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Auto-Abstellplätze sollen kosten

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Gut fünf Jahre sind seit der Einführung der umstrittenen Regelung auf Alp- und Waldstrassen im Sense-Oberland vergangen. Kantonsingenieur André Magnin hat nun eine Nachtragsverfügung zu den damals beschlossenen Verkehrsmassnahmen veröffentlicht. Diese lag bis zum 7. August auf. Die neuen Massnahmen im Perimeter der Mehrzweckgenossenschaften Schwyberg-Ättenberg, Muscherental und Ärgera-Höllbach bestehen hauptsächlich in der Aufhebung der Parkverbote beidseitig der Wege sowie in der teilweise geänderten, versetzten oder erneuerten Signalisation. Die Verfügung steht im Zusammenhang mit der öffentlichen Auflage des Projekts für fünf Autoabstellplätze vor gesperrten Alp- und Waldstrassen im Sense-Oberland (siehe FN vom 25. Juli). Denn die Fahrverbots-Schilder müssen teilweise versetzt werden, damit das kantonale Amt für Wald, Wild und Fischerei die Plätze an Orten einrichten kann, die auch Sinn machen (siehe blauer Kasten).

«Wir wollen eine Wertschöpfung erzielen, die vor Ort wieder investiert wird.»

Alfons Piller

Gemeinderat Plaffeien

 
 

Gegen die Nachtragsverfügung und gegen das Projekt der Fahrzeugabstellplätze haben die Gemeinden Plaffeien und Plasselb sowie die Kommission für Integrale Berglandsanierung Sense-Oberland (IBS) Einsprache erhoben, wie sie auf Anfrage der FN erklärten. Dabei geht es ihnen vordergründig um drei Dinge: Sie fordern, dass Parkplatzgebühren erhoben werden, sie stören sich daran, dass die Auflage mitten im Sommer, in der Sitzungspause der Gemeinderäte und Genossenschaften, erfolgte. Und sie bedauern, dass die Gemeinden in dieser Sache seit 2013 nicht mehr angehört worden sind. «Wir konnten 2013 letztmals Stellung nehmen und hatten damals noch gewisse Änderungen an Strassenstücken verlangt, die nicht vollständig übernommen wurden», sagt der Plaffeier Ammann Otto Lötscher. Auch Plasselb ist nicht vollends glücklich mit der Nachtragsverfügung. Diese sieht etwa vor, den Zugang zum Kiesparkplatz an der Ärgera hinter dem Fussballplatz für Autos zu sperren. Das will der Gemeinderat ändern. «Es handelt sich dabei weder um eine Wald-, noch um eine Forststras­se», argumentiert Vize-Ammann Anton Rüffieux.

Grundeigentümer entlasten

Die vier Mehrzweckgenossenschaften (MZG) Muscherental, Schwyberg-Ättenberg, Ärgera-Höllbach und Schwarzsee fordern, dass auf den geplanten Abstellplätzen eine Parkplatzbewirtschaftung eingeführt wird. Sie haben deshalb via IBS-Kommission gemeinsam eine Einsprache gemacht. Die Einnahmen aus der Parkplatzbewirtschaftung sollen in den Unterhaltsfonds der Genossenschaften fliessen, um die Anstösser der Alp- und Waldstrassen bei deren anfallenden Kosten für den periodischen Unterhalt der Wege zu entlasten, wie Oskar Lötscher, Präsident der MZG Schwyberg-Ättenberg und Präsident der IBS-Kommission erklärt. Er geht davon aus, dass der Grossteil der Leute bereit wäre, für den Parkplatz zu bezahlen. Das sieht auch Alfons Piller so, Präsident der MZG Schwarzsee und Vorstandsmitglied der MZG Schwyberg-Ättenberg. Wer die Berge nicht zu Fuss begehen könne, sei froh darüber, mit dem Auto hinaufzufahren und dann auch einen Parkplatz vorzufinden. «Wir wollen eine Wertschöpfung erzielen, die vor Ort wieder investiert wird», sagt Piller zum Zahlungssystem. Vorlage soll das Parkplatzbewirtschaftungsreglement der Gemeinde Plaffeien sein. Dieses sieht eine maximale Gebühr von fünf Franken pro Tag vor.

«Die Frage stellt sich, wer das Ganze dann kontrolliert.»

Andreas Binz

Sektorchef beim Amt für Wald, Wild und Fischerei

 

Noch nie dagewesen

Dies wäre seines Wissens der erste Freiburger Fall mit bewirtschafteten Parkplätzen eingangs gesperrter Alp- und Waldwege, meint Andreas Binz, Sektorchef Walderhaltung und Raumplanung beim Amt für Wald, Wild und Fischerei. «Die Frage stellt sich, wer das Ganze dann kontrolliert», so Binz. Die fünf geplanten Abstellplätze befänden sich allesamt auf Staatsboden. Da der Staat auch Mitglied der Mehrzweckgenossenschaften sei, könne er sich vorstellen, dass nicht per se eine Ablehnung gegenüber einer Parkplatzbewirtschaftung da sei. «Es wäre jedenfalls zu diskutieren», so Binz. Er sieht aber noch viele offene Fragen, wie etwa den Verteilschlüssel der Einnahmen. Die Vertreter der Mehrzweckgenossenschaften und Gemeinden hoffen, dass es noch zu einem klärenden Gespräch kommt, bevor das Kantonsgericht über die Einsprachen zur Verfügung und das Amt über die Einsprachen zum Parkplatzprojekt entscheidet.

Zum Projekt

88 Parkplätze an fünf Standorten

Das Projekt «Fahrzeugabstellplätze zur Umsetzung der Verkehrsmassnahmen auf Alp- und Waldwegen im Sense-Oberland» sieht fünf bekieste Parkplätze vor. Die Standorte befinden sich bei der Ärgerabrücke und in der Nähe des Steinbruches Tatüren in Plasselb, bei der Engertswilera in der Nähe des Forsthauses Hölli in Plasselb, vor der gesperrten Waldstrasse zum Schmutzes Schwyberg auf der Strasse zum Gross Schwyberg sowie auf der gegenüberliegenden Bergseite beim Glunggmoos. Es entstehen 88 Parkplätze, 12 bis 22 je nach Standort. Beim Glunggmoos gibt es schon einen Parkplatz, an den anderen Orten werden die Rundholzlager umfunktioniert, deshalb sind gemäss Andreas Binz vom Amt für Wald, Wild und Fischerei nur geringfügige Anpassungen nötig.

ak

Natur und Tourismus

Pro Natura und der Tourismus begrüssen ein Zahlungssystem

Pro Natura Freiburg erhebt keine Einsprache zur Nachtragsverfügung des Alp- und Waldstrassenreglements oder zum Projekt der Fahrzeugabstellplätze, wie Co-Geschäftsführer Luca Maillard auf Anfrage erklärt. Er findet es legitim, dass die Plätze der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Pro Natura würde eine Bewirtschaftung der Parkplätze begrüssen, so Maillard. Denn dies könne bewirken, dass weniger Autos auf die Alpen fahren. Andererseits könne sie auch Wildparkierer verursachen, die dann Fauna und Flora stören.

Aus touristischer Sicht sei nichts gegen die Parkplatzbewirtschaftung einzuwenden, sagt Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus. Er habe in Zusammenhang mit der Sperrung von Alpstrassen oft von den Leuten gehört, dass sie bereit wären, einen Fünfliber zu bezahlen, um hinauffahren zu können. Dies gelte wohl auch für die Parkplätze. «Vor allem, wenn das Geld dann dem Strassenunterhalt zugutekommt», so Kaeser.

ak

 

 

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