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Die Jury hatte die Qual der Wahl

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Am Donnerstagvormittag vor dem Kulturzentrum Beaulieu (KiB) in Murten. Ein Auto fährt vor. Ein junger Mann im weissen Hemd und schwarzer Hose sowie eine junge, asiatisch anmutende Frau steigen aus und verschwinden im Gebäude. Das Auto fungierte als Taxi für die zweite Runde des diesjährigen Valiantforums. Die jungen Musiker hatten sich zuvor in der Musikschule beim Spital Merlach eingespielt, bevor sie im KiB vor die Jury traten.

Dieses Jahr richtet sich der Wettbewerb an Musiker mit den Instrumenten Querflöte und Fagott. Sie müssen entweder Schweizer Bürger sein oder in der Schweiz studieren und dürfen zudem nicht vor 1991 geboren sein. 26 Instrumentalisten spielten in der ersten Runde am vergangenen Montag aus ihrem eigenen Repertoire vor. Die Jury wählte daraus zehn Kandidatinnen und Kandidaten aus, die am Donnerstag während einer halben Stunde ein vorgegebenes Repertoire präsentierten, wobei nicht alle Kandidaten die gleichen Stücke spielen mussten.

Hörbare Anspannung

Bastien Ferraris, der Mann mit dem weissen Hemd, spielte eine Sonate von Mel Bonis sowie einen Satz aus dem Flötenkonzert von Jacques Ibert. Die beiden Werke machen mit ihrer modern angehauchten Tonalität den Zuhörern den Zugang nicht gerade einfach. Dafür fallen auch technische Fehler nicht so schnell auf wie etwa in einem Werk von Mozart. In den langsamen Passagen spielte Ferraris ausdrucksstark, aber mit einem recht luftigen Klang. Fast schien es, als ob man die Anspannung des Musikers heraushören könnte. Gerade langsame Stücke können für nervöse Blasmusiker zur körperlichen Herausforderung werden. Überzeugend wirkte Ferraris dafür in den schnellen Passagen, in welchen er eine virtuosen Technik zeigte. So erinnerte der zweite Satz aus der Sonate von Bonis an einen sprudelnden Bergbach. Ferraris spielte den Satz auf Zug, was attraktiv zum Zuhören war.

Komplette Musikerin

Joidy Blanco trat ohne Notenständer auf die Bühne. Dass sie ihre Werke auswendig spielte, schadete nicht, im Gegenteil: Die junge Solistin spielte äusserst beweglich. Sie variierte das Tempo und die Lautstärke auch innerhalb der Phrasen. Gekonnt schaltete sie zwischen ruhigen und rasanten Passagen um. Die ausprägte Gestaltung verband sie mit einer sauberen Technik. So verschwammen auch in den schnellen Passagen die einzelnen Töne kaum ineinander. Dabei spielte sie gleichzeitig mit einem klaren Klang und mit nur wenig Vibrato.

Speziell die «Fantaisie» von Gabriel Fauré bot Blanco viel Platz, um ihre Fähigkeiten zu zeigen. Sie zeichnete sich darin als komplette Spielerin mit technischen Fähigkeiten und einem guten musikalischen Verständnis aus. «Sie ist ein Sondertalent», kommentierte Kaspar Zehnder, Jurypräsident und künstlerischer Leiter der Murten Classics den hervorragenden Auftritt. Es überrascht daher nicht, dass die Jury Blanco als eine von drei Finalistinnen auswählte (siehe Kasten). Der Auftritt von Blanco hinterliess Evamaria Felder, der letzten Solistin des Vormittages, eine schwierige Aufgabe. Dies nicht zuletzt, weil sie die gleichen Stücke wie ihre Vorgängerin spielte. Felder spielte sauber, mit einem klaren Klang. Aber ihre Musik war nicht gleichermassen agil. Gerade in der «Fantaisie» zeigten sich deutliche Unterschiede in der Gestaltung.

Hohes Niveau

«Wir suchen Musiker, die technische Fähigkeiten mit der musikalischen Gestaltung verbinden können», erklärte Kaspar Zehnder in der Mittagspause gegenüber den FN. Eine virtuose Instrumentaltechnik alleine reiche nicht. «Das ist Fleissarbeit». Das musikalische Verständnis zeige sich hingegen schon früh in der Persönlichkeit. Das Niveau am Wettbewerb sei hoch. «Wir hatten am Montag Mühe, uns auf zehn Kandidaten zu einigen.» Die Jury hätte laut Zehnder auch 15 Kandidaten für die zweite Runde aussuchen können. «Wir würden bereits jetzt nach der Hälfte der zweiten Runde drei Finalisten finden.» Diese Finalisten bestreiten im Sommer das Preisträgerkonzert an den Murten Classcis. Dem Sieger winkt dann ein Konzertauftritt im Rahmen der Murten Classics 2018.

Jury

Zwei Frauen und ein Mann im Final des Valiantforums

Nach der zweiten Runde des Valiantforums hat die Jury am Donnerstag drei Finalisten ausgewählt, die im kommenden Sommer das Preisträgerkonzert an den Murten Classics bestreiten werden. Die 24-jährige Flötistin Johanna Schwarz stammt aus Deutschland und studiert in Basel. Die 25-jährige Flötistin Joidy Blanco (siehe Haupttext) kommt aus Venezuela und studiert in Genf. Der 21-jährige José Silva ist im Final gleichzeitig der einzige Mann und der einzige Musiker, der mit einem Fagott antritt. Er stammt ebenfalls aus Venezuela und studiert in Zürich Fagott. Von den 10 Kandidatinnen und Kandidaten, die am Donnerstag zur zweiten Runde angetreten sind, waren acht Flötisten und zwei Fagottisten.

sos

«Technik alleine reicht nicht für den Erfolg. Denn eine virtuose Technik ist auch viel Fleissarbeit.»

Kaspar Zehnder

Jurypräsident Valiantforum

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