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Wende im Justizdrama: Julian Assange ist offenbar frei

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Der Wikileaks-Gründer Julian Assange kommt dank eines Deals mit dem US-Justizministerium frei. Zuerst muss er sich aber vor einer Bundesrichterin auf einer kleinen Pazifikinsel für schuldig bekennen.

Spektakuläres Ende einer langen Tortur. In der Nacht auf Mittwoch (Schweizer Zeit) stellt sich der Wikileaks-Gründer Julian Assange auf einer kleinen Insel im Pazifik den amerikanischen Behörden. Vor einer Bundesrichterin in Saipan, der Hauptstadt des Territoriums Nördliche Marianen (Northern Mariana Islands) will der 52 Jahre alte Australier sich für schuldig bekennen, in einem Anklagepunkt gegen ein altes amerikanisches Anti-Spionagegesetz verstossen zu haben.

Mit einer weiteren Gefängnisstrafe aber muss Assange nicht rechnen. Weil er in London mehr als fünf Jahre in Auslieferungshaft sass, wird die Strafe als abgegolten betrachtet werden. Er wird deshalb Saipan umgehend wieder verlassen, um endgültig in sein Heimatland zurückzukehren. Die Flugzeit zwischen den Nördlichen Marianen und Australien beträgt gegen 8 Stunden.

Jahrelang in der Botschaft von Ecuador gestrandet

Mit der Verurteilung zieht Assange einen Schlussstrich unter eine Affäre, die 2010 begann. Damals veröffentlichte seine (einst revolutionäre) Plattform Hunderttausende von amerikanischen Regierungsdokumenten. Sie stammten von Berufssoldatin Chelsea Manning, die Zugriff auf geheime Akten der Streitkräfte hatte.

Assange stellte sich auf den Standpunkt, er habe eine Whistleblowerin unterstützt und sei dabei wie ein Journalist vorgegangen. Die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden sahen es anders. Das amerikanische Justizministerium nahm Ermittlungen gegen Assange auf, und klagte ihn in der Folge mehrmals an. Er habe Beihilfe zu Geheimnisverrat geleistet, lautete der Hauptvorwurf Washingtons.

Der ehemalige Hacker gab sich vorerst unbeeindruckt. Und veröffentlichte weiterhin Dokumente, die ihm wohl unrechtmässig zugespielt worden waren – zum Beispiel, in der heissen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes 2016, private E-Mails von hochrangigen Demokraten.

Doch das Netz zog sich immer stärker zu und seine Probleme mit der Justiz wurden grösser und grösser. So sah sich Assange mit Ermittlungen der schwedischen Behörden konfrontiert, die ihn anfänglich der sexuellen Nötigung beschuldigten. 2012 flüchte der Australier deshalb in die Botschaft von Ecuador in London, wo er Asyl beantragte.

Sieben Jahre verbrachte Assange in der Folge in der Botschaft. 2019, nach einem Regierungswechsel in Ecuador, kündigte der neue Präsident in Quito das ungewöhnliche Arrangement mit dem prominenten Flüchtling auf. Scotland Yard erhielt die Erlaubnis, Assange in der Botschaft zu verhaften. Gleichzeitig deponierte die Regierung von Präsident Donald Trump offiziell das Interesse an einer Auslieferung von Assange in die USA.

Doch dieser wehrte sich überraschend hartnäckig und erfolgreich. In gewissen rechten und linken Kreisen in Amerika wurde er damit zu einem Helden. Assange bezahlte dafür aber einen hohen Preis. Mehr als 1900 Tage musste er zuletzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Auslieferungshaft verbringen.

Umso überraschender deshalb der Deal mit dem US-Justizministerium und seine Freilassung. Seine Gattin Stella verkündete am Montagabend (Lokalzeit), dass Assange wenige Stunden zuvor London verlassen habe. «Julian ist frei!!!!» schrieb sie auf dem Internet-Dienst X.

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