Der Erdrutsch im Falli Hölli jährt sich dieses Jahr zum 30. Mal. Das zusammengestürzte Hotel-Restaurant bleibt wohl vielen als prägendes Bild in Erinnerung. Die FN haben im Archiv gestöbert.
Am Anfang der Feriensiedlung Falli Hölli stand das Hotel-Restaurant. Das Gebäude, das sich gleich unterhalb der Strasse befand, war wohl mit ein Grund, dass dort überhaupt Ferienchalets entstanden. Erbaut hat das Hotel und Restaurant Josef Gremaud, der dort Land besass und die Gaststätte 1972 eröffnete. Im selben Jahr nahm auch der Skilift nebenan seinen Betrieb auf. Gremaud betrieb die Gaststätte als Hotelier und Wirt. Nach und nach stellte sich oberhalb der Strasse eine rege Bautätigkeit ein, es entstanden zahlreiche Ferienchalets. 1978 gab es bereits mehr als ein Dutzend davon.
Das Hotel-Restaurant: Das erste Gebäude
Das Hotel-Restaurant Falli Hölli entwickelte sich in den folgenden Jahren zum Herzstück der gleichnamigen Feriensiedlung im Chleuwena-Gebiet bei Plasselb. Es war ein Treffpunkt für die Menschen, die von dort aus Ausflüge in die Natur unternahmen, die in der Ferienhaussiedlung wohnten oder für solche, die ihre Skiferien dort verbrachten. Die Skipiste mit Nachtbeleuchtung zog zudem viele Touristen an.
Krisenstab entscheidet über die Schliessung
Etwas mehr als 20 Jahre lang war Falli Hölli ein beliebtes Ausflugsziel, bis es vor rund 30 Jahren zur Naturkatastrophe kam, die auch das Hotel-Restaurant zerstörte. Der Erdrutsch bahnte sich an mit Murgängen oberhalb der Siedlung. Zuerst wurde nur ein einziges Chalet in Mitleidenschaft gezogen. Später wurden es mehr und mehr.
Noch Anfang Juni 1994 hiess es, dass für das Restaurant keine Gefahr bestehe. Doch die Situation verschlechterte sich rasch: Am 10. Juni entschied der eigens wegen der Katastrophe gebildete Krisenstab, den Betrieb des Bergrestaurants aus Sicherheitsgründen einzustellen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits vier Häuser zerstört. Es sei noch eine lange Nacht geworden, damals, als der Entscheid zur Schliessung fiel, sagt man. Ende Juni erfolgte der Liquidations-Verkauf von Möbeln, Maschinen, Geschirr und weiteren Gegenständen aus dem Hotel.
Das Hotel-Restaurant stand bis zuletzt
Der Erdrutsch zerstörte die Häuserreihen nach und nach, von oben nach unten. Als Letztes drückte die rutschende Masse mit aller Kraft auf die asphaltierte Strasse vor dem Restaurant. Schliesslich hielt auch das Herzstück der Siedlung den Kräften nicht mehr stand.
Vor fast genau 30 Jahren, am 21. Juli 1994, stürzte das Hotel-Restaurant Falli Hölli schliesslich in sich zusammen.
Serie «Falli Hölli»
Dieser Artikel ist der dritte Teil einer losen Serie anlässlich der Erdrutsch-Katastrophe in der Ferienhaussiedlung Falli Hölli, die sich vor 30 Jahren ereignete.
Ein Ort der Erinnerungen erliegt den Kräften der Natur: Das Hotel-Restaurant Falli Hölli am 21. Juli, kurz nachdem es zusammengebrochen ist. Archivbild: Charles Ellena 
Ein nachgebauter Mauerrest bei einer Grillstelle erinnert heute an den ursprünglichen Standort des Hotel-Restaurants Falli Hölli. Bild: Marc Reidy 
Ein Bild, das die Wucht der Natur deutlich zeigt: Die asphaltierte Strasse wird gegen das Hotel-Restaurant Falli Hölli gedrückt. Bild: Charles Ellena 
Auch Asphalt und Betonmauer hatten keine Chance gegen die Naturkräfte. Archivbild: Charles Ellena 
Die Siedlung Falli Hölli im Sommer 1994, als das Restaurant noch stand. Archivbild: Charles Ellena 
Blick von unten auf das Hotel-Restaurant Falli Hölli im Krisengebiet. Archivbild: Charles Ellena 
Das Inserat zum Liquidationsverkauf im Berghotel Falli Hölli, in den FN vom 23. Juni 1994. Archivbild: FN
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