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Weihnachtsvorfreude

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Weniger als elf Monate bis Weihnachten. Ich freu mich schon. Im Januar finde ich Weihnachten nämlich am schönsten: endlich Ruhe nach der Stillen Zeit. Kein sterbender Baum in der Stube als Symbol für das Wunder des Lebens (ich habe das Konzept nie ganz verstanden). Und man muss nichts Gutes mehr tun, man hat ja schon Dezember was gespendet.

Alles in Butter also. Wären da nicht die Mailänderli. Es sind immer die Mailänderli, die übrig bleiben. Die Spitzbuben? Schon am Samichlaustag rübis und stübis weggemampft. Wir mussten zweimal nachbacken. Die Anischräbeli waren im Nu weg, auch wenn sie sich mit Händen und Füessli dagegen wehrten, und die letzten Zimtsterne verputzte die nimmersatte Verwandtschaft am Stephanstag. So soll es auch sein. Weihnachtsguetsli sind wie schlechte Gewohnheiten: Sie haben im neuen Jahr nichts verloren.

Aber jetzt ist Ende Januar; die Pralinen, die wir geschenkt bekommen haben, sind schon alle weg, und ich hab sogar schon einmal die Laufschuhe geschnürt, um den angefutterten Kalorien davonzurennen (aber dann durfte man nicht in den Wald, wegen der Sturmgefahr) – und noch immer liegen vier einsame Mailänderli in der Guetslibüchse. Ein König, ein Schaf, ein Esel und ein Stern. Ein halbes Krippenspiel. Und ein stummer Vorwurf: Wieso wir?

Die Ersten werden die Letzten sein. Nirgendwo ist das wahrer als bei den Mailänderli. Sie sind die ersten Guetsli, die wir backen. Weil die Kinder es lieben, den Teig mit den Förmchen auszustechen. Aber dann bleiben sie liegen. Die Mailänderli haben, entgegen ihrem Namen, kein italienisches Temperament. Sie sind die bescheidensten Gebäcke auf dem Guetsliteller. Die Spitzbuben geben an mit ihren inneren Werten, die Anisbrötli führen sich als Model auf, und die gefüllten Datteln feilschen mit Marzipan um unsere Gunst. Bescheidenheit mag eine Tugend sein, aber sie bringt einen nicht weiter.

Aber was tun mit den harten Keksen? Man könnte sie zu Studentenschnitten weiterverarbeiten. Aber vier Mailänderli reichen nicht. Ich müsste also neue backen und wieder alt werden lassen. Auch keine Lösung. Ich habs: Ich bewahre sie auf, und nächste Weihnachten legen wir sie einfach zu den anderen Guetsli dazu. Sieht schön aus, und es isst sie ja sowieso niemand – das fällt also gar nicht auf. Und wenn das Gelb verblasst, einfach mit Acrylfarbe ein bisschen aufhübschen. Und von Generation zu Generation weiterreichen.

Ausserdem haben wir so im Dezember weniger zu tun. Sie finden das jetzt vielleicht übertrieben, aber in weniger als elf Monaten ist Weihnachten. Dann sind sie froh um alles, was sie schon jetzt erledigt haben. Frohes Fest.

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