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Wanderwege sind die Visitenkarte der Region

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn man Christian Raemy fragt, wie viele Kilometer er im Jahr für sein Hobby zu Fuss absolviert, lächelt er nur. Es müssen viele sein. «Ich kenne jeden Meter Wanderweg und jede Tafel hier», sagt er. Er kontrolliert, reinigt und repariert die Tafeln der Wanderwege im Vully, schneidet das Gebüsch zurück und rapportiert wenn nötig Probleme den zuständigen Stellen beim Freiburgischen Tourismusverband, der die Arbeiten koordiniert. Zurzeit ist für Raemy Hochsaison, er macht die Signalisation für die Wanderfreudigen bereit: «Ich muss bis Ostern durch sein, dann beginnt die Saison.» Aktuell sei noch kein Betrieb, da mache es auch nichts, wenn er einmal eine Tafel für einen Tag oder zwei abmontiert und erneuert.

Bei einer Runde mit Raemy durch den Vully sind vielerorts die charakteristischen gelben Tafeln zu sehen. Der touristische Nutzen eines umsichtig signalisierten Wanderwegnetzes sei gross, sagt Raemy. Für seine Arbeit gibt es eine umfangreiche Dokumentation. «Da kann nicht jeder machen, was er will», sagt er.

Schweizer Sauberkeitsfimmel?

Raemy reinigt mit Wasser aus der PET-Flasche und einem Tuch zwei Tafeln am Seeufer­weg in Môtier. Tafeln unter Bäumen müsse er regelmässig reinigen, zum Beispiel wegen des Blütenstaubs. Saubere Signale seien wichtig: «Die Wanderwege sind Visitenkarten für unsere Region.» Er erinnere sich an ein Paar aus Asien, sagt Raemy und lächelt. Diese hätten ihm verblüfft zugeschaut, als er im Chablaiswald eine Tafel reinigte. «So stellten sie sich wohl die typisch schweizerische Sauberkeit vor.»

Häufig muss er Korrekturen an den Tafeln vornehmen. «Da kleben wir oft einfach den neuen Text drauf», so Raemy, eine neue Tafel könne rasch einmal bis zu 300 Franken kosten. Danach fährt er weiter; der neue Standort: der Punkt Champ Ribaud auf 581 Metern Meereshöhe hinter dem Restaurant Mont-Vully. Raemy montiert eine Tafel mit der Aufschrift «La Sauge/Cudrefin» ab. Eine andere erhält zur Angabe «Mont-Vully» den Zusatz «Plan Châtel» aufgeklebt.

In seinem Geländewagen liegen überall gelbe Tafeln herum. Und ein Ordner, in dem jeder Standort, jede einzelne Tafel feinsäuberlich mit Bild, Koordinaten, dem Text und allfälligen Korrekturen verzeichnet ist. Zurzeit nehme er vermehrt Tafeln ab, um sie beidseitig zu beschriften, «dann sieht man sie besser von allen Seiten». Manchmal müssten die Ziele geändert werden, oder die Wanderzeiten. Es komme auch vor, dass er neue Routen aussteckt, zum Beispiel wenn sie ihm attraktiver erscheinen.

Raemy fährt über einen Feldweg Richtung Broyekanal. Es fällt auf, dass eine Tafel nicht genau an einer Kreuzung steht. «Das ist ein Kompromiss», erklärt er, ohne gefragt worden zu sein. Forstarbeiter hätten sich beklagt, sie kämen mit ihren schweren Maschinen nicht durch. Und bevor es zu einem Konflikt gekommen war, habe er den Standort verschoben. «Man muss Lösungen finden und nicht streiten.»

Einen Meter tiefer gelegt

Neu sei die Signalisation zum Réduit, einem der vielen historischen Militäranlagen auf dem Berg, sagt er bei der Vorbeifahrt. Er will dieses Jahr zudem den Weg zur Grotte ausbessern lassen, dabei sollen ihm Zivilschützer helfen. «Das ist auch gut für sie: Sie müssen fähig sein, im Katastrophenfall Wege bauen zu können.»

Etwas später am Punkt Tonkin am Broyekanal: Auch diese Tafel erhält eine neue Beschriftung. Unter anderem habe er aufgrund neuer Erkenntnisse den Standort um einen Höhenmeter von 431 auf 430 Meter korrigiert. Zügigen Schrittes schreitet der 67-Jährige Richtung Neuenburgersee.

Sein letztes Ziel an diesem Tag: ein Steg über einen Bach. Er sieht behelfsmässig aus. «Früher waren das nur Bretter», gibt Raemy zu bedenken. Auch für Raemy ist dieser Steg nicht über jeden Zweifel erhaben, er könne bei Hochwasser aus der Verankerung gehoben werden, sei rutschig und brauche ein Geländer: «Wenn hier ein Kind runterfällt, kann das gefährlich werden», das Wasser unter dem Steg sei recht tief. «Aber besser dieser als gar kein Steg.» Einfach werde es nicht, den Übergang auszubauen: «Das ist Waadtländer Boden, damit soll sich der Tourismusverband auseinandersetzen.»

Übrigens: Die Wanderweg­signalisation ist bundesrechtlich geschützt. Wer sie beschädigt, macht sich strafbar.

Zahlen und Fakten

Eineinhalb Mal um die Erde

Das Wandern ist der Schweizer Lust. Hierzulande gibt es 65 000 Kilometer offizielle Wanderwege, das entspricht dem eineinhalbfachen Erdumfang. Im Kanton Freiburg werden rund 1850 Kilometer Wanderwege unterhalten, deren 137 Kilometer ziehen sich durch den Seebezirk. Im Freiburger Vully sind 37 Kilometer ausgeschildert. 30 Frauen und Männer halten im Kanton Freiburg die Routen instand. Die Zuständigkeiten sind verteilt: Für den baulichen Unterhalt der Wege sind die Gemeinden besorgt, für die Organisation des Netzes ist der Freiburgische Tourismusverband zuständig. Und der Verein Fribourg Rando kümmert sich um die Routen. Der technische Leiter der Freiburger Wanderwege ist Christian Raemy aus Praz.

fca

www.fribourgrando.ch

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