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Der Buess-Chef muss blechen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ende Juni des vergangenen Jahres hätte die Firma Buess AG aufhören müssen, im Murtner Merlachfeld Steine zu verarbeiten. Diese Tätigkeit gilt nicht als sogenannt «stilles Gewerbe» und ist daher gemäss Quartierplan verboten (die FN berichteten). Die Firma setzte sich jedoch bis heute über die Verfügung des Oberamts des Seebezirks hinweg; Anwohner reichten deswegen im Herbst Strafanzeige ein.

Nun hat die Staatsanwaltschaft den Geschäftsführer der Buess AG, Patrick Bauer, wegen Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen mittels Strafbefehl verurteilt: Bauer muss eine Busse von 2000 Franken bezahlen. Hinzu kommen Gebühren von 425 Franken.

Umzug der Firma möglich

Mit der Busse ist der Streit aber noch nicht vom Tisch. «Die Busse bestätigt uns, dass der Rechtsstaat doch noch am Leben ist», sagt Urs Luginbühl, einer der Anwohner, der Strafanzeige eingereicht hatte, auf Anfrage der FN. «Aber unter dem Strich bringt sie uns nichts, da sich die Firma ­Buess um sämtliche Entscheide foutiert und weiterhin produziert.»

Luginbühl erzählt jedoch, er habe im Zuge des noch laufenden Verfahrens zwischen Oberamt und Firma erfahren, dass die Buess AG einen neuen Standort gefunden habe, um die Steinverarbeitung dort weiterzuführen. «Offenbar will die Firma zügeln. Wir haben von den Bemühungen aber noch nichts gemerkt», so Luginbühl.

Ob die Buess AG tatsächlich wegziehen wird, war gestern nicht herauszufinden. Geschäftsführer Patrick Bauer wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen. Er wies die FN mit den Worten ab: «Das ist alles viel Blabla um nichts.» Auch der Oberamtmann des Seebezirks, Daniel Lehmann, verwies auf das laufende Verfahren und äusserte sich nicht konkret – sagte allerdings: «Es ist eine Lösung und ein Ende in Sicht.» Der Gemeinde Murten wiederum war von einem allfälligen Wegzug der Firma Buess gar nichts bekannt.

Zum zweiten Baugesuch der Buess AG äusserte sich der Murtner Bauverwalter Stefan Portmann ebenfalls nicht: Die Firma hatte dieses im November eingereicht, um die Fabrikationshalle nachträglich zu legalisieren. Im Baugesuch schrieb die Buess AG, die Produktion von Steinplatten aus dem Merlachfeld auslagern zu wollen, und ersuchte um eine Ausnahmebewilligung für die restlichen Tätigkeiten. Auch gegen dieses Gesuch reichten die Anwohner Einsprache ein, das Verfahren ist hängig.

Seit sieben Jahren im Clinch

Die ganze Geschichte nahm ihren Lauf vor knapp sieben Jahren. Damals stellte die Firma Buess, welche Grabdenkmäler und Kunststeine produziert sowie mit Marmor und Granit handelt, das Baugesuch für eine neue Fabrikationshalle im Merlachfeld. Zuvor war sie jahrzehntelang in der Nähe des Bahnhofs Murten ansässig gewesen.

Gegen das Gesuch gingen verschiedene Einsprachen ein, die der Oberamtmann des Seebezirks ablehnte; er erteilte die Baubewilligung. Die Einsprecher gaben nicht auf: Sie zogen den Fall bis vor Bundesgericht und erhielten dort Ende 2013 recht. Der Oberamtmann des Seebezirks setzte in der Folge die Frist für das Einstellen der Steinverarbeitung zuerst auf Mitte 2015, nach einem erfolglosen Rekurs der Firma Buess auf Mitte 2016.

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