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«Eine solche Saison ist entsetzlich»

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Was die MotoGP-Klasse im Motorrad-Strassenrennsport ist, ist die MXGP-Kategorie im Motocross – die Königsklasse. Seit 2016 mischt bei den weltbesten Motocross-Piloten auch ein Freiburger mit. In seiner ersten Saison schloss Valentin Guillod die Weltmeisterschaft auf dem neunten Gesamtrang ab. Ein starkes Debüt, das die Ambitionen Guillods nährten. Im Championat 2017 strebte der 24-Jährige aus Môtier deshalb eine Platzierung in den Top 5 an. Doch bereits beim WM-Auftakt Ende Februar in Katar lief vieles schief für den Freiburger. Eine Erkältung und neue Materialteile verhinderten einen Punktgewinn. Dieser blieb auch in Indonesien aus, erst beim GP von Argentinien Mitte März konnte Guillod zweimal in die Top 15 fahren. Kurz darauf in Mexiko folgten ein 15. und 17. Platz. Ränge, mit denen sich Guillod nicht zufrieden gab.

Zwei Operationen

Auch nach der Rückkehr auf die europäischen Strecken hatte er immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen. Zu allem Übel zog sich Guillod im Juni beim GP von Russland einen Mittelhandknochenbruch zu. «Damit waren alle meine guten Vorsätze für die zweite Saisonhälfte dahin», sagt Guillod, der sich operieren lassen musste. Am vorletzten Wochenende gab Guillod in Bullet im Rahmen der Schweizer Meisterschaft sein Comeback. Erfolgreich. Er gewann beide Rennen, trotz Schmerzen. «Ich hatte die Hand während einigen Wochen kaum bewegt. Deshalb erschienen mir die Schmerzen als normal. Zudem hatte mir der Arzt ja das grüne Licht gegeben.» Die Ernüchterung folgte einige Tage später bei einer Kontrolle. «Die eingesetzte Platte hatte einen Schaden davongetragen. Die Vibrationen hatten sie kaputt gemacht.» Die bittere Konsequenz: eine zweite Operation, verbunden mit einer zweimonatigen Pause. «Die Enttäuschung war zunächst riesig. Ich hatte so viel investiert, um in guter Form zurückzukommen – und dann das. Mittlerweile wurde ich erneut operiert, und ich habe die Situation akzeptiert.» Statt Rennen zu fahren, steht damit wiederum eine Rehabilitationsphase auf dem Programm. «Bis Montag muss ich die Hand noch ruhig halten. Dann kann ich mit dem Ausdauertraining beginnen, ehe ich Anfang September wieder aufs Motorrad steigen darf. Sicher ist jedoch, dass ich mir diesmal weniger Stress mache und mir Zeit bis zum Comeback nehmen werde.»

«Ich spreche nicht gerne von Pech, weil wir das Schicksal herausfordern, aber vieles lief halt schon unglücklich.»

Valentin Guillod

MXGP-Pilot

 

Viele Wechsel

Die Handverletzung passt zum bisherigen Saisonverlauf von Guillod. «Es ist sicher nicht das, was ich erwartet habe.» Dass die Bestätigung der Debüt-Saison nicht ganz so einfach werden würde, war indes abzusehen. Konnte er 2016 noch für das Werkteam Yamaha Europe fahren, ist Guillod in diesem Jahr Teil des italienischen Privatteams Honda Redmoto Assomotor. «Die Mittel sind natürlich nicht die gleichen, das verfügbare Material eingeschränkt. Die Maschine ist deshalb weniger leistungsfähig als die einer Vielzahl meiner Konkurrenten.» Hinzu kam, dass er sich von seinem langjährigen Trainer Yves Demaria getrennt hatte. «Das alles erforderte eine gewisse Anpassungszeit. Gerade als es begann, besser zu laufen, machte mir die Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Ich spreche nicht gerne von Pech, weil wir das Schicksal herausfordern, aber vieles lief halt schon unglücklich. Du arbeitest hart, die Resultate folgen aber nicht. Eine solche Saison ist entsetzlich.»

Guillod beim Training.

Zukunft offen

Aufgrund seiner Blessur verpasst Guillod die nächsten fünf Grand Prix, darunter den Heim-GP in Frauenfeld (13. August). «Mein Ziel ist es, Mitte September beim GP von Frankreich in Villars-sous-Ecot, nahe der Schweizer Grenze, mein Comeback zu feiern und dann beim Nationen-Motocross in England (1. Oktober) für mich persönlich und die Schweiz gute Resultate herauszufahren.»

«Ich will den bestmöglichen Vertrag in der MXGP-Klasse erhalten, obwohl ich weiss, dass das aufgrund der fehlenden Resultate nicht einfach wird.»

Valentin Guillod

MXGP-Pilot

 

Ein guter Saisonabschluss ist für Guillod gerade im Hinblick auf das kommende Jahr von zentraler Bedeutung. Denn noch weiss der Freiburger nicht, für wen er 2018 fahren wird. Klar ist einzig, dass die MX2-Kategorie, die zweithöchste Klasse im Motocross, die er 2015 im vierten Gesamtrang abgeschlossen hatte, keine Option mehr ist. Die Alterslimite beträgt für diese Kategorie 23 Jahre. «Ich will natürlich den bestmöglichen Vertrag in der MXGP erhalten, obwohl ich weiss, dass das aufgrund der fehlenden Resultate nicht einfach wird», gibt sich Guillod, der im 21. Gesamtrang klassiert ist, realistisch. Ziel des Freiburgers ist die Rückkehr zu einem Werksteam. «Wenn das aber nicht klappen sollte, dann immerhin zu einem Team, das grössere Unterstützung in Sachen Material erhält als meine aktuelle Equipe.» Nicht zuletzt finanziell wäre das für Guillod um einiges lukrativer.

Valentin Guillod in Action.

 

WM-Titel unverändertes Ziel

Trotz der Horrorsaison, demoralisieren lässt sich Guillod nicht. Und er will auch nicht sein Ziel aufgeben. «Noch immer will ich Weltmeister werden. Mit einem neunten Gesamtrang gebe ich mich sicher nicht zufrieden. Wie jeder andere Sportler auch strebe ich immer zu Höherem.» Guillods Marschroute für die nächsten Wochen und Monate ist deshalb klar. «Zuerst will ich mich gut erholen, dann die Saison möglichst mit starken Leistungen abschliessen und anschliessend einen guten Lenker für 2018 ergattern.»

 

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