Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Murtensee als Vorbild

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Renaturierung und Revitalisierung von Flüssen, Bächen und Seen in der Schweiz ist eine Herkulesaufgabe, die mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Das schreibt Franziska Schwarz, Vizedirektorin des Bundesamts für Umwelt, in der von ihrem Amt vor kurzem herausgegebenen Publikation «Gewässer aufwerten – für Mensch und Natur». Darin werden sieben erfolgreiche Schweizer Fallbeispiele für Revitalisierungen gezeigt. Eines davon ist der Murtensee.

Wo sich die Natur heute ihren Raum am waadtländischen Ufer zurückgeholt hat, standen früher Chalets. In den 1960er-Jahren verfügte der Kanton, dass die direkt am Ufer gebauten Gebäude versetzt werden müssen. Zurück blieben die mit Mauern abgestützten Terrassen. Als diese durch den Wind bereits in Mitleidenschaft gezogen waren, entschied der Kanton 2005 in einem Pilotprojekt, diese Mauern abzubrechen. Nachdem dieser Schritt positive Auswirkungen auf die Umwelt hatte, wurden 2012 die gesamten Uferabschnitte in den Gemeinden Avenches und Vully-les-Lacs revitalisiert. Nach dem Abbruch der Stützmauern und dem Abtransport des dort aufgeschütteten Materials – vor allem Bauschutt – hat der Kanton das Gelände der Natur überlassen.

Freiburg hat kein Projekt

In nur wenigen Jahren ist rasch eine dichte Vegetation herangewachsen, wird in der Broschüre berichtet. Vor allem Vögel haben sich in der neuen Landschaft niedergelassen.

Der Mensch musste hier allerdings nicht vollständig der Natur weichen. Die Uferabschnitte behalten weiterhin ihre Funktion als Naherholungsgebiet. Eine Terrasse am Ufer des Murtensees blieb ausnahmsweise bestehen. Sie ist heute ein gern genutzter Ort zum Grillieren und Baden.

Revitalisierungen wie die am Murtensee haben in der Schweiz noch Seltenheitswert. «Die Kantone sind aber verpflichtet, eine entsprechende Planung auf die Beine zu stellen», erinnern die Verfasser der Broschüre des Bundesamts. Das Waadtländer Ufer des Murtensees spiele nun eine «besondere Rolle». Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen Anwendung am Genfer- und Neuenburgersee finden.

Auf der Freiburger Seite des Murtensees sei keine Revitalisierung des Ufers geplant, sagt Elmar Bürgy, kantonaler Fischereiaufseher am Murtensee, auf Anfrage. Der Natur Flächen zurückzugeben sei sehr schwierig. Die Ufer des Murtensees seien auf der Seite der Gemeinden Murten und Mont-Vully grösstenteils besiedelt. Für eine Revitalisierung benötige es das Einverständnis der Grundstücksbesitzer und grössere finanzielle Mittel, sagt Bürgy.

Broye

Der Kanton Waadt startet die nächste Revitalisierung

Der Kanton Freiburg ist derzeit mit der Planung der Revitalisierung der Seen des Kantons beschäftigt. Diese werde vor dem Ende des Jahres 2021 dem Bundesamt für Umwelt übermittelt, teilt Alexan­dre Fahrni, Sektionschef für Gewässer beim kantonalen Amt für Umwelt, mit.

Der Kanton Waadt hat hingegen Anfang Monat die Revitalisierung der Broye-Mündung in den Murtensee gestartet. Die Broye werde umgeleitet, damit der Fluss seinen Verlauf wie vor der Gewässerkorrektion wiederfinde, so das Communiqué des Kantons. Zudem werden mehrere Nebenarme geschaffen. Das Projekt soll im Mai abgeschlossen werden und 4,3 Millionen Franken kosten. Der Bund übernimmt davon 80 Prozent.

jmw

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema