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Im Zweifelsfall der Kiwi-Dance

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Am Spengler Cup zählt das Geschehen neben dem Eis mindestens so viel wie dasjenige auf dem Spielfeld. Party lautet das Motto während der Altjahres-Woche in Davos. Die zumindest zahlenmässig grösste Party steigt im Fan-Zelt neben dem Eisstadion. Das riesige Konstrukt, in dem Tausende Partywütige Platz finden, erinnert an die Partyzelte am Oktoberfest in München, auch weil die Leute an beiden Orten bereits am späten Nachmittag auf den Tischen tanzen. Dieses Zelt ist in Davos der Schmelztiegel der Fans aus verschiedensten Ländern. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass auch hier die Freiburger die Fanhoheit haben – zumindest nach dem Sieg am Mittwoch. Ein Augenschein im Davoser Nachtleben …

23 Uhr: Regelmässige Spengler-Cup-Gänger schwärmen oft von schönen Begegnungen, völkerverbindenden Fanfreundschaften. Eine junge Frau im Gottéron-Trikot und ein nicht mehr ganz so junger Herr mit Mannheim-Schal lassen mit hemmungslosem Geknutsche vermuten, dass dies nicht aus der Luft gegriffen ist. Auf der Bühne ist ChueLee, die vielleicht schlechteste Band der Welt, die beispielsweise «Highway to Hell» von AC/DC in ein bemerkenswert schlechtes «Immer wemer hei wei, wirds hell» transformieren, weniger völkerverbindend zugange. «Wo sind die Schweizer?», schreien sie zunächst in die Runde, um dann anzufügen: «Schweizer ist man ja heutzutage schnell. Also: Wo sind die Eidgenossen?» In einem Kulturlokal würde die Band für diese dumme Bemerkung wohl ausgepfiffen, in Davos jedoch johlt das Zelt. Immerhin aber merken ChueLee im Verlaufe des Konzerts ebenfalls, welche Frage es wirklich zu stellen gilt: «Wo sind die Friburger?», ruft der Sänger bald schon ins Publikum – erneut grosses Gejohle.

24 Uhr: Teile des Publikums haben genug von «ChueLee». Da präsentiert sich der Bildschirm neben der Bühne fast wie eine Drohung, dort nämlich wird angezeigt, dass die Schweizer Band diese Woche noch an drei weiteren Abenden auftreten wird. Dass einige Zuschauer genug haben, zeigt sich darin, dass sie ihre eigene Musik zu machen beginnen. Und–es dürften Freiburger Fans sein. Denn was im Zelt angestimmt wird, ist der «Kiwi-Dance», dieses Scholololo, Scholololo, Schololololololololololo, mit dem Freiburger Fans und Spieler ihre Siege zu feiern pflegen. Dazu werden die Arme auf und ab bewegt, ganz nach dem Vorbild des Erfinders des Tanzes, Joel «Kiwi» Kwiatkowski. Ein bisschen so wie die «Bushwackers», die aber wohl bloss alten Wrestling-Fans ein Begriff sein dürften.

1 Uhr: Im Fan-Zelt ist Feierabend. Geknutscht wird immer noch viel und heftig, doch ob dies völkerverbindende Küsse sind, ist kaum noch ersichtlich, zu viele Männer sind oben ohne und so schwierig einer Fangemeinschaft zuzuordnen. Diejenigen, die nicht küssen, sind vom jähen Ende der Party kurz ein bisschen überfordert. Was macht man da? Genau, man stimmt den Kiwi-Dance an. Im Zweifelsfall wird dieser Tage in Davos nämlich stets der Kiwi-Dance angestimmt.

1.15 Uhr: Die letzten Fans werden rausgeworfen. Zeit für die einen, ins Bett zu gehen. Schliesslich haben sie mehr als genug dafür bezahlt. Eine Nacht im Drei-Sterne-Hotel kostet in Davos während des Spengler Cups schnell einmal an die 200 Franken pro Person, teilweise fast doppelt so viel wie zur Nebensaison. Selbst für ein Vierbettzimmer in der Jugendherberge blättert man nur unwesentlich weniger als 100 Franken pro Person und Nacht hin. Noch länger die Zeit totschlagen müssen indes die vielen Freiburger Fans, die mit dem ersten Zug nach Freiburg zurückreisen, denn der fährt erst um 4.54 Uhr. Länger im Ausgang bleiben wohl auch diejenigen Fans, die in der 15 Kilometer entfernten Zivilschutzanlage Wiesen übernachten. Sie bezahlen zwar nur 30 Franken, müssen aber ihren eigenen Schlafsack mitbringen …

1.30 Uhr: Nicht alle Einheimischen sind von der Invasion der Freiburger begeistert. Ein Davoser Fan, der betrunken in Richtung Dorf läuft, kann den Kiwi-Dance offenbar nicht mehr hören. Er verlangt von einer Gruppe singender Freiburger, endlich ruhig zu sein und droht – und er meint es sehr ernst – Prügel an. Seine Begründung: «Hier oben singt man das einfach nicht!» Da gehen viele Freiburger dann doch lieber in die Bar «Mona Lisa» im Dorfzentrum, die während des Spengler Cups die offizielle Gottéron-Fan-Bar ist. Dort geht es friedlicher zu und her. Der Präsident eines befreundeten HCD-Fanclubs schnappt sich das Mikrofon und wünscht Gottéron viel Glück. Und André Schultheiss, der Präsident des Fanclubs Sense, bedankt sich bei den Davosern artig für die Gastfreundschaft. Am Ende seiner kurzen Rede herrscht ein kurzer Moment der Stille. Was könnte Schultheiss da machen? Sie ahnen es, er stimmt den Kiwi-Dance an …

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