Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Von Spinnern und Neidern

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Boulevardpresse vermeldet derzeit wieder allerhand spannende Meldungen. Nein, ich spreche nicht vom ganzen Royal-Kram. Kate hat ein Glas Wasser verschüttet, Kate hat ihren Hamster gestreichelt, Harry hat Kates Hamster geschlagen, William hat Kate einen Orangensaft ans Bett gebracht, Harry hat Kate durchs Schlüsselloch beobachtet–who cares? Viel mehr interessieren mich als Sportredaktor die Fussballmeldungen, die die Welt bewegen. Denn auf der Insel verschleudert nicht bloss das Königshaus viel Geld, sondern zum Beispiel auch Mario Balotelli, beziehungsweise Gaga-Balotelli, wie ihn die Bild-Zeitung nennt. Der 22-jährige Fussballer von Manchester City, dessen Auto es bereits 27 Mal auf den Abschleppwagen geschafft haben soll, vertraut offenbar weder auf seinen Orientierungssinn noch auf Navigationssysteme. Jedenfalls hatte er gemäss «Bild» Angst, sich zu verfahren und dadurch zu spät zum geplanten Treffen mit seinem Berater zu erscheinen. Also drückte er in Manchester einem Taxifahrer 2000 Euro in die Hand, nicht etwa, um mitzufahren, sondern bloss, damit ihm dieser den Weg nach London weist. So musste sich Balotelli keine Gedanken über die Strecke machen und fuhr in seinem Maserati einfach bis nach London hinterher … Nun ja, in Zeiten, in denen das iPhone Touristen in Australien aus Versehen in die Wüste schickt, vielleicht gar keine so dumme Idee.

Geld spielt auch für Pelé, wie der ehemalige brasilianische Fussballer Edson Arantes do Nascimento genannt wird, keine Rolle. Der bedauernswerte Pelé hat aber dennoch ein Problem. Zwar ist für ihn klar, wer der beste Spieler der Fussballgeschichte ist–er selbst. Deshalb ist für ihn auch klar, wer stets im Mittelpunkt stehen sollte–er selbst. Leider aber ist für alle anderen beides überhaupt nicht mehr klar. Mit Lionel Messi hat vor drei Tagen ausgerechnet ein Argentinier mit seinen Toren 85 und 86 im Kalenderjahr 2012 einen neuen Torerekord aufgestellt. Die Fussballwelt liegt dem Genie zu Füssen. Die ganze Fussballwelt? Nun, nicht ganz: «Sein Kopfballspiel ist weit weniger effektiv, als es meines war. Er ist nicht so komplett wie ich», versuchte Pelé in der brasilianischen Zeitung «O Globo» zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Und da Pelé nicht gerade für seinen mehrfach gebrochenen, subtilen Humor bekannt ist, muss man davon ausgehen, dass seine jämmerliche Aussage sogar ernst gemeint war. Natürlich stellt er sich damit gleich selbst ins Abseits. Denn wie heisst es im Englischen so schön: «If you think you’re special, you’re probably not.» Wer von sich selbst sagen muss, er sei der Grösste der Geschichte, der ist es wohl ebenfalls eher nicht. Das gilt für Pelé–und erst recht für Balotelli …

Meistgelesen

Mehr zum Thema