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Den Bauern droht weiteres Ungemach

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Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» ist laut Fritz Glauser, Präsident des Freiburgischen Bauernverbandes, ein No-Go. «Alle wünschen sich sauberes Trinkwasser», sagte er am Mittwoch an der Bezirksversammlung des Seebezirks. Die Initiative verlange jedoch, dass nur mehr jene Betriebe Direktzahlungen oder Subventionen erhalten, die keine Pestizide einsetzen, die in ihrer Tierhaltung ohne prophylaktischen Antibiotikaeinsatz auskommen und nur so viele Tiere halten, wie sie ohne Futtermittelimporte ernähren können.

Die Schreibtischtäter

Eine Totgeburt ist nach Glausers Worten auch der Bericht des Bundesrates zur Gesamtschau in der Landwirtschaft. «Er wurde ohne Konsultation unserer Organisationen ausgearbeitet», hielt er fest. «Den Bericht haben Schreibtischtäter erstellt. Sie wissen nicht, über was sie schreiben, aber sie schreiben es dennoch», kritisierte Glauser den Bericht im Hinblick auf die Agrarpolitik 2022. Er hoffe sehr, dass dieser Bericht bereits von der nationalrätlichen Kommission, spätestens aber vom Parlament geschreddert werde. Der Präsident der Freiburger Bauern erinnerte an den Ist-Zustand mit den tiefen Produktionspreisen und der hohen Belastung der Bauernfamilien, was bei den Betroffenen zu grosser Not führe, sowie an die Bundesmittel, die dem Spardruck ausgesetzt seien. Es gelte aber auch, dem Klimawandel, dem veränderten Konsumverhalten, dem internationalen Umfeld und der technologischen Entwicklung Rechnung zu tragen. Dabei erinnerte Glauser daran, dass die Schweiz bereits heute 40  Prozent ihrer Lebensmittel importiert.

Folgen der Marktöffnung

Fritz Glauser kam auch auf die Auswirkungen einer Marktöffnung zu sprechen. So gab er zu bedenken, dass die Produktionspreise zurückgehen würden: 12  Prozent bei der Milch, 27  Prozent beim Schweinefleisch und gar 29  Prozent beim Weizen. «Die Einbussen in der Gesamtproduktion werden auf 0,8 bis eine Milliarde Franken geschätzt», betonte er und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Bauernorganisationen in der Diskussion um die Agrarpolitik 2022 ernst genommen werden, zumal gemäss heutigem Bericht die angestrebte Strategie nicht sozialverträglich und die Finanzierung nicht garantiert sei, der Umweltschutz nicht verbessert würde und die Konsumenten nicht davon profitieren würden.

Fürs Alter vorsorgen

Frédéric Ménétrey, Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer, informierte seinerseits über geändertes Steuerrecht und über das Versicherungswesen in der Landwirtschaft. Ersteres betrifft Betriebe mit mehr als einer Stand­ard­ar­beits­kraft (SAK). Nach seinen Worten müssen die Gewinne bei der Betriebsaufgabe und dem Verkauf nicht mehr als Liegenschaftsgewinne, sondern als Einkommen versteuert werden, was statt 16  Prozent mehr als 40  Prozent ausmachen könne. Er riet aber auch den Betrieben unter einer SAK, sich bei der Landwirtschaftskammer zu erkundigen. Ménétreys Anliegen ist es zudem, dass sich die Landwirte genügend versichern, etwa für den Fall, dass der Betriebsleiter für längere Zeit ausfällt, aber auch für das Alter. «Die AHV deckt nur 40  Prozent des vorherigen Einkommens», gab er zu bedenken und riet den Bauern, sich auch über die zweite und dritte Säule genügend für das Alter zu versichern. Ménétrey konnte zudem berichten, dass bezüglich der Wildschweinschäden eine gute Regelung mit dem Kanton getroffen werden konnte. «Für gewisse Kulturen wie Kartoffeln oder den Gemüsebau ist die Errichtung von Zäunen eine Möglichkeit. Bei anderen Kulturen entschädigt der Kanton die Bauern für erlittene Schäden.»

Im zweiten Teil der Veranstaltung stand der Düngereinsatz in der Landwirtschaft im Mittelpunkt, zumal die Diskussion um den zu hohen Nitratgehalt in den Lebensmitteln ein sehr aktuelles Thema ist. «Platzierte Düngung» lautet das Zauberwort, das sich die Landwirte in Zukunft zu Herzen nehmen müssen. Zwei Referenten aus Deutschland, Professor Martin Kücke sowie Franz Lensing von der Firma Lenatec, berichteten über die Vorteile der platzierten Düngung bezüglich Ertrag, Bodenfruchtbarkeit, verringerte Nitratauswaschung und Umweltschutz.

Gewässerschutz

Folgen für die Landwirtschaft

Andreas Wyss berichtete als Vertreter des Berner Bauernverbandes über aktuelle Themen, zumal auch die Berner Gemüseproduzenten zu der Veranstaltung eingeladen waren. Dabei rief er in Erinnerung, dass die Gewässerräume nur mehr extensiv bewirtschaftet werden dürfen, was auch den Kanton Freiburg betreffe. So dürfen zum Beispiel auch die Uferzonen der Bibera in einer Breite von 22 bis 30  Metern nur extensiv bewirtschaftet werden. Auswirkungen auf den Kanton Freiburg hätten ebenfalls die Folgen der Masseneinwanderungsinitiative. Ab Juli gelte es wohl auch für die Landwirtschaft, die Suche nach Arbeitskräften bei der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) anzumelden. Eine Stellenplattform soll dabei den Landwirten den Aufwand erleichtern.

az

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