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Verkehrsberuhigung ist gescheitert

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«Wir werden vom Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt. Das ist ungerecht», kritisierten einige Bürger von Courtepin an der Gemeindeversammlung am Montagabend. Streitpunkt war das Projekt Valtraloc (Valorisation des espaces routiers en traversée de localités). Dieses sieht vor, die Hauptstrasse beim Bahnhof zu verschmälern, das Trottoir abzusenken und den Fussgängern auf fast der gesamten Strassenlänge jederzeit die Querung zu erlauben (die FN berichteten). Kurz gesagt: Die Gestaltung des Strassenraumes soll den Autofahrer von selbst dazu bringen, seine Geschwindigkeit bei der Durchfahrt zu drosseln.

An einer Gemeindeversammlung im 2004 hatten sich die Bürger von Courtepin für die an den Valtraloc-Normen orientierten Umgestaltung der Strasse beim Bahnhof ausgesprochen. «Vieles hat seit der Abstimmung von 2004 geändert», sagte ein Stimmbürger. Er verstehe nicht, warum er jetzt über die Finanzierung abstimmen solle, aber noch nie zum Aussehen des Projektes befragt wurde. Ein anderer appellierte an seine Mitbürger, das Projekt jetzt zu stoppen. «Wir haben noch nie über ein Budget für Valtraloc abgestimmt. Jetzt können wir noch Nein sagen.»

Nur ein einziger Bürger sprach sich explizit für das Valtraloc-Projekt aus. Allerdings sei der Zeitpunkt nicht gut gewählt. Die Strassenbreite zu verkleinern, löse nicht die Verkehrsprobleme. «Vor der Fertigstellung der schon lange versprochenen Umfahrungsstrasse (siehe Kasten) darf die Strasse beim Bahnhof nicht verengt werden.» Der Verkehr würde sich auf die Quartierstrassen verlagern, warnte er.

Der Gemeinderat Hans-Peter Jöhr wies darauf hin, dass die Verengung der Strasse eine wesentliche Bedingung von Valtraloc sei. Es handele sich hier um Normen des Kantons, auf welche die Gemeinde keinen Einfluss habe.

Der Gemeinderat beantragte schliesslich, das Trottoir instand zu setzen und zu verbreitern, wodurch die Strasse enger werden würde. Er legte dafür einen Kreditantrag von 1 217 000 Franken vor. Parallel zu den Trottoirarbeiten solle auch eine behindertengerechte Bushaltestelle beim neuen Bahnhof gebaut werden. Die Kosten dafür werde der Kanton tragen, informierte Jöhr. Die Stimmbürger lehnten den Antrag des Gemeinderats klar ab: Von 187 Stimmberechtigten sagten nur 27 Ja.

Ein Bürger hatte in der vorhergehenden Diskussion einen Antrag eingebracht, über den als zweites abgestimmt wurde: «Die Bushaltestelle soll gebaut werden – aber die Strasse nicht verschmälert werden.» Diese zweite Variante fand eine deutliche Zustimmung: Es gab nur vier Ablehnungen.

Im Anschluss an die Gemeindeversammlung versprach der Ammann Daniel Jorio gegenüber den FN, die Entscheidung der Gemeindeversammlung umzusetzen. Welche Zukunft das Projekt Valtraloc in Courtepin jetzt noch hat, konnte er nicht sagen. «Wir haben keinen Plan B. Jetzt müssen wir mit den Ingenieuren und dem Kanton schauen, wie es weitergeht.»

Neue Schulpavillons

Der Gemeinderat rechnet mit steigenden Schülerzahlen. Derzeit sind es 554 Schüler, 2024 sollen es 650 bis 690 sein. Deshalb brauche es dann 35 Schulklassen – sechs mehr als bisher. Der Gemeinderat beantragte 864 000 Franken für den Kauf von Schulpavillons. Einen alten Schulbus will er durch ein neues Modell ersetzen. Hier beantragte er einen Kredit von 75 000 Franken. Beide Anträgen nahm die Bevölkerung mit deutlicher Mehrheit an.

Verkehr

Umfahrungsstrasse dürfte im Frühling wieder aktuell werden

Die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) des Kantons betont auf Anfrage, dass Valtralroc-Projekte zwar Kantonsstrassen betreffen, aber von den jeweiligen Gemeinden gesteuert werden. «Die Gemeinde Courtepin kann also ihr Projekt ändern und dem Kanton vorlegen», teilt Corinne Rebetez, Mediensprecherin der RUBD, mit.

Aufgrund des Entscheids der Bevölkerung wird die Hauptstrasse durch Courtepin nicht verengt. Damit wird eine wichtige Valtraloc-Norm nicht erfüllt. Welche Folgen dieser Entscheid für das gesamte Valtraloc-Projekt von Courtepin hat, beantwortet Rebetez nicht. Ohne Detailkenntnisse der Pläne von Courtepin sei eine Antwort nicht möglich.

Bezüglich der seit Jahren thematisierten Umfahrungsstrasse von Courtepin sagt Rebetez, dass es im Frühjahr neue Informationen geben dürfte. Dann werde sich das Leitungskomitee äussern. Dieses hat die Aufgabe, die sieben Umfahrungsprojekte – Belfaux, Courtepin, Neyruz, Prez-vers-No­réaz, Romont, Givisiez und Kerzers – zeitlich zu priorisieren. Der Grosse Rat habe die Studienkredite und die Kredite für den Landerwerb angenommen, erinnert Rebetez. Zu gegebener Zeit werde über die Baukredite abgestimmt.

jmw

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