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Alles eine Frage der Einstellung?

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Autor: frank stettler

Symptomatisch für das sechste Romand-Derby der Saison war eine Szene aus der 60. Minute: Als Gottéron alles, was es hatte, nach vorne warf, um sich doch noch in eine Verlängerung zu retten, scheiterte Sandy Jeannin aus nächster Nähe an Servette-Torhüter Tobias Stephan, der den Puck spektakulär in seiner Fanghand verschwinden liess. «Tobias ist schon ein ganz spezieller Mensch», sagte sein Trainer Chris McSorley. «Er ist der Garant dafür, dass wir in jeder Partie eine Siegeschance haben.» So auch am Samstag, als die Genfer auf nicht weniger als neun verletzte Akteure verzichten mussten, darunter Schlüsselspieler wie Eric Walsky, Morris Trachsler oder Dan Fritsche.

Die Leader in der Verantwortung

Mit einer Fangquote von 95 Prozent war der Internationale einer der Verantwortlichen für die dritte Niederlage Gottérons in den letzten vier Heimspielen. Eine Entschuldigung für die erneut magere Torausbeute ist Stephan allein aber nicht. «Offensichtlich haben wir in letzter Zeit gegen viele gute Goalies gespielt», so Freiburgs Trainer Hans Kossmann sarkastisch und wies damit auf die ungenügenden 1,6 Tore im Schnitt hin, welche Gottéron in den letzten fünf Partien erzielt hatte. «Wenn immer der gegnerische Goalie schuld sein soll, können wir gleich auf- hören.»

Nicht die Torhüter, sondern viel mehr die Einstellung sei der Grund für die momentane Formsuche der Freiburger, befindet Kossmann. «Jene Spieler, die für das Toreschiessen da sind, sollen Verantwortung übernehmen.» Damit meine er nicht Michael Knoepfli, der Gottéron kurz vor Ende des Startdrittels nach einer Durststrecke von über 500 Minuten ohne Treffer in Führung geschossen hatte. Angesprochen waren vermeintliche Leader wie Christian Dubé, Sandy Jeannin oder Julien Sprunger.

«Der Fokus fehlt»

Chancen waren gegen die ultradefensiv agierenden Genfer, welche ihre Zone mit fünf Mann auf der roten Linie abriegelten, genug vorhanden. Simon Gamache allein hatte zwischen der 45. und 51. Minute – als die Freiburger nach Toren von Rico Fata und Gaëtan Ausgburger 1:2 hinten lagen – gleich vier hochkarätige, das Einzige was der Kanadier aber traf, war zweimal die Torumrandung. «Toreschiessen hängt mit der Einstellung zusammen. Der Fokus fehlt», legt Hans Kossmann den Finger in die Wunde. Denn just seit der Gala-Vorstellung gegen den SC Bern (6:1) vom 21. Januar läuft bei den teilweise pomadig wirkenden Freiburgern kaum mehr was zusammen. «Erst in den letzten zwei Minuten spielten wir mit der nötigen Energie.» Sprunger hatte zu diesem Zeitpunkt nach einem weiteren Treffer von Genfs Topskorer Fata auf 2:3 verkürzt und nochmals Hoffnung aufkeimen lassen – vergebens. Trotz dem Schussverhältnis von 37:23 musste Gottéron als Verlierer vom Eis.

«Der Frust ist gross», machte Alain Birbaum kein Geheimnis um seine Gemütsverfassung. «In einer solchen Partie müssen wir doch zeigen, weshalb wir in der Tabelle vorne liegen. Aber seit einiger Zeit können wir unser Spiel nicht mehr durchsetzen. Weshalb das so ist, darauf müssen wir die Antwort finden.»

McSorleys Stolz

Eine merklich bessere Laune als die Freiburger hatte selbstredend Chris McSorley. Mit dem Sieg im St. Leonhard kletterte seine Mannschaft erstmals in dieser Saison über den Strich. «Mit all unseren Ausfällen war es heute wie David gegen Goliath. Zudem liefen Goran Bezina und Brian Pothier am Ende auf den Felgen. Ich bin sehr, sehr glücklich über diese Leistung. Es ist einer der stolzesten Momente, seit ich in Genf bin.» Dank dem ersten Auswärtssieg in den sechs Begegnungen zwischen Genf und Gottéron sind die Servettiens, die im Fernduell um den achten Platz die Bieler überholten, auf Playoff-Kurs. Dass die beiden Equipen in einem allfälligen Viertelfinal erneut aufeinandertreffen, ist nach diesem Wochenende indes nicht mehr wahrscheinlich.

Telegramm

Gottéron – Servette 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)

St. Leonhard. – 6800 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kurmann/Reiber, Kehrli/Kohler.Tore:19. Knoepfli (Afanasenkow, Abplanalp) 1:0. 21. Fata (Stephan) 1:1. 35. Augsburger 1:2. 53. Fata (Simek, Rivera) 1:3. 58. Sprunger (Plüss, Loeffel) 2:3.Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Gottéron; 4-mal 2 Minuten gegen Servette.

Gottéron: Huet; Heins, Birbaum; Ngoy, Abplanalp; Barinka, Loeffel; Collenberg; Sprunger, Jeannin, Plüss; Gamache, Dubé, Hasani; Cadieux, Botter, Vauclair; Knoepfli, Brügger, Afanasenkow; Lüssy.

Servette: Stephan; Mercier, Bezina; Pothier, G.-A. Randegger; Stalder, Vermeille; E. Antonietti; Simek, Rivera, Fata; Rubin, Salmelainen, Vampola; B. Antonietti, F. Randegger, Friedli; R. Gerber, Augsburger, Pivron; J. Savary.

Bemerkungen:Freiburg-Gottéron ohne Rosa, L. Gerber und Bykow. Genf-Servette ohne Walsky, Vukovic, Berthon, P. Savary, Gautschi, J. Fritsche, D. Fritsche, Trachsler (alle verletzt) sowie Hecquefeuille (überzähliger Ausländer). – Pfosten-/Lattenschüsse: 14. Simek, 45. und 50. Gamache. – Timeout Gottéron (59:09), danach ohne Torhüter.

Die FN-Besten:Knoepfli und Stephan.

«Wenn immer der gegnerische Goalie schuld sein soll, können wir gleich aufhören.»

Autor: Hans Kossman

Autor: Trainer Gottéron

Der Freiburger Simon Gamache wird von zwei Genfern in die Zange genommen.Bild Charles Ellena

Nati-Pause: Aussicht auf harte Trainingseinheiten für alle

Ohne Freiburger spielt die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft diese Woche in Minsk den Belarus Cup. Für Gottéron beginnt der Quali-Endspurt von vier Spielen am 17. Februar mit der Heimpartie gegen Biel. «Positiv ist, dass wir komplett trainieren können», sagt Trainer Kossmann. Ob die Pause nach den zuletzt dürftigen Vorstellungen seines Teams zum richtigen Zeitpunkt kommt, liess er offen. «Wir müssen die Pausen nehmen, wie sie kommen.» Mehr war ihm nicht zu entlocken. Doch wer den Kanada-Schweizer kennt, weiss, dass seine Spieler in den nächsten Tagen hart gefordert werden. Bis zu den Playoffs gibt es noch eine Menge zu tun. Bis zur Partie gegen die Seeländer sollten auch die angeschlagenen Andrei Bykow, Pavel Rosa und Lukas Gerber wieder fit sein.fs

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