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«Ich will mich nicht festlegen»

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Jahrelang war Olivier Andrey der überragende Einzelspieler im Freiburger Badminton, inzwischen ist es zur Wachtablösung gekommen. Nicht mehr der sechsfache Schweizer Meister aus Wünnewil führt beim NLB-Verein Tafers-Freiburg das Einzelranking an, sondern Andrin Wäfler. Im Interclub tritt der 21-Jährige für die Union denn auch stets im ersten Männereinzel an, und zwar äusserst erfolgreich. Seine bisherigen zwölf Meisterschaftsspiele hat er alle gewonnen, mit einem Satzverhältnis von 24:4. Die Auftritte von Wäfler sind nicht unbemerkt geblieben. Der NLA-Verein BC Adliswil hat für ihn kürzlich eine Lizenz Plus gelöst, womit der junge Tafersner nun auch für die Zürcher in der höchsten Schweizer Liga auflaufen kann. Letztes Wochenende hat Wäfler sein Debüt im Dress von Adliswil gegeben. Gegen Christoph Heiniger, den Schweizer Meister von 2015, zog er sich mehr als achtbar aus der Affäre und verlor erst im dritten Satz mit 21:17.

36-Stunden-Tag

Andrin Wäfler ist ein Spätzünder. Er war bereits in der fünften Klasse, als er sich von einem Kollegen überreden liess, einmal zum Plausch an ein Badminton-Training mitzugehen. «Es hat sofort gepasst», erinnert er sich. Rasch macht Wäfler Fortschritte und findet Aufnahme im Freiburger Kader. «Lange war ich allerdings nicht im kantonalen Kader. Ich erhielt bald die Möglichkeit, im NLA-Team von Tafers-Freiburg mitzutrainieren. Das war ein grosses Privileg, davon habe ich sehr profitiert». Als 18-Jähriger absolvierte Wäfler in der Saison 2013/14 seine ersten NLA-Einsätze mit der Union.

Technisch mag der Rechtshänder leichte Defizite haben, mit seiner Schnelligkeit und seiner Fitness macht er diese aber locker wieder wett. Wäflers physische Stärke kommt nicht von irgendwo: Er trainiert nicht nur fünf bis sechs Mal pro Woche Badminton, er spielt auch noch Fussball beim 3.-Ligisten FC Tafers. Mindestens zweimal pro Woche schwitzt er im Kraftraum und mit einem Freund vom Judo-Club Hara Sport erstellt und absolviert er im Dojo in Murten regelmässig Fitnessparcours. Am Kollegium St. Michael bewältigt Wäfler zurzeit die Passerelle Berufsmaturität, im Herbst möchte er an der Uni die Ausbildung zum Sportlehrer anfangen. Zudem arbeitet er Teilzeit in seinem gelernten Beruf als Geomatiker. Der Tag von Andrin Wäfler müsste mindestens 36 Stunden haben – hat er aber nicht. Deshalb ist der Sportfanatiker schweren Herzens aus dem Unihockeyclub und dem Turnverein ausgetreten. Immerhin reicht die Zeit noch für eine weitere seiner Leidenschaften: das Beachvolleyball.

Keine Lust auf Eintönigkeit

Wäflers zahlreiche sportlichen Aktivitäten sorgen bei der Union Tafers-Freiburg zuweilen für Kopfschütteln. «Andrin hat das Potenzial, um es weit zu bringen», sagt etwa Trainer Stephan Dietrich. «Dazu müsste er sich allerdings aufs Badminton konzentrieren und da seine ganze Energie reinstecken.» Für den 21-Jährigen keine Option: «Badminton gefällt mir zwar am besten, aber jede Sportart hat ihre speziellen Eigenheiten, die sie interessant machen.» Beim Fussball gefalle ihm zum Beispiel, dass es ein Mannschaftssport sei. «Jede Sportart bereichert auf die eine oder andere Weise mein Leben. Deshalb will ich mich nicht auf einen Sport festlegen, sondern probieren, überall gut zu sein.»

Überall «nur» gut zu sein, anstatt in einer Sportart Spitze – damit kann Andrin Wäfler leben. «Mein Ziel ist es schon, mit Tafers-Freiburg dieses Jahr aufzusteigen und künftig wieder in der höchsten Liga zu spielen.» Das Ziel NLA verfolge er aber nicht um jeden Preis. «Ein fixer Wechsel zu einem anderen NLA-Verein kommt für mich eher nicht in Frage. Da müsste ich zu viel trainieren und bei meinen anderen Sportarten Abstriche machen.»

Zuversicht trotz happiger Auslosung

In diesen Tagen konzentriert Andrin Wäflers seine sportliche Aufmerksamkeit und Energie jedoch ausschliesslich auf das Badminton. Am Wochenende finden in Bern die nationalen Titelkämpfe statt, der Freiburger ist einer von sechzehn Spielern, die sich dafür qualifiziert haben. Für Wäfler ist es die vierte Teilnahme an der Schweizer Elite-Meisterschaft, die Erinnerungen an seine bisherigen Teilnahmen sind allerdings zwiespältig. Vor zwei Jahren gelang ihm ein guter Start, er fegte einige höher klassierte Gegner vom Platz. Doch im Achtelfinal stürzte Wäfler, als er einen Ball am Netz nehmen wollte. Er knallte mit dem Kopf derart hart auf den Boden auf, dass sein Kiefer genäht werden musste. Und auch letztes Jahr erfuhren die Medaillenträume des Freiburgers ein abruptes Ende. «Es war eine ziemliche Katastrophe», erinnert er sich. «In der ersten Runde bin ich gegen einen Gegner ausgeschieden, gegen den ich nie hätte verlieren dürfen. In Gedanken war ich schon beim nächsten Spiel, das hat sich gerächt.»

