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«Es ist fast schon mystisch»

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Im Eiskanal-Sport gibt es wohl kaum einen klangvolleren Namen als St. Moritz. Der Schweizer Wintersportort beherbergt die Olympia-Bobbahn «St. Moritz-Celerina», die einzig verbliebene Natureisbahn der Welt, auf der Bob-und Skeletonrennen ausgetragen werden. Der Verlauf der 1,7 Kilometer langen Bahn ist in über 100 Jahren nahezu gleich geblieben, der spektakuläre Aufbau der Bahn ebenso. Jeweils Ende November kommt eine Bahnmannschaft aus dem Südtirol ins Engadin, um innerhalb von drei Wochen aus 5000 Kubikmetern Schnee und 4000 Kubikmetern Wasser einen neuen Eiskanal zu fertigen.

Die Rennen auf der «St. Moritz-Celerina» sind denn auch für jeden Piloten etwas Spezielles–so auch für Ronald Auderset. «Es ist fast schon mystisch», sagt der Düdinger. «Das Eis ist ganz anders als auf anderen Bahnen, viel runder und weicher. Es ist, wie auf einer Wolke zu fahren.» Wenn Auderset heute mit seinem Skeletonschlitten den Eiskanal hinunterrast, ist nicht nur der Austragungsort besonders, sondern auch das Rennen an sich: Es ist sowohl die siebte Station im Skeleton-Weltcup 2015/2016 als auch Europameisterschaft und WM-Generalprobe zugleich.

Schwierige EM-Vorbereitung

Audersets Erinnerungen an St. Moritz sind positiv. Vor einem Jahr erzielte er in seiner ersten Weltcup-Saison mit Rang 18 sein bis dato bestes Resultat. Die Vorbereitungen auf das heutige Heimrennen verliefen beim 26-Jährigen allerdings nicht optimal. Wegen der hohen Temperaturen der letzten Tage konnten die Skeleton-Artisten erst am Mittwoch erstmals in die Bahn, auch gestern waren nur wenige Trainingsfahrten möglich. Vor allem der obere Teil, der direkt den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist, präsentierte sich viel zu weich. Dieses Problem betrifft zwar alle Fahrer, es wirkt sich aber nicht bei allen gleich aus. Mehrere Piloten haben auf die Weltcuprennen in Übersee verzichtet und sind früher als die Konkurrenz nach St. Moritz angereist. So konnten sie schon letzte Woche Trainingsfahrten absolvieren und sich optimal auf die EM vorbereiten. Ein Verzicht auf die Rennen in Kanada und den USA kam für die Schweizer Fahrer nicht infrage. Für sie ging es im Januar darum, Weltcup-Punkte zu sammeln. «Die brauchen wir, damit wir auch nächste Saison zwei Startplätze im Weltcup zugesprochen erhalten», erklärt Auderset.

Ausbezahlt haben sich die Rennen in Amerika für den 26-Jährigen allerdings nur bedingt. In Lake Placid (USA) machten ihm die äusseren Bedingungen zu schaffen. «Im Training war es -30 Grad kalt, im Rennen +5 Grad. Deshalb mussten wir beim Setup pokern und haben eine etwas zu aggressive Einstellung gewählt.» Mehr als Platz 22 lag damit auf der schwierigen Bahn nicht drin. In Park City (USA) war Auderset auf dem Weg zu einem Top-10-Resultat, als er am Ende einen Fahrfehler beging, in die Wand steuerte und auf Rang 22 zurückfiel. «Das war ein dummer Fehler, der mir normalerweise nicht passiert. Das war sehr ärgerlich. Bis dahin war meine Fahrt super, das ist das Positive, das ich mitnehme.» Der Abschluss der Übersee-Tour Ende Januar in Vancouver (CAN) hielt für den Düdinger eine weitere Enttäuschung bereit. Auf dem Whistler Mountain kämpfte er nicht nur mit den Tücken der Olympiabahn, sondern auch mit einer Grippe.

Der verflixte Horse Shoe

Ronald Auderset bleibt dennoch zuversichtlich für die heutigen kontinentalen Titelkämpfe, die Bahn in St. Moritz behagt ihm. «Es ist eine eher einfache, runde Gleiterbahn. Das entspricht meinem Fahrstil.» Wenn da nur nicht der verflixte Horse Shoe wäre. Die tückische Kurve in Form eines Hufeisens bereitet Auderset noch Sorgen. «Ich habe die optimale Linie noch nicht gefunden», sagte er nach dem gestrigen Training.

Heimvorteil geniesst Auderset im einzigen Schweizer Eiskanal kaum. Die Bahn wird jedes Jahr von Grund auf neu gebaut, und obwohl jede Kurve im Terrain genau ausnivelliert ist, gibt es jedes Jahr minimale Änderungen in der Linienführung. «Das Timing in den Kurven muss man jedes Jahr neu finden.» Umso mehr hätte sich der Freiburger viele Trainingsfahrten gewünscht.

«Wenn der Knopf aufgeht»

Anders als bei den Frauen, wo die Schweizerin Marina Gilardoni zu den Medaillenkandidatinnen zählt, wäre ein Podestplatz eines Schweizer Fahrers (neben Auderset startet auch Marco Rohrer) eine grosse Sensation. Für sie geht es primär um einen Platz in den Top 20 und die Qualifikation für den zweiten Lauf.

An der EM im letzten Jahr in La Plagne (FRA) hatte sich Auderset auf dem 13. Rang platziert. «Mein Minimalziel ist es, mein bisheriges Saisonbestresultat, den 18. Platz von Königsee, zu egalisieren», sagt er. «Von einem Podestplatz kann ich momentan nur träumen. Aber wer weiss, wenn plötzlich der Knopf aufgeht, ist vieles möglich. Ein Platz in den Top 10 wäre perfekt.»

Ende Februar folgt für Ronald Auderset bereits der nächste Höhepunkt. In Innsbruck startet er an den Skeleton-Weltmeisterschaften.

Skeleton-EM

Das Programm

St. Moritz. Weltcup und Europameisterschaft. Freitag. Männer:12.30 und 14.45 Uhr, zwei Läufe (mit Ronald Auderset und Marco Rohrer).Frauen:13.45 und 15.45 Uhr, zwei Läufe (mit Marina Gilardoni).

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