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Zwei Welten treffen aufeinander

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«Nehmt Ohrenstöpsel mit, wenn ihr zum Rückspiel zu uns kommt», riet ein Dresdner Fan nach dem Europacupspiel in Freiburg dem Kommunikationsverantwortlichen des TS Volley Düdingen. Zuvor hatten 831 Zuschauer in der St.-Leonhard-Halle die Power Cats lautstark unterstützt. Genützt hatte es nur bedingt – Düdingen verlor das Achtelfinal-Hinspiel des CEV-Cup mit 0:3. Der guten Stimmung in der Halle tat dies keinen Abbruch, und manch ein Zuschauer schwärmte nach dem Spiel von der tollen Ambiance.

Die Gästefans aus Deutschland vermochte das nicht zu beeindrucken. Der Grund liegt auf der Hand: Sie sind es alle eine Nummer, nein zwei Nummern grösser gewöhnt. 3000 Zuschauer haben in der Dresdner Margon-Arena Platz, 2800 besuchen im Durchschnitt die Bundesligaspiele der Ostdeutschen. Gleich zwei Fanclubs – beide als offizielle Vereine mit Vorstand, Statuten und Mitgliederbeiträgen organisiert – sorgen jeweils mit Trommeln und Trompeten für Stimmung. «Blaues Wunder 2000» und «Rote Hölle» heissen die beiden Lärmmacher sinnigerweise. «Für das Spiel gegen Düdingen erwarten wir 2500 Zuschauer», sagt das Dresdner Clubmanagement auf Anfrage. Und: «Ja, ja! Je nachdem, wo man sitzt, können Ohrenstöpsel durchaus Sinn machen.»

Zwei Welten

Apropos Management: Die Geschäftsstelle des Bundesliga-Ersten besteht aus fünf Personen, die sich alle professionell und ausschliesslich um die Belange des Frauenteams kümmern. Beim TS Volley Düdingen arbeitet das Management ehrenamtlich. Allein dieser Umstand zeigt, dass zwischen den zwei Vereinen zwar nur 668 Kilometer, aber dennoch Welten liegen. Die Tatsache, dass sich beide Clubs dem Volleyball verschrieben haben, und der Umstand, dass ihre Namen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen, sind so ziemlich die einzigen Gemeinsamkeiten zwischen Düdingen und Dresden.

Offensichtlich wird das beim Budget: Umgerechnet 1,85 Millionen Franken beträgt das Budget des Dresdner SC. 120 Sponsoren unterstützen den Dresdner Verein finanziell, mehrere davon überweisen jedes Jahr sechsstellige Beträge auf das Konto der Ostdeutschen. Von solchen Summen kann der TS Volley Düdingen nur träumen. Sein offizielles Budget beläuft sich auf 450 000 Franken – ein Viertel von dem, was seinem heutigen Gegner zur Verfügung steht.

Über eine ähnliche Finanzkraft wie Dresden verfügen in der Bundesliga nur noch der MTV Stuttgart und Palmberg Schwerin. Die drei Teams dominieren die deutsche Konkurrenz zurzeit denn auch nach Belieben.

3500 vs. 190 Mitglieder

Anders als der TS Düdingen ist der Dresdner Sportclub 1898 kein reiner Volleyballverein. Als GmbH organisiert, besteht der Sportverein aus elf Abteilungen: Fussball, Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Sportakrobatik, Tischtennis oder eben Volleyball sind einige davon. Die erfolgreichsten Sportler waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Leichtathleten mit sechs Weltrekorden, die Boxer, die Männerhockeymannschaft, das Frauenhandballteam sowie die Männerfussballmannschaft. Diese wurde in den Jahren 1943 und 1944 Deutscher Meister. Heute ist der DSC vor allem für sein Frauenvolleyballteam bekannt, das fünfmal Landesmeister (1999, 2007, 2014, 2015, 2016) wurde und viermal den Pokal (1999, 2002, 2010, 2016) gewann. «Ende der 90er-Jahre stammten mehr als die Hälfte der deutschen Nationalspielerinnen aus unserem Team», erzählt das Dresdner Clubmanagement. «Zu dieser Zeit wurde der Volleyballsport in unserer Region so richtig populär.»

Heute zählt der Dresdner SC insgesamt 3500 Aktivmitglieder, der TS Volley Düdingen 190 Mitglieder. Mit rund 550 000 Einwohnern ist sein Einzugsgebiet allerdings auch rund 80-mal grösser als das der Sensler. Dass ein so grosser Verein auch einen entsprechend gut bestückten Fanshop betreibt, versteht sich von selbst. Von Playershirts und Trainingsanzügen über Schal, Sportbeutel, Schlüsselanhänger, Kugelschreiber, Kaffeetasse und Handtuch bis hin zu Autogrammkarten und einem Bildkalender der sehr leicht bekleideten Spielerinnen – für jedes Portemonnaie und jeden Gusto ist etwas dabei. Der Fanshop von Düdingen? Vor einiger Zeit konnte man seine Verbundenheit mit den Power Cats mit dem Kauf von Wein oder Toilettenpapier bezeugen. Aber einen Online-Fanshop im eigentlichen Sinne gibt es weder bei Düdingen noch bei den anderen Schweizer NLA-Vereinen, mit Ausnahme von Volero Zürich.

«Kleine Herausforderungen suchen»

Obwohl Dresden die zwölftgrösste Stadt Deutschlands ist, ist aktuell nur eine einzige Mannschaft aus der Region international aktiv: das Frauenvolleyballteam des Dresdner SC. Und das hat heuer Grosses vor: «Nachdem wir letztes Jahr nur Dritte geworden sind, wollen wir dieses Jahr Meister werden», zeigt sich das Vereinsmanagement ambitioniert. «Und im CEV-Cup wollen wir mindestens ins Endspiel.»

Volley Düdingen wird heute Abend (19 Uhr) versuchen, den Dresdnerinnen auf ihrem Weg in den Final ein Bein zu stellen. Nach der 0:3-Heimniederlage ist die Ausgangslage für die Power Cats allerdings schwierig. Sie müssen 3:0 oder 3:1 gewinnen, um zumindest den Golden Set zu erreichen. Im Hexenkessel Margon-Arena hat diese Saison aber noch kein einziges Team gewinnen können. Bei einem 3:2-Sieg oder – am wahrscheinlichsten – einer Niederlage scheiden die Power Cats aus. «Wir müssen uns nichts vormachen», sagt ihr Trainer Dario Bettello. «Es braucht ein Volleyball-Wunder, wenn wir den Achtelfinal überstehen wollen.» Dresden sei klar überlegen, und wenn es das Spiel seriös angehe, werde es auch gewinnen. «Wir müssen uns kleine Herausforderungen suchen. Zum Beispiel hat Dresden letztes Mal 17 Blockpunkte gemacht, wir 4. Statistiken wie diese wollen wir zu verbessern versuchen.»

Man werde wertvolle Erfahrungen machen können, ist Dario Bettello überzeugt. «Eine davon ist es, vor so grossem Pub­likum zu spielen. Das wird für die Spielerinnen ein ganz neues Erlebnis sein.»

«Es braucht ein Volleyball-Wunder, wenn wir den Achtelfinal überstehen wollen.»

Dario Bettello

Trainer TS Volley Düdingen

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