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Die olympischen Spiele der OS-Schüler

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Es hatte etwas von Olympia, als gestern um neun Uhr rund 3000 OS-Schülerinnen und OS-Schüler aus der ganzen Schweiz hinter ihren jeweiligen Kantonschildern bei der Festhalle St. Leonhard für die Eröffnungsfeier einmarschierten. Es war der imposante Auftakt zur 48. Austragung des Schweizerischen Schulsporttages (SSST), der nach 14 Jahren erstmals wieder in der Romandie und gar als Premiere im Kanton Freiburg stattfand. Nachdem die Teilnehmer von Staatsrat und OK-Präsident Jean-Pierre Siggen begrüsst wurden, dislozierten sie zu den Wettkampfstätten in der Stadt Freiburg sowie in Villars-sur-Glâne.

Hatte der SSST einst mit der Leichtathletik als einzige Sportart seinen Anfang genommen, standen ges tern nicht weniger als zwölf Disziplinen auf der Tagesordnung (Badminton, Basketball, Beachvolley, Geräteturnen, Handball, Leichtathletik, Orientierungslauf, Polysportive Stafette, Schwimmen, Tischtennis, Unihockey und Volleyball). Sich mit Schülern aus anderen Kantonen zu messen, das motivierte nicht nur Tim aus Zürich, der sich für seinen ersten Einsatz hinter der Tischtennisplatte bereit machte. «Der Sporttag ist eine coole Sache. Es ist motivierend, auf Wettkampfebene Sport zu betreiben. Und natürlich mache ich lieber einen Tagesausflug, anstatt die Schulbank zu drücken …»

Verdient hatte sich Tim diese willkommene Abwechslung wie die anderen Schüler mit der Qualifikation in der kantonalen Ausscheidung, an der über 60 000 Jugendliche partizipiert hatten. Damit manifestierten sie ihre Lust auf eine körperliche Betätigung, etwas, das im teils als dröge empfundenen Schulsport zuweilen fehlt. «Reckturnen oder der obligate Ein-Kilometer-Lauf ist mühsam. Da ist der heutige Tag, an dem ich meinen bevorzugten Sport betreiben kann, schon etwas ganz anderes», meinte Jessica aus dem Kanton Bern, die auch in der Freizeit Unihockey spielt.

Dass Schulsport nicht nur Pflicht, sondern auch der Startschuss für eine Sportlerkarriere sein kann, zeigt derweil das Beispiel von Nicole Schaller. Die zurückgetretene Badmintonspielerin aus Schmitten, die es in der Weltrangliste bis auf Rang 53 geschafft hatte, wohnte dem SSST als Patin bei. «In der Schule ging ich immer gerne in den Turnunterricht, wir hatten tolle Turnklassen. In der Primarschule habe ich auch zum ersten Mal Badminton gespielt – und bin dabei geblieben.»

Hier geht’s zur grossen Bildergalerie.

Nach intensiven Wettkämpfen ging der Tag mit den Preisverleihungen an den Wettkampfstätten zu Ende. Konnten einige einen Pokal mit nach Hause nehmen, war es beim Gros die Erinnerung an einen erlebnisreichen Tag. «Nehmt diese Begeisterung mit», hatte Ruedi Schmid, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Sport in der Schule, den Jugendlichen bereits am Morgen mit auf den Weg gegeben, «und motiviert einflussreiche Leute.» Denn bis jetzt hat sich noch kein Kanton bereit erklärt, die Austragung 2018 durchzuführen.

Resultate unter www.schulsporttag.ch

 

Drei Fragen an:

Jean-Marc Aebischer

 

Jean-Marc Aebischer, 3000 OS-Schüler treiben an einem Tag Sport in Freiburg. Die Organisation muss aufwendig und die Kosten beträchtlich sein?

Tatsächlich betreiben wir einen grossen Aufwand, aber es steckt auch ein gutes Team dahinter. Das Sportamt kümmert sich um die administrative Seite, die Sportlehrer, also die Spezialisten, die auf dieser Stufe unterrichten, sind Verantwortliche für die Wettkämpfe selber. Das ist eine gute Kombination. Natürlich haben wir Partner wie der Staat, der die Lehrer freigestellt hat. Das alles muss natürlich mithilfe von externen Partnern finanziert werden. Wir haben das Budget bei 170 000 Franken limitiert. Nur der Staat und die Stadt können das nicht alleine tragen. Dank den Partnern sind wir auf gutem Weg, das Budget einzuhalten.

 

Der Schulsport sah sich zuletzt immer wieder Streichungen von Stunden ausgesetzt. Wie steht es heute um den Schweizer Sportunterricht?

Ich würde natürlich gerne jeden Tag eine Sportstunde haben, aber das ist illusorisch. Gelingt es aber den Lehrern die Schüler dazu zu bewegen, sich täglich körperlich zu betätigen, dann ist ein Ziel schon erreicht. Wir haben den Auftrag von der Bundesverordnung, drei Lektionen pro Woche abzuhalten. Ich denke, der Kanton Freiburg ist diesbezüglich auf einem guten Weg. Wir haben erreicht, dass wir das Obligatorium durchsetzen konnten. Jetzt sind wir seit drei, vier Jahren daran, an der Qualität zu arbeiten und die Lehrkräfte weiterzubilden, damit sie mit den neuesten pädagogischen und didaktischen Prinzipien vertraut sind. Die Idee dahinter ist, dass die Kinder mit dem Gefühl von der Schule abgehen, dass sie etwas für sich machen, wenn sie Sport treiben.

 

Der Sportunterricht besteht also nicht mehr nur aus Geräteturnen und Dauerlauf. Wohin geht die Entwicklung im Schulsport generell?

Sicherlich sind auch heute technische Übungen noch Teil des Unterrichts. Aber es ist nicht wie noch vor 20 Jahren, als das unbedingt der Fall sein musste. Es kamen neue Aspekte wie beispielsweise die Ernährung hinzu. Im Lehrplan der Romandie ist die Ernährung mit dem Sport im gleichen Kompetenzbereich vereint. Die Deutschschweiz hat dies im Lehrplan nicht gewollt. Das bedeutet aber nicht, dass keine Synergien, etwa mit der Hauswirtschaft, genutzt werden. Aber es ist so, dass das schulintern von den einzelnen Personen abhängt. Diese Entwicklung erachte ich als wichtig, denn die Kinder bewegen sich doch weniger als früher. Es ist ein Gegensatz feststellbar: Entweder die Kinder sind in einem Club und dran, oder sie haben nichts mit dem Sport am Hut. Die Aufgabe des Schulsports ist, genau diese abzuholen, auch wenn es am Ende eine Sache der elterlichen Erziehung bleibt.

fs

 

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