Kommentar
Ein Ja, das keine Selbstverständlichkeit ist
Drei von vier Stimmenden sprachen sich für den 13,8-Millionen-Franken-Baukredit für das Feuerwehrzentrum aus. Das ist angesichts der beträchtlichen Kosten für den Bau und des heftigen Widerstandes aus einigen Gemeinden ein klares Verdikt. Wer will schon mitverantwortlich sein, wenn es plötzlich in seiner Wohnung brennt und die Feuerwehr zu spät kommt? Und wer will schon, dass die Feuerwehr – deren Aufgabe sich schon lange nicht mehr auf das Löschen von Bränden beschränkt – mit ungenügendem Material in beengten Verhältnissen arbeiten soll? Für den Feuerwehrverband war eine Zustimmung eine Selbstverständlichkeit. Widerworte oder nur schon leise Kritik kamen schlecht an. Dennoch ist es richtig, dass diskutiert wird. Es ist richtig, dass ein Kredit dieser Höhe nicht einfach durchgewunken wird. Es ist richtig, dass sich Verantwortliche erklären und ihre Argumente so offen und detailliert wie möglich kommunizieren. Ohne Kritik von aussen hätte der Verband keine aufs Wesentliche abgespeckte Version vorgelegt und nicht so intensiv informiert. Es ist wichtig, dass nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Gemeindevertreter von einem Vorhaben überzeugt werden. Denn sie tragen auch Verantwortung für die Finanzen ihrer Gemeinde. Sie stehen vor dem Dilemma, Interessen, die sich beissen, in Einklang zu bringen. Diese Abstimmung dient den Verantwortlichen als Blaupause für die bevorstehende Abstimmung über den Um- und Ausbau der Abwasserreinigungsanlage Muntelier. Das Setting ist ähnlich und die Akteure zum Teil die gleichen. Nur ist das Investitionsvolumen vier Mal so gross. Sie müssen das Vertrauen der Menschen gewinnen und haben vorsorglich zu Informationsabenden eingeladen.
