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«Ich hatte bisher keine Zeit für Wehmut»

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Die letzten Sitzungen sind gehalten und der Schlüssel für die Gemeindeverwaltung ist abgegeben: Die Amtszeit von Irene Herzog als Gemeindepräsidentin von Zumholz neigt sich mit der bevorstehenden Fusion zwischen Plaffeien, Oberschrot und Zumholz dem Ende zu. Zeit, um deswegen sentimental zu werden, habe sie bisher aber noch keine gefunden, erklärt Irene Herzog: «Aber das kommt sicher noch. Die Aufräum-, Übergabe- und Schlussarbeiten gaben viel mehr zu tun, als zunächst vermutet. So dass ich bisher gar keine Zeit für Wehmut hatte.» Nur in einigen ruhigeren Momenten sei ihr der baldige Abschied von der Politik bewusst geworden – etwa an der letzten Sitzung des Gemeinderates: «Dass ich viele der Leute, mit denen ich während meiner Amtszeit zusammengearbeitet habe, nun deutlich weniger sehen werde, schmerzt mich am meisten.»

Beruf, Familie und Politik

Den dörflichen Charakter und die aufgestellte Bevölkerung der kleinsten Sensler Gemeinde schätzen gelernt habe sie vor 25 Jahren, erinnert sich Irene Herzog. In Volketswil im Kanton Zürich aufgewachsen, verschlug es die ausgebildete Pharmazeutin an der Seite ihres Ehemannes Klaus, der in der Region eine neue Stelle antrat, ins Sense Oberland. «Uns hat es auf Anhieb gut gefallen. So gut, dass wir gleich geblieben sind.» Das junge Ehepaar lebte sich schnell im Allmendquartier in Zumholz ein, wo es eine Familie mit drei Kindern gründete und mit der Herzog Forsttechnik AG eine eigene Firma aufbaute.

Neben der Arbeit im Büro des Forsttechnik-Unternehmens und den familiären Verpflichtungen habe sie es zunächst nicht gewagt, noch ein zusätzliches Amt in der Politik zu übernehmen. «Das war ein Thema, das mich zwar schon immer sehr gereizt hat», erzählt Irene Herzog, «mit dem ich mich aber erst befassen wollte, wenn die Kinder ein gewissen Alter erreicht haben.» Im Frühjahr 2006 war es soweit: Irene Herzog kandidierte für den Gemeinderat und wurde in stiller Wahl gewählt. Fünf Jahre später übernahm sie das Amt der Gemeindepräsidentin. Dass sie als unabhängige Politikerin in ihrer Amtszeit auf die Unterstützung einer Partei verzichten musste, habe sie nie als Nachteil empfunden, erklärt die 52-Jährige: «Von uns war niemand Mitglied in einer Partei, und es hat trotzdem sehr gut funktioniert. Vielleicht gerade deshalb: Die Sache stand immer im Vordergrund.»

Umso wichtiger sei es gewesen, die Unterstützung der Bevölkerung zu spüren. «Die Zumhölzlerinnen und Zumhölzler haben immer engagiert am politischen Leben teilgenommen und damit die Gemeinderäte in ihrer Arbeit unterstützt.» Die Gemeindeversammlungen zu leiten sei deshalb eine Freude gewesen. «Auch wenn es mal Kritik gab, wurde diese stets auf konstruktiver Ebene geäussert.»

Zeit zum Reisen und Wandern

Sich stets der Unterstützung in der eigenen Gemeinde versichern zu können, habe sich als willkommene Motivation für die vielen Sitzungen herausgestellt, der sie im Laufe ihrer Amtszeit beiwohnte. «Ich habe mich gerne für Zumholz eingesetzt und die Gemeindeinteressen in verschiedenen Verbänden vertreten», sagt die Syndique: «Das war zwar nicht immer einfach, aber ohne diese Zusammenarbeit wäre es nicht gegangen.» Deshalb sei es auch gut, dass die Fusion nach vielen Jahren der Gespräche und Vorbereitungen nun endlich umgesetzt werden könne: «Die Zeit hierfür ist reif.»

Wieder mehr Zeit für Leidenschaften zu haben, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind, darauf freut sich Irene Herzog mit Blick auf ihre «Nach-Gemeinderats-Ära» am meisten. «Ich werde es schätzen, nun wieder vermehrt selbst über meine Agenda bestimmen zu können», sagt die leidenschaftliche Wanderin. «Ich bin gerne in der Natur und möchte wieder mehr Energie in den Garten investieren. Aus­serdem reise ich sehr gerne – alles Hobbys für die man gar nicht genug Zeit haben kann.»

Zur Person

Die letzte Syndique von Zumholz

Nach 183 Jahren geht die Geschichte der eigenständigen Gemeinde Zumholz nun zu Ende: Die bevölkerungs- und flächenmässig kleinste Gemeinde des Sensebezirks fusioniert auf Anfang 2017 mit Oberschrot und Plaffeien. Als letzte Gemeindepräsidentin von Zumholz hat Irene Herzog am letzten Kapitel der Gemeindegeschichte wesentlich mitgeschrieben. Die gebürtige Volketswilerin arbeitet seit 2006 in der fünfköpfigen Exekutive von Zumholz mit, wo sie zunächst für das Bildungsressort zuständig war. 2011 übernahm sie das Amt der Gemeindepräsidentin von ihrer Vorgängerin Danielle Julmy. Irene Herzog ist 52-jährig, Mutter von drei Kindern und leitet gemeinsam mit ihrem Ehemann Klaus die Herzog Forsttechnik AG in Zumholz.

mz

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