Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Lebendige Sensler Traditionen im Bild

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Drei Generationen einer Taferser Familie treffen sich an einem Samstagmorgen in einer grossen Halle, um gemeinsam Sensler Brätzele herzustellen. Die Eisen werden langsam heiss, und schon bald durchzieht der Duft der ersten Brätzele den grossen Raum. Bis die vielen Kilo Teig verarbeitet sind, vergehen mehrere Stunden. Diesen Prozess des emsigen Arbeitens, des Familientreffens der besonderen Art und der speziellen Atmosphäre so kurz vor der Martinskilbi hat der Fotograf Aldo Ellena szenisch festgehalten. Er hat dabei versucht, einen anderen Zugang zu finden, als er dies sonst in seinem Berufsalltag als Pressefotograf bei den «Freiburger Nachrichten» tut. Um diesen Wechsel auch technisch zu vollziehen, hat er analog fotografiert und ein quadratisches Format gewählt.

Immaterielles Kulturerbe

Die Bilderserie über das Herstellen von Brätzele ist Teil der neusten Ausstellung des Sensler Museums in Tafers mit dem Titel «Lääbesfrüüd – Lebendige Traditionen des Sensebezirks». Sie gibt einen Einblick in die Tätigkeiten und Bräuche, welche die Senslerinnen und Sensler pflegen und an die nachkommenden Generationen weitergeben. Die Ausstellung von drei Fotografen (siehe Kasten) ist auch Teil des dreijährigen Projekts «Tradifri – Lebendige Traditionen in Bildern», welches das kantonale Amt für Kultur vor drei Jahren lanciert hat und das noch bis Ende dieses Jahres läuft (die FN berichteten).

Ziel von Tradifri ist es, in allen Bezirken lokale Traditionen im Bild zu zeigen. Dies zum einen in Form eines konkreten Auftrags an professionelle Fotografen. Zum anderen ist es ein Aufruf an die Bevölkerung, ihre Sicht auf Traditionen in Amateurbildern festzuhalten und auf sozialen Netzwerken mit anderen zu teilen. Das schweizerische Inventar des immateriellen Kulturerbes umfasst derzeit bereits 80 Einträge von lebendigen Traditionen im Kanton Freiburg.

Ein Nebenschauplatz

Neben den Brätzele gehört auch die jährlich stattfindende Antoniusfeier im Buechechäppeli zu den lebendigen Sensler Traditionen. Diese Feier zu Ehren des Schutzpatrons von Bauern und Haustieren mitten im winterlichen Wald erfreut sich schon seit vielen Jahren grossen Zuspruchs. FN-Fotografin Corinne Aeberhard zeigt in ihren Bildern aber bewusst nicht den Hauptakt, also die Zelebration der Messe im Wald, sondern hat sich auf kleine Details auf Nebenschauplätzen konzentriert. So ist zum Beispiel eine Reitergruppe zu sehen, die an den Anlass anreist. Ein anderes Bild zeigt ein Ensemble von Alphörnern, die im Schnee abgestellt sind, bis sie zum Einsatz kommen.

Sprache im Bild

Wohl am schwierigsten hatte es die dritte beteiligte Fotografin, Florence Gross. Sie stand vor der Frage, wie man die senslerdeutsche Sprache im Bild darstellen kann. «Sie sollte etwas fotografieren, was man eigentlich nicht fotografieren kann», erklärte Franziska Werlen an der gestrigen Medienorientierung. Schliesslich hat sich die Künstlerin entschieden, diese Aufgabe an einem Ort umzusetzen, an dem der Sensler Dialekt bewusst gepflegt und gesprochen wird: am Freilichtspiel «Hörti Zytte», das letztes Jahr in Friseneit bei Bösingen aufgeführt wurde. Die Multimediaproduzentin hat dazu einige der Amateurdarsteller kunstvoll in Szene gesetzt, und sie hat von ihnen Starporträts à la Hollywood angefertigt: grossformatig, detailbewusst und perfekt ausgeleuchtet.

Gut eingebettet

Auch wenn «Lääbesfrüüd» vor allem eine Fotoausstellung ist, so hat das Team um Franziska Werlen die Bilder gut eingebettet. Zum einen hat das Museum diverse Objekte, welche perfekt zum Thema und zu den Bildern passen, in seinem reichhaltigen Fundus. Zum anderen befasst sich auch die Dauerausstellung im Museum mit Sensler Traditionen. So wird die aktuelle Ausstellung mit mehreren Hörstationen ergänzt, an denen Zeitzeugen über ihre persönliche Wahrnehmung dieser Bräuche erzählen. Ausserdem plant das Museum in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Wier Seisler ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Workshops, unter anderem mit einem Jodel-Crashkurs.

Sensler Museum, Tafers, Ausstellung vom 3. Februar bis 8. April; Vernissage: heute Freitag, 2. Februar, 18 Uhr.

«Florence Gross sollte etwas fotografieren, was man eigentlich nicht fotografieren kann.»

Franziska Werlen

Leiterin Sensler Museum Tafers

Zu den Personen

Pressefotografen und Multimediaproduzentin

In der neuen Wechselausstellung «Lääbesfrüüd» im Sensler Museum in Tafers zeigen zwei Fotografinnen und ein Fotograf ihre persönlichen Eindrücke von drei lebendigen Sensler Traditionen. Aldo Ellena ist 51  Jahre alt und wohnt in Plaffeien. Er ist seit bald 30  Jahren Pressefotograf und einer von drei Hausfotografen der «Freiburger Nachrichten». Seit einigen Jahren gehört auch Corinne Aeberhard zum Stamm der FN-Fotografen. Sie ist in Ried bei Kerzers aufgewachsen und wohnt heute in Donatyre  VD. Zuerst hat sie als Journalistin für die FN gearbeitet, dann eine fotografische Ausbildung an der Schweizer Journalistenschule in Luzern absolviert. Die 48-Jährige ist neben ihrer Tätigkeit als Pressefotografin auch als freie Fotografin tätig. Florence Gross ist die Jüngste im Dreierbund. Sie ist 29  Jahre alt und in Guschelmuth im Seebezirk aufgewachsen. Heute wohnt sie in der Stadt Freiburg. Sie hat eine multimediale Ausbildung an der HTW Chur gemacht und ist als freie Fotografin und Multi­media­produzentin tätig.

im

Meistgelesen

Mehr zum Thema