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Das Gleis zwei führt nach Nirgendwo

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«Den Zeitplan einzuhalten, ist die grösste Herausforderung für uns», sagt Stéphane Chassot, Ingenieur und Projektleiter bei den Freiburger Verkehrsbetrieben (TPF), während er sich vom alten Bahnhofsgebäude von Münchenwiler/Courgevaux zum neuen, 150 Meter entfernt befindlichen Perron begibt.

Derzeit bauen die TPF den Bahnhof auf zwei Gleise aus, damit die Züge hier kreuzen können. Das ist die Bedingung für die Einführung des Halbstundentakts zwischen Freiburg, Murten und Ins zum Fahrplanwechsel im Dezember (die FN berichteten). Neben dem Ausbau verändern die TPF den Streckenverlauf, weshalb alle Schienen, Fahrleitungen und die gesamte Verkabelung der Eisenbahntechnik neu verlegt werden müssen. Die Bahnstrecke zwischen Murten und Courtepin ist aus diesem Grund seit Anfang Juli gesperrt.

Am 21. August muss der Betrieb wieder aufgenommen werden, so der Wille der TPF. Denn mit dem Ende der Sommerferien werden die Passagierzahlen durch die vielen Schüler und Studenten von 1500 auf täglich 2600 Personen nach oben schnellen. Dann würde das derzeitige Angebot mit Bahnersatzbussen an seine Grenzen stossen.

Chassot ist guter Dinge. «Wir liegen im Zeitplan.» Dies sei auch dem perfekten Wetter zu verdanken, ergänzt der zweite Ingenieur und Projektleiter Julien Horner. «Hätten wir ständig Regen, wäre die Realisierung der verschiedenen Bau­etappen komplizierter.»

Nachtarbeiten bis September

Bereits fast fertig ist das Perron 2 in Münchenwiler/Courgevaux. Die Anzeigetafel ist schon in Betrieb, doch steht die Bahnhofsuhr noch still. Fehlen noch die weissen taktilen Bodenmarkierungen am Perronrand und der Billettautomat. Auch das Gleis am 150 Meter langen Perron liegt schon parat – allerdings ohne Fahrleitung und es endet nach einigen Metern im Nirgendwo.

Die TPF nutzen den durch die Arbeiten in Münchenwiler/Courgevaux notwendig gewordenen Unterbruch für eine vorgezogene Sanierung des Streckenabschnitts nach Murten. Das gesamte Gleisbett, inklusive Schwellen, Schienen, Kabel und Signale, wird erneuert.

Mit der geplanten Wiederinbetriebnahme der Zugstrecke zum Schulanfang sind die Arbeiten für die TPF aber noch nicht abgeschlossen. Bis zum 15. September wird der Abschnitt zwischen Murten und Courtepin abends und nachts erneut gesperrt. «Dann schlies­sen wir die Arbeiten am Perron 1 in Münchenwiler/Courgevaux ab und montieren weitere Fahrleitungen», erklärt Chassot. Solche Arbeiten könnten nicht während des Zugbetriebs durchgeführt werden. Im Herbst werde die Modernisierung des Bahnhofs Courtepin in Angriff genommen.

«Nach Belfaux-Village, Pensier und Münchenwiler/Courgevaux wird das der vierte Bahnhof der neuen Generation auf der Linie Freiburg–Murten–Ins sein», so Chassot. Mit identischen Überdachungen, Sitzbänken und Geländern haben die modernisierten und behindertengerechten Haltestellen der TPF ein einheitliches Erscheinungsbild. «Jetzt stehen für die TPF noch etwa 20 Bahnhöfe auf der Liste», sagt Chassot am Ende des Rundgangs.

Zahlen und Fakten

Über fünf Kilometer neue Schienen

Momentan wird im Seebezirk der Bahnhof Münchenwiler/Courgevaux auf zwei Spuren ausgebaut und die Strecke nach Murten saniert. Auf der zwei Kilometer langen Baustelle arbeiten täglich rund 100 Personen. «4200 Schwellen werden dabei gesetzt und 5200 Meter Schienen verlegt», sagt der TPF-Ingenieur Stéphane Chassot vor Ort. Allein für den Bahnhof werden 23 000 Kubikmeter Aufschüttmaterial, 900 Kubikmeter Beton, 140 Tonnen Armierungsstahl und 80 Tonnen Metallelemente auf die Baustelle gebracht. Besonders eindrucksvoll sei die erste Woche des Streckenunterbruchs zwischen Murten und Courtepin Anfang Juli gewesen, erinnern sich die Projektleiter Chassot und Horner. «Da hatten wir 20 Schaufelbagger und 55 Lastwagen zum Abtransport des Aushubs im Einsatz.»

jmw

 

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