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Gottéron tanzt auf zwei Hochzeiten

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Als die Organisatoren des Spengler Cups vor zwei Jahren entschieden, nebst dem HC Davos jeweils ein zweites Schweizer Team am Turnier teilnehmen zu lassen, war dies ein geschickter Schachzug. Bis im vergangenen Frühling bekannt wurde, dass Gottéron am Traditionsturnier teilnehmen wird, war die die Meinung über den Event für den Grossteil der Freiburger Fans klar. Als Grümpelturnier ohne sportlichen Wert wurde der Cup oft bezeichnet, ein Turnier, mit dem sich der HCD die Taschen füllt, ein Turnier, das dafür sorgt, dass die Meisterschaft in der Schweiz in der attraktiven Altjahreswoche unterbrochen wird.

Invasion der Freiburger

Kaum jedoch hat Gottéron eine Einladung erhalten, haben die Freiburger Fans das Turnier ins Herz geschlossen. Dabei hat sich an den Vorzeichen sonst nichts geändert. Der Spengler Cup ist ein Einladungsturnier, die Zusammensetzung der Teams zwangsläufig willkürlich. Dieses Jahr etwa treten eine kanadische Auswahl, der Tabellenführer der deutschen, der Neunte der tschechischen, der Erste und Siebte der Schweizer und der Zehnte der russischen Liga gegeneinander an. Wie sehr die Akzeptanz für das Turnier in den Reihen der Freiburger dennoch gestiegen ist, war gestern in Davos unübersehbar. Mit einer Invasion der Freiburger rechne er, hatte Gottéron-Präsident Laurent Haymoz im Vorfeld gesagt.

Und er sollte recht behalten, egal ob in Restaurants, beim Glühweinstand, im Bus oder in den Bars, im Dorfkern von Davos wimmelt es dieser Tage von Schals und Trikots mit dem Gottéron-Emblem. Spätestens im Stadion wurde klar, dass sicherlich über 2000 Freiburger Fans ins Bündnerland gereist sind. Ihre Sprechchöre und Gesänge waren eine erfrischende Abwechslung zur klassischen Spengler-Cup-Stimmung, die oftmals in erster Linie im Mitgrölen deutscher Gassenhauer aus dem Stadionlautsprecher besteht. Gestern Nachmittag indes herrschte schlicht klassische Gottéron-Stimmung. Nach dem gestrigen 5:1-Sieg war es wie zuletzt immer: Ausgelassene Freiburger Spieler führten vor noch ausgelasseneren Fans ihr von Joel Kwiatkowski choreografiertes Freudentänzchen auf.

Disziplin statt Spektakel

Dass der Club selbst das Turnier sehr ernst nimmt, stand nie zur Debatte. Das zeigt allein schon die Auswahl der Verstärkungsspieler. Hans Kossmann hat mit den NHL-Spielern Patric Hörnqvist, Maxime Talbot und Bruno Gervais keine Spektakelmacher verpflichtet, sondern solide Arbeiter. Kossmann will mit seinem Team eine gute Visitenkarte abgeben. «Dass viele NHL-Stars hier sind, ist eine zusätzliche Motivation. Wir wissen, dass sehr viele Leute zuschauen», sagte der zufriedene Trainer gestern nach dem klaren Sieg gegen das leicht favorisierte Ufa. Auch Kossmann weiss, dass das Turnier in 50 Länder übertragen wird und allein in Übersee bis zu einer Million Zuschauer den Spengler Cup am TV verfolgen.

Dementsprechend konzentriert, diszipliniert und defensiv solid ging seine Mannschaft die gestrige Auftaktpartie an. Von Spektakel war lange Zeit nichts zu sehen. Wie zuletzt in der Meisterschaft versuchte Gottéron in erster Linie, dem Gegner möglichst wenige Chancen zu ermöglichen – mit Erfolg. «Ufa ist ein Team mit sehr viel Talent. Wir wussten, dass wir sie nicht in Fahrt kommen lassen dürfen. Denn sonst sind sie nur sehr schwer zu stoppen», so Kossmann. «Kloten hat letztes Jahr im Auftaktspiel gegen KHL-Team Riga 2:9 verloren. Das nimmt Team und Zuschauern die Freude am Spengler Cup.»

Sprunger spielt russisch

Gottérons Taktik ging voll auf. Von Beginn weg war Freiburg spielbestimmend, das insgesamt enttäuschende Ufa kam kaum zu Torchancen. Daran änderte auch der Führungstreffer der Russen in der 15. Minute nichts. Gottéron spielte unbeirrt weiter, drehte mit einem Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels das Spiel und hatte danach alles unter Kontrolle. Zehn Minuten vor Spielende schloss Andrei Bykow einen schönen Konter zum 3:1 ab und knickte damit die Hoffnungen der Russen, denen es in der Liga nicht nach Wunsch läuft und die deshalb an Heiligabend Trainer Wener Safin entlassen haben. Mit dem sicheren Sieg in den Händen konnte Gottéron in den letzten Minuten doch noch ein kleines Schaulaufen beginnen. Das gilt insbesondere für Julien Sprunger, der bei seinem Solo zum 4:1 zuerst den Gegenspieler tunnelte und dann auch noch den Torhüter umkurvte. «Ein Schweizer spielt russisch», merkte der Stadionsprecher treffend an.

Heute spielfrei

Dank dieses Sieges hat Gottéron heute spielfrei und trifft morgen Nachmittag im zweiten Gruppenspiel auf Vitkovice. Die Tschechen sind grundsätzlich weniger stark einzuschätzen als Ufa. Der Gruppensieg und damit die direkte Halbfinalqualifikation liegen für Freiburg deshalb durchaus im Bereich des Möglichen. Für Zuschauer und Spieler winken also weitere Tänzchen …

Telegramm

Gottéron – Ufa 5:1 (0:1, 2:0, 3:0)

Vaillant-Arena.–6504 Zuschauer (ausverkauft).–SR Piechaczek/Skilliter (De/USA), Arm/Fluri.Tore:16. Mirnow (Kolzow/Ausschluss Gamache) 0:1. 26. (25:20) Plüss (Bykow, Sprunger) 1:1. 27. (26:45) Mauldin (Ausschluss Heins!) 2:1. 50. Bykow (Talbot) 3:1. 54. Sprunger (Gervais) 4:1. 57. Knoepfli (Talbot/Ausschluss Schulakow) 5:1.Strafen:6-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 8-mal 2 Minuten gegen Ufa.

Freiburg-Gottéron:Conz; Heins, Kwiatkowski; Ngoy, Birbaum; Loeffel, Schilt; Gervais; Mauldin, Dubé, Gamache; Hörnqvist, Desharnais, Talbot; Sprunger, Bykow, Plüss; Vauclair, Hasani, Botter; Knoepfli.

Salawat Ufa:Tarkki; Atjuschow, Proschkin; Subarew, Kolzow; Konew, Blatak; Baranka, Schulakow; Chlistow, Sinojew, Saprikin; Mirnow, Kaigorodow, Pihlström; Trubatschew, Switow, Parschin; Stepanow, Gluchow, Musatow.

Bemerkungen:Gottéron ohne Jeannin, Brügger, Abplanalp und Cadieux (noch nicht für das Turnier gemeldet) sowie ohne Gerber (verletzt). 54. Timeout von Salawat.

Wahl zu den besten Spielern:Bykow und Mirnow.

 

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