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Remmidemmi mit ein bisschen Sport

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Der Super Bowl ist in den USA ein Riesending. Mehr als jeder zweite Einwohner verfolgte am Sonntag das Spiel zwischen den Baltimore Ravens und den San Francisco 49ers. 1,2 Milliarden Liter Bier werden in den USA an einem Super Bowl Sunday getrunken, 1,23 Milliarden Chicken Wings verputzt. Auch in Europa wird das Endspiel um die Amerikanische Football-Meisterschaft zunehmend gehypt, selbst in der Schweiz läuft es neuerdings nicht mehr im Schweizer Sportfernsehen, sondern auf SRF.

 Höchste Zeit, mich dieser Sportart anzunähern–mit Bier, Chips und ordentlich Vorfreude. Obwohl ich ein Freund des US-Sports und grundsätzlicher Amerika-Sympathisant bin, wird diese Freude jedoch bereits vor dem Anpfiff getrübt. Pathos und Patriotismus sind schlicht kaum auszuhalten. Da singen zunächst Kinder der Newton-Schule, in der im Dezember bei einem Amoklauf 26 Menschen ums Leben gekommen waren, gemeinsam mit Jennifer Hudson «America the Beautiful».Welch widerliche Effekthascherei!Ich befürchte Schlimmstes. Was kommt noch? Ein beinamputierter Kriegsveteran, der «The Show Must Go on» singt? Zum Glück nicht, es folgt Alicia Keys, die die Nationalhymne singt. Oder besser gesagt, Alicia Keys wimmert die Nationalhymne, sie schliesst die Augen, sie hebt die Stimme, sie zittert theatralisch. Fans und Spieler singen aufgekratzt mit, die Hand fest auf ihre Herzen gedrückt.

 Das Spiel beginnt. Und wird unterbrochen. Und wird unterbrochen. Und wird erneut unterbrochen. Unglaublich, wie sehr sich Netto- und Bruttospielzeit unterscheiden. Unglaublich auch, wie die Amerikaner Fussball langweilig und Football spannend finden können. Früh werden meine Augen schwerer. Daran ändert auch nichts, dass den Cheerleaderinnen buchstäblich fast die Titten – Pardon, aber anders kann man diese chirurgisch aufgemotzten Dinger auch in Zeiten einer intensiven Sexismus-Debatte nicht nennen – aus dem Top purzeln.

 Aber ich halte vorerst durch. Schliesslich soll die Halbzeit-Show ebenfalls ein Riesending sein. In Sachen Aufmerksamkeit steht sie mit dem Spiel selbst fast auf einer Stufe. Beyonce gibt sich alle Mühe, räkelt sich lasziv am Boden, intensive Lichter und spektakuläre Pyros lenken vom musikalisch mageren Gehalt ihrer Songs ab. Viel Getöse, viel Lärm, grösstmögliches Remmidemmi – wenig dahinter. Irgendwie ist die Halbzeitshow ein Spiegel der gesamten Veranstaltung. Beim dritten Song schlafe ich ein, er klingt wie ein Cover des zweiten, der seinerseits dem ersten bereits stark geähnelt hatte. Das Resultat lese ich am Morgen im Internet.

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