Dieses Jahr möchte Wäfler an der SM besser abschneiden. Einfach dürfte allerdings nicht werden, denn die Auslosung hat ihm ein happiges Programm beschert. In der ersten Runde trifft er auf Anthony Dumartheray (BC Yverdon-les-Bains), den elffachen Doppel- und Mixed-Schweizermeister. «Anthony ist in bestechender Form, er will dieses Jahr erstmals das Triple holen», weiss Wäfler. In der zweiten Runde werde er es voraussichtlich mit dem als Nummer eins gesetzten Nationalspieler Mathias Bonny (BC La Chaux-de-Fonds) zu tun bekommen. «Es ist wohl eine der schlimmsten Auslosungen, die man haben kann», sagt der Freiburger. «Wenn ich aber einen guten Tag erwische, ist es vielleicht möglich, etwas zu holen.»

«Jede Sportart bereichert auf die eine oder andere Weise mein Leben. Ich will mich nicht auf nur einen Sport festlegen.»

Andrin Wäfler

Badmintonspieler

Schweizer Meisterschaft

Oliver Schaller als Freiburger Hoffnungsträger

Am kommenden Wochenende finden die Badminton Elite-Schweizermeisterschaften zum ersten Mal in der Sporthalle Wankdorf in Bern statt. Die besten Badmintonspieler des Landes kämpfen während zweier Tage um die begehrten Medaillen, darunter auch zehn Freiburger, je fünf Frauen und Männer.

Oliver Schallers Medaillenhoffnungen

Zu den heissesten Freiburger Medaillenanwärtern gehört zweifellos Oliver Schaller, der seit dieser Saison für den NLA-Vierten Uni Basel auf Punktejagd geht. Der 22-jährige Schmittener ist sowohl im Mixed mit seiner Nationalmannschaftskollegin Céline Burkart (Trogen-Speicher) als auch im Doppel an der Seite von Pierrick Deschenaux (Yverdon) als Nummer eins gesetzt.

Burkart/Schaller – das im Moment international erfolgreichste Schweizer-Duo – wollen im Mixed ihren ersten nationalen Titel holen, nachdem sie im letzten Jahr im Final an Sabrina Jaquet (La Chaux-de-Fonds) und Anthony Dumartheray (Yverdon) gescheitert sind. Alles deutet auf ein erneutes Finalduell gegen Jaquet/Dumartheray, die ihren 12. Titel in Folge anpeilen, hin. Auch die Freiburgerin Tiffany Girona darf sich an der Seite von Gilles Tripet (beide La Chaux-de-Fonds) bei ihrer voraussichtlich letzten SM-Teilnahme Medaillenchancen ausrechnen.

Andrey schielt auf den Halbfinale

Ansonsten starten die Freiburger Badminton-Cracks mit Aussenseiterchancen. Olivier Andrey, dem sechsfachen Schweizer Einzelmeister, ist der Einzug in den Halbfinal zuzutrauen, dort dürfte entweder Titelverteidiger Christian Bösiger (Uzwil) oder der als Nummer 2 gesetzte Basler Christian Kirchmayr warten und wohl Endstation bedeuten.

Im Doppel sollten die Unionsspieler Andrey und Roger Schmid die erste Runde überstehen, dann wartet allerdings die Nummer 2 der Setzliste, das Duo Mathias Bonny/Gilles Tripet (La Chaux-de-Fonds). «Kräfte- und speedmässig sind uns die beiden NLA-Spieler überlegen», sagt Olivier Andrey. «Da merkt man den Unterschied zur NLB schon. Mathias und Gilles haben allerdings ihre Nerven nicht immer im Griff. Wenn wir gut ins Spiel reinkommen, unsere Erfahrung ausspielen und sie unter Druck setzen, werden sie vielleicht etwas nervös und machen Fehler. Aber es ist klar, es wird eine schwierige Aufgabe für uns.»ms

Bern, Wankdorfhalle. Schweizer Meisterschaften Badminton. Die Freiburger Teilnehmer. Männer: Olivier Andrey (Einzel, Doppel), Thomas Lüthi (E/D), Oliver Schaller (E/Mixed), Roger Schmid (M), Andrin Wäfler (E/D). Frauen: Tiffany Girona (D/M), Anna Larchenko-Fischer (D), Marie Magnin (D), Aline Müller (E/D), Nicole Perroud (E).

Programm: Samstag: ab 9.00 Uhr Achtelfinals, ab 17.00 Uhr Viertelfinals. – Sonntag: ab 9.00 Uhr Halbfinals, anschliessend Finalspiele.

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