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Böen aus Nordwest brachten Zerstörung

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«So stark habe ich den Wind aus dieser Richtung noch nie erlebt», sagt der Betriebsleiter des Forstbetriebs Region Murtensee, Heinz Bucher. Beim Sturm Burglind am 3. Januar seien die stärksten Böen von Nordwesten her gekommen; das sei selten der Fall. Bucher arbeitet seit 25 Jahren als Förster. «Wir schauen seit Jahrzehnten auf den Wind und versuchen, die jüngeren und schwächeren Bäume durch die Anordnung hinter grösseren Bäumen zu schützen.» Das habe bei dieser ungewöhnlichen Windrichtung jedoch nicht funktioniert. «Innert kürzester Zeit sind so viele Kubikmeter Holz gefallen wie rund 40 Prozent der Jahresnutzung», erklärt Bucher im Murtenholz zwischen den Ortsteilen Lurtigen und Salvenach. «Am meisten betroffen sind Fichten, weil sie sogenannte Flachwurzler sind.» Deren Wurzeln breiten sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten aus. «Die Wurzeln der Laubbäume reichen tiefer, doch auch einige Buchen und vereinzelte Eichen konnten dem starken Wind nicht standhalten.» Der Wind habe die Bäume teils so stark gebogen, dass sie der Länge nach aufrissen oder aus dem Boden gehoben wurden.

Klar, es seien einige alte, kranke und von Fäulnis befallene Bäume umgestürzt. Doch auch 40- bis 60-jährige Fichten hätten dem Wind nicht standhalten können, «die tun am meisten weh», sagt Bucher. «Wir haben sie über Jahre gepflegt und gehegt, unser Herzblut steckt da drin.» Für die Waldbesitzer, in diesem Gebiet allen voran die Gemeinde Murten, seien die Folgen des Sturms ein finanzieller Verlust. «Die 40- bis 60-jährigen Rottannen waren im besten Alter und hätten in 20 bis 40 Jahren Erträge abwerfen sollen.»

Der Einfluss von Lothar

«Gebrochenes Holz ist nur noch Brennholz», sagt Bucher. Er hoffe, dass der Holzmarkt noch aufnahmefähig und die Preise angemessen seien. «So schlimm wie nach dem Sturm Lothar wird es aber bestimmt nicht sein», ist der Förster überzeugt. Doch durch Lothar seien die Folgen von Burglind schlimmer: «Die räumliche Ordnung in den Wäldern war noch gar nicht wiederhergestellt, und das ist 18 Jahre her.» Nun beginne es an vielen Orten wieder von vorne. Bucher betont, dass es für die Natur nie ein Problem ist. «Wo kein Baum mehr steht, wachsen Haselstauden oder Brombeeren nach, und Holzbewohner nisten sich in den toten Stämmen ein.» Doch als Betriebsleiter sei es seine Aufgabe, «die Wälder wirtschaftlich zu betreiben». Deshalb schützten sie die jungen Bäume auch mit Kunststoff-Netzen zum Beispiel gegen Rehverbiss, «da steckt viel Arbeit dahinter». Der Revierförster zeigt auf einen Waldabschnitt bei Salvenach: «Dieses Stück Wald hatten wir im Herbst durchforstet.» Weil der Wind mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde aus einer ungewohnten Richtung blies, seien viele dieser jungen Bäume umgeknickt wie Zündhölzer. «Sie waren den Böen schutzlos ausgeliefert», sagt Bucher.

Es ist Vorsicht geboten

1400 Hektaren umfasst das Revier des Forstbetriebs Region Murtensee. In den letzten Tagen gab es viel zu tun für das Dutzend Angestellte. «Als Erstes haben wir die schlimmsten Gefahren beseitigt», erklärt Bucher. «Wir haben die Bäume geräumt, die auf Dächer, Gartenzäune oder in Parks gefallen sind.» Zudem hätten sie die wichtigsten Wege und Strassen in der Region geöffnet und anschliessend die beliebten Erholungswälder von Gefahren befreit. «Dazu gehören der Grengspitz, das Bodemünzi und der Kerzerswald.» Im Chablais und am Vully sei die Situation nicht so schlimm. Vorsicht sei dennoch geboten: «Es gibt vielerorts noch Äste, die herunterfallen können», sagt der Förster. «Man kann sich selber lieb und vorsichtig sein.»

«Die 20- bis 40-jährigen Rottannen waren im besten Alter.»

Heinz Bucher

Betriebsleiter Forstbetrieb Region Murtensee

«Wir haben die Bäume über Jahre gepflegt und gehegt, unser Herzblut steckt da drin.»

Heinz Bucher

Betriebsleiter Forstbetrieb Region Murtensee

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