon abgespielt werden konnten. Mit der Erfindung der Vinylschallplatte 1948 wurde die Schellack-Scheibe abgelöst. Denn Vinyl ist fast unzerbrechlich, leichter im Gewicht und hat eine deutlich längere Laufzeit. 1963 führte die Firma Philips die Musikkassette ein, bevor ab 1981 die digitale Compact Disc (CD) die Bühne betrat – eine Gemeinschaftsentwicklung von Sony und Philips. Es folgte die Möglichkeit, im Internet Musikstücke herunterzuladen und auf MP3-Playern abzuspielen. Mit der zunehmenden Übertragungsgeschwindigkeit des Internets entstand dann schliesslich im neuen Jahrtausend das Musik-Streaming, bei dem verschiedene Anbieter einen riesigen Musikkatalog für einen monatlichen Pauschalbetrag zur Verfügung stellen. (du)

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema