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Sandkasten und Co. für Kinder – der Hütedienst am Kerzerslauf

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Am Samstag treffen sich in Kerzers wieder rund 8000 Laufbegeisterte zum diesjährigen Kerzerslauf. Manche Läuferinnen und Läufer haben sich wohl schon überlegt, was sie mit ihren Kindern machen sollen, während sie die Laufstrecke unter die Füs­se nehmen. In dieser Situation schaffen die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Kerzers und die katholische Pfarrei Murten Abhilfe: Läuferinnen und Läufer können während ihres Einsatzes ihre Kinder einem Hütedienst im Kirchgemeindehaus von Kerzers übergeben.

Ein Suppenstand zu Beginn

«Wir haben 2006 mit einem Suppenstand beim Primarschulhaus begonnen», erzählt Christoph Bühler, reformierter Pfarrer von Kerzers. «Bald fielen uns Kinder auf, die sich unbeaufsichtigt auf dem Schulhausplatz aufhielten.» Er habe im Jahr darauf bei einem Verleih von Spielwaren kleine Velos für die Kinder organisiert: «So konnten sie auf dem Schulhausplatz herumtollen.» Auf diese Weisen wuchsen die beiden Kirchgemeinden quasi in die Kinderbetreuung hinein. «Viele Eltern haben uns gefragt, ob sie bei uns ihre Kinder abgeben dürften, während sie den Lauf absolvieren.»

Mit der Zeit entstand daraus ein ausgefeilter Hütedienst, der mittlerweile im reformierten Kirchgemeindehaus angesiedelt ist. «Da können wir die Kinder besser beaufsichtigen als in der Menschenmasse beim Primarschulhaus», sagt Alexandra Civelli, Sekretärin der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde von Kerzers. Die Organisation des Hütedienstes sei recht komplex. So müssen die Eltern vorgängig ihre Kinder über Internet anmelden, damit die Kirchgemeinden die entsprechenden Betreuer organisieren können. Die Eltern erhalten darauf eine Bestätigung mit einem Passwort. Nur mit diesem Passwort erhalten sie die Kinder auch wieder zurück. «Ein Vater wollte einmal sein Kind ohne das Passwort abholen. Wir liessen ihn nicht gehen», erzählt Bühler. «Selbst wenn wir wissen, dass er der Vater ist, wissen wir ja nicht, ob er auch das Sorgerecht hat.»

Viele Stammgäste

Mittlerweile habe der Hütedienst viele Stammgäste. «Manchmal kommen auch Kinder und Jugendliche zu uns, die eigentlich schon etwas zu alt sind», erzählt Alexandra Civelli. Die Betreuer würden viele schöne Reaktionen erhalten: «Eltern bringen Pralinees, und Kinder basteln für uns. Das freut uns.» Ein weiteres erfreuliches Zeichen für die Verantwortlichen: Für dieses Jahr ist der Hütedienst bereits ausgebucht. 

Die Eltern müssten für den Dienst nichts bezahlen, stattdessen stehe ein Kässeli für eine Kollekte bereit. «Wenn dann für 45 Kinder nur gerade 150 Franken zusammenkommen, haben wir schon das Gefühl, manche Eltern würden unseren Dienst als Selbstverständlichkeit voraussetzen.» 

Skurrile Erlebnisse

Neben vielen schönen Erfahrungen weiss Christoph Bühler auch von zahlreichen skurrilen Erlebnissen zu berichten. Einmal habe eine Läuferin den Kinderhütedienst mit einer Umkleidekabine verwechselt und sich ausgezogen. «Es gibt auch Menschen, die ziehen sich in der Kirche um», sagt Bühler. Das sei ihm aber allemal lieber als diejenigen, die an der Kirchenmauer ihr Geschäft verrichten.

Eine Mutter habe einmal die Betreuer vorgewarnt, ihr Sohn sei kaum zu bändigen. «Sie sagte, wir müssten uns nicht wundern, wenn er plötzlich im Getümmel verschwinde.» Schliesslich habe sie ihm seine Brille mit den dicken Gläsern abgenommen und sei gegangen. Der stark kurzsichtige Sohn blieb halb blind zurück und konnte ohne Brille nicht mehr verschwinden.

Die Betreuerinnen und Betreuer machten positive Erfahrungen mit den Kindern. «Die Kinder sind nie das Problem», sagt Bühler. Sie hätten Freude an den Bastelarbeiten oder an den Spielen. Gewähre man den Kindern ihren Raum, könne sich nämlich auch die Generation «Smartphone» längere Zeit in etwas vertiefen, ist Bühler überzeugt.

Bei den Menschen sein

Bleibt die Frage, ob es Aufgabe der Kirche ist, an einem Sportanlass einen Hütedienst anzubieten. «Diese Frage darf man sich stellen», meint Christoph Bühler. Er ist aber überzeugt: «Die Kirche muss da sein, wo die Menschen sind.» Dazu gehören auch Sportanlässe. Kirche sei nicht nur, wenn am Sonntag die Glocken läuten. «Das ist der Kern, die anderen Anlässe das Fruchtfleisch.»

 

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