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Die Schweiz als Entwicklungsland

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 «Das finnische Modell muss uns als Vorbild dienen», sagte der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, Sébastien Roduit, vor dem Spiel. «Vor zehn Jahren befanden sie sich noch in denselben Gewässern wie wir, bevor sie angefangen haben ein Jugendprogramm auf die Beine zu stellen, das auf ihre körperlichen Charakteristika zugeschnitten ist. Mit dem von ihnen entwickelten schnellen Passspiel und der guten Schussqualität haben sie sich zu einer der zehn besten Mannschaften Europas gemausert.»

 Schweiz vom schnellen Passspiel überfordert

Gestern Abend zeigte sich im Freiburger St. Leonhard, dass der Weg für die Schweiz, auch nur annähernd an Vorbild Finnland heranzukommen, noch ein weiter ist. Gegen die in der EM-Qualifikation noch ungeschlagenen Nordeuropäer konnte das Heimteam nur knapp eine Viertelstunde mithalten. Nach 14 Minuten waren die Schweizer noch mit den Finnen auf Tuchfühlung (25:27). Zur Halbzeit, also nur sechs Minuten später, lautete das deutliche Verdikt bereits 29:49.

Den Finnen, die im ersten Viertel etwas gar nonchalant aufgetreten waren, reichte es, kurz die Intensität zu erhöhen, um die Partie frühzeitig zu entscheiden. Die Gäste überforderten die Schweizer mit ihrem Tempo und insbesondere dem schnellen, genauen Passspiel. Bis sich die Schweizer Defensive überhaupt wieder sortiert und orientiert hatte, kam jeweils bereits ein Finne aus bester Position – oft völlig frei stehend – zum Schuss. Auffälligste Akteure waren Hanno Möttölä, der es als erster und bisher einziger Finne in die NBA schaffte (2000-2002 Atlanta Hawks) sowie der in der russischen Liga bei BK Chimki engagierte Petteri Koponen.

 Wie eine Show der Harlem Globetrotters

In der zweiten Hälfte wurde es für die Schweizer zum Teil richtig bitter. Obwohl die Gäste nicht mehr mit letzter Konsequenz agierten und sämtliche Ersatzspieler einsetzten, führten sie die Schweizer vor den Augen des Schweizer NBA-Stars Thabo Sefolosha, der nach einer langen Saison mit Oklahoma City auf die EM-Qualifikation verzichtet, phasenweise richtiggehend vor. Zwischenzeitlich erinnerte das Spiel an eine Show der Harlem Globetrotters. Einerseits, weil die Finnen ihr spektakuläres Passspiel bis an die Grenze zur Arroganz ausreizten und die Schweizer immer wieder ins Leere springen liessen, andererseits, weil die bedauernswerten Schweizer ihrem agileren, physisch, spielerisch und mental besseren Gegner absolut nichts entgegenzusetzen hatten. Im dritten Viertel kam das Heimteam gerade einmal auf acht Punkte. Auch der fehlerhafte Stefan Petkovic blieb den Beweis schuldig, dass er für höhere europäische Aufgaben bereit ist.

EM in weiter Ferne

Obwohl die Schweiz in den letzten Minuten noch ein bisschen Resultatkosmetik betreiben konnte, fiel das Schlussresultat mit 60:89 am Ende vernichtend aus. Damit ist der ohnehin wenig realistische Traum von der Qualifikation für die EM 2013 in Slowenien in weite Ferne gerückt. Dafür müssten sich die Schweizer auf einem der ersten drei Ränge der Tabelle platzieren. Nach Polen und Belgien war gestern aber auch Finnland mindestens eine Nummer zu gross für die Schweiz. Kaum vorstellbar, dass das Team von Sébastien Roduit in den Rückspielen eines dieser Teams ernsthaft gefährden, geschweige denn schlagen könnte. So scheint für die Schweiz der vierte Rang–unmittelbar vor dem inferioren Albanien, das am Donnerstag (20 Uhr, St. Leonhard) der nächste Gegner ist–reserviert zu sein. Und wenig spricht dafür, dass für die Schweizer Basketballer in zehn Jahren alles rosiger aussehen wird.

Telegramm

Schweiz – Finnland 60:89 (29:59)

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