Wie die Rechtswissenschaften als Mensch aussehen würden

Anlässlich ihrer Diplomfeier hat die Rechtsfakultät der Uni Freiburg ihren Homonculius enthüllt: eine kleine Figur, die das intellektuelle Porträt eines Juristen darstellt.

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg beschenkt sich zur Diplomfeier 2024 gleich selbst. Die Figur ist vom Homunculus des Neurologen Wilder Penfield inspiriert. Penfield hatte in den 1930er-Jahren eine Figur geschaffen, dessen Körperteile entsprechend der zugeordneten Gehirnfläche bemessen waren.

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg hat nun dasselbe getan und eine Figur modellieren lassen, deren Körperteile im Verhältnis zu ihrer Bedeutung in der Ausbildung und für die Praxis der Juristerei dimensioniert sind.

Dafür konnte die Rechtswissenschaftliche Fakultät mit hochkarätigen Künstlern zusammenarbeiten: Gregory Beaussart, Valériane Ligney und Shoko Rosti haben mit dem Regisseur Claude Barras gearbeitet, der 2016 für seinen Animationsfilm «Mein Leben als Zucchini» («Ma vie de Courgette») mehrfach ausgezeichnet worden ist.

Der Homonculius – ein Wortspiel von Homunculus und dem lateinischen «ius» für Recht – stelle in gewisser Weise die berufliche Deformation der Juristen dar, sagt Jacques Dubey. Er ist Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg. Deshalb habe der Homonculius riesige Ohren und einen winzigen Mund, weil seine Arbeit insbesondere darin besteht, zu hören und zuzuhören, statt zu sprechen.

Die Fakultät hoffe, mit dieser bildlichen Darstellung der Rechtswissenschaften die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf die Rolle des Rechts und der Juristen in der Gesellschaft zu lenken